Bundesrat Stenographisches Protokoll 729. Sitzung / Seite 170

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Dieses Geld, diese Spende soll für die wirtschaftliche Entwicklung im Südkärntner Raum, für Jugendprojekte im zweisprachigen Gebiet, in den Abstimmungsgemeinden verwendet werden.

Wenn Kollegin Ruperta Lichtenecker gesagt hat, dass das zwar positiv ist, aber sie wegen der Zweckbindung dem nicht zustimmen kann, dann muss ich sagen, dass die Wirtschaft eigentlich unteilbar ist, dass die Wirtschaft keine volksgruppenspezifische Sache ist, dass eine positive und gute Wirtschaft sowohl die Kärntner Slowenen als auch die deutsch sprechenden Kärntnerinnen und Kärntner betrifft und dass eine gute, positive Wirtschaft, die viele Arbeitsplätze sichert, ein Anliegen aller Kärntnerinnen und Kärntner ist.

Bezüglich der Verteilung des Geldes für Jugendprojekte braucht der Herr Landes­hauptmann selbstverständlich einen Regierungsbeschluss der Kärntner Landesregie­rung. Und da bin ich schon optimistisch, optimistisch deswegen, weil im Jahre 2000 von diesem Geld der Abstimmungsspende ein Großteil an die slowenischen und zwei­sprachigen Kulturorganisationen gegangen ist. Diese Kulturorganisationen haben die­ses Geld für den Bildungsbereich, für Sportaktivitäten und auch für Kindergärten aufge­wendet.

Ein Wermutstropfen, den ich am Anfang schon erwähnt habe, ist die Tatsache, dass in der Kärntner Landesregierung einstimmig beschlossen wurde, an die Bundesregierung mit der Bitte heranzutreten, diese Spende zu verdoppeln, und dass dies leider vom Herrn Bundesminister für Finanzen abgelehnt wurde.

Ich habe im Ausschuss gefragt, warum, und die Ablehnung wurde damit begründet, dass bei diesem Jubiläumsgeld das Gleichheitsprinzip gilt. Burgenland und Kärnten – das sind die zwei Bundesländer, denen dieses Jubiläumsgeld zusteht – sollen die glei­che Summe bekommen.

Faktum ist aber, dass sich der Herr Landeshauptmann von Kärnten bezüglich der Ver­doppelung dieser Spende bei der Bundesregierung nicht durchgesetzt und damit ver­sagt hat, und dies, obwohl seine Partei Regierungspartei ist. Anscheinend liegt ihm diese Verdoppelung der Abstimmungsspende nicht so am Herzen.

Weiters ist für mich unverständlich, dass in der letzten „Pressestunde“ der Herr Bun­deskanzler gesagt hat, dass er sich dessen bewusst ist, wie wichtig ein positives Klima zwischen den beiden Volksgruppen in Kärnten ist, und dass es Bundeszuschüsse geben wird, um in Kärnten vertrauensbildende Maßnahmen in den zweisprachigen Ge­meinden starten zu können. Er hat auch betont, dass vertrauensbildende Maßnahmen vor allem in der Ortstafelfrage bedeutend und wichtig sind. In diesem Falle gebe ich dem Bundeskanzler Recht. Doch dafür, meine lieben Kolleginnen und Kollegen, ist sehr viel Geld notwendig.

Herr Staatssekretär! Wenn der Herr Bundeskanzler das wirklich ernst gemeint hat, dann hätte er die Möglichkeit, diese Abstimmungsspende zu verdoppeln. Ich appelliere an Sie: Reden allein ist zu wenig, handeln ist angesagt! (Beifall und Bravoruf bei der SPÖ. – Die Rednerin setzt ihre Ausführungen in slowenischer Sprache fort.)

Und jetzt folgt die deutsche Übersetzung der letzten zwei Sätze, die ich auf Slowenisch gesagt habe: Da ich die letzte Rednerin bin, wünsche ich euch frohe und besinnliche Weihnachten und ein glückliches neues Jahr. – Danke. (Allgemeiner Beifall.)

19.08


Präsident Peter Mitterer: Als Nächster zu Wort gemeldet hat sich Herr Staatssekretär Dr. Finz. Ich darf ihm das Wort erteilen.

 


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