Bundesrat Stenographisches Protokoll 729. Sitzung / Seite 150

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tet er 8 Milliarden €, und wenn sie nicht gut aufgelegt sind, kostet er 14 Milliarden €. – Das ist natürlich auch ein Mittel, das weiß jeder von sich zu Hause, das geht schon mit den Kindern los: Wenn ein Kind ein Spielzeug haben will, dann sagst du ihm halt einen Preis, was das kostet, und zwar so überhöht, dass es sagt: Ja, das ist wirklich zu teuer, das kaufen wir nicht. (Heiterkeit.)

Nur um drei Zahlen zu nennen: Laut Planungsstand von 2004 mit 15 Prozent Rohbau und 5 Prozent Ausrüstung – das ist immer die Berechnung – kostet er 4,5 Milliarden €. Bei einer Verschlechterung der Geologie – und bitte, das mit einzubeziehen; wir sind alle keine Geologen und keine Fachleute, aber so ein Brenner-Basistunnel oder so ein Tunnelprojekt, das ist kein Einfamilienhaus, das du genau berechnen kannst: das ist der Aushub, das sind drei Lastwagen voll, und dann kostet es das und das –, wenn sich da etwas „wescht“, wie wir in Tirol sagen, etwas wehrt, etwas schlecht hergeht, dann kostet er mit 30 Prozent Rohbau und 10 Prozent Ausrüstung 4,955 Milliarden €. Bei der schlechtesten Annahme, bei 50 Prozent Rohbau und 10 Prozent Ausrüstung, sind es 5,355 Milliarden €. Und mehr Geld dürfen wir einfach nicht brauchen, weil wir nicht mehr haben. (Heiterkeit.)

Ich darf aber schon dazusagen, dass das eine Menge Geld ist und dass wir da viel Verständnis vom Rest von Österreich brauchen, aber eines muss ich auch immer wie­der sagen: Es wäre vielleicht auch einmal mit einzubeziehen, gerade für die Grünen, liebe Kollegen aus der Ecke, weil ihr da sonst immer sehr kritisch seid (Bundesrat Schennach: Aus welcher Ecke?) – nein, nein, ich habe auch „Ecke“ nicht bösartig ge­meint, lieber Kollege –, weil ihr immer sehr kritisch seid, und das zu Recht, was Um­weltgeschichten betrifft, aber wem das wirklich als zu viel Geld vorkommt, den muss man einmal fragen: Was ist ein kaputtes Land wert, oder was kostet es, ein kaputtes Land wieder zu reparieren? Und jeder, der Tirol halbwegs kennt, weiß, dass das Land sehr schmal ist und dass wir da nicht noch eine zusätzliche Autobahn und zwei Gleise hineinbauen können. Es ist irgendwo kein Platz mehr da.

Ich habe das Privileg, dass ich ein bisschen weg von der ganzen Geschichte bin. Ich bin in Itter oben, ich bin ein Privilegierter, aber das hindert mich nicht daran, Solidarität mit denen zu haben, die das ganze Jahr den Nord-Süd-Verkehr ertragen müssen, und der ist gewaltig, wie ihr euch vorstellen könnt.

Jetzt höre ich schon auf, liebe Freunde. Ich möchte nur noch sagen, was mich optimis­tisch stimmt, nicht nur weil Weihnachten ist oder Advent, sondern das sind ein paar Dinge, das sind ein paar gemeinsame Dinge, die da jetzt passiert sind. Unsere Vorfah­ren haben immer gesagt, es ist selten ein Nachteil, wo nicht auch ein Vorteil ist. Wir haben ein bisschen ein Fuhrwerk gehabt, uns sind kurzzeitig ein paar Landesräte ab­handen gekommen, wir haben uns neue eingefangen (Heiterkeit), aber was mich sehr positiv stimmt, ist, dass unser Landeshauptmann wirklich mit dem ganzen Herzblut dahinter steht. Er hat es zu seiner Lebensaufgabe gemacht, gemeinsam mit der kom­pletten Landesregierung dieses Projekt zu vollenden.

Auch den Koalitionspartner muss ich da loben, lieber Freund aus dem Außerfern. Dass ich das vor Weihnachten noch erleben darf, dass wir solche Gemeinsamkeiten haben, das ist sowieso ein Traum. (Heiterkeit und Beifall bei der SPÖ. – Bundesrat Wiesen­egg: Die haben wir doch immer!)

Aber ich bin auch positiv gestimmt, was die Grünen betrifft, muss ich sagen, denn ich habe heute eher Befürchtungen gehabt, dass ihr viel weiter weg seid von dem Projekt. Das seid ihr aber nicht, das muss ich auch sagen, und das stimmt mich auch sehr positiv.

Einen darf ich jetzt ganz besonders erwähnen, und das wird mir wahrscheinlich in mei­ner Partei nicht unmittelbar ein Lob einbringen: Der neue Landesrat für Verkehr in Tirol,


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