Bundesrat Stenographisches Protokoll 729. Sitzung / Seite 148

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Das ist die bürokratische Bezeichnung dieser Materie, dieser Gesetze. Dieser Sondie­rungsstollen und die Zulaufstrecke im Unterinntal sind zwei Dinge, die begleitend dazu gemacht werden. Ich gebe dir vollkommen Recht, nur oben einen Brenner-Basistunnel zu bauen und sonst nichts, das wäre wirklich hinausgeschmissenes Geld, aber darüber ist man sich auch einig.

Und schlussendlich dann den Brenner-Basistunnel zu bauen ist die größte und wich­tigste Baustelle für das Land Tirol, aber wer glaubt, das hat mit den anderen nichts zu tun, der täuscht sich da gewaltig. Dieser Tunnel ist auch sehr, sehr wichtig für ganz Ös­terreich, und zwar deshalb, weil er drei wichtige Staaten in der EU, nämlich Deutsch­land, Österreich und Italien, von Norden nach Süden und umgekehrt verbindet.

Die Planung des Brenner-Basistunnels erfolgt auf Grund seines Charakters als ein im gemeinsamen europäischen Interesse geborenes Vorhaben durch eine europäische Aktiengesellschaft gemäß Verordnung des Rates vom 8. Oktober 2001 über das Statut der Europäischen Gesellschaft. Gesellschafter, wie auch schon erwähnt wurde, sind von österreichischer Seite der Bund und das Bundesland Tirol, von italienischer Seite eine unmittelbar im Eigentum der Republik Italien stehende Gesellschaft.

Und da sind wir auch schon wieder bei einem Punkt, liebe Frau Konrad. Ich habe das genau verfolgt im Tiroler Landtag, und ich kenne mich in der Materie sehr gut aus, weil ich mich schon sehr lange damit beschäftige. Ich versuche immer, objektiv zu sein, und ich unterstelle niemand irgendetwas, sondern ich unterstelle allen politischen Gruppie­rungen, dass sie das Beste wollen, denn das ist einmal Voraussetzung für mich, dass niemand aus Jux und Tollerei irgendetwas verhindert. Aber ich habe so das Gefühl gehabt, die Grünen hinken da ein bisschen hintennach, denn jetzt zu sagen, machen wir das oder machen wir das Zweite oder machen wir zwei Sachen zuerst und dann das, das ist alles schon vorbei. Du weißt ja ganz genau, wenn wir den Termin für das Bauende und die Eröffnung dieses Tunnels 2015 einhalten wollen, können wir nicht jetzt erst anfangen zu schauen, was wir machen, denn dann sind wir wahrscheinlich bei 2025. (Bundesrätin Konrad: Aber wir machen die Vorschläge nicht erst jetzt, son­dern schon seit Jahren!) Da hast du auch wieder Recht, jawohl.

Der Ministerpräsident Stoiber – das stimmt mich auch optimistisch – hat seine Re­gierung zur Mitfinanzierung aufgefordert, weil dieser Brenner-Basistunnel auch für Deutschland sehr wichtig ist.

Und das, was du auch erwähnt hast, die Unterinntaltrasse, die bereits massiv überlas­tet ist, darüber, glaube ich, gibt es keine Diskussion. Da haben wir Flaschenhälse, wo es zweigleisige Strecken gibt, in die viergleisige einmünden. Das muss man sich ein­mal vorstellen, da brauchst du kein Eisenbahnfachmann zu sein, da ist dann Sende­pause. Deshalb müssen wir schrittweise, aber wirklich rasch – ohne zu sagen, ja, wir überlegen uns das noch – diese Flaschenhälse beseitigen.

Wichtig ist auch generell: Ob wir wollen oder nicht – und da, glaube ich, müssen wir miteinander eine klarere Aussage finden –, wir müssen mehr Verkehr von der Straße auf die Schiene bringen. Das, glaube ich, ist einmal die Grundgeschichte. Da können wir uns alle miteinander einfallen lassen, was wir wollen, letztendlich wird das aber dar­in münden müssen. (Bundesrat Boden: Das müssen Sie dem Staatssekretär sagen! Der ist ja zuständig dafür!)

Wenn wir alle LKWs auf die Schiene bringen wollen, dann hat das aber auch wieder wenig Sinn momentan, weil wir diese Schienenkapazität gar nicht haben, Herr Staats­sekretär.

 


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