Bundesrat Stenographisches Protokoll 730. Sitzung / Seite 97

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Entschließungsantrag

der Bundesräte Mag. Erlitz und GenossInnen betreffend 800 zusätzliche LehrerInnen-Dienstposten für Integrationsunterricht eingebracht im Zuge der Debatte zu TOP 8: 2. Schulrechtspaket 2005

„Die Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur wird aufgefordert, 800 Leh­rerInnen-Dienstposten insbesondere für die Sprachförderung von Kindern mit nicht­deutscher Muttersprache zur Verfügung zu stellen.“

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Ich bedanke mich. (Beifall bei der SPÖ sowie des Bundesrates Schennach.)

17.34


Vizepräsidentin Anna Elisabeth Haselbach: Der von den Bundesräten Mag. Erlitz, Kolleginnen und Kollegen eingebrachte Entschließungsantrag betreffend 800 zusätz­liche Lehrer- beziehungsweise Lehrerinnen-Dienstposten für Integrationsunterricht ist genügend unterstützt und steht demnach mit in Verhandlung.

Als Nächster zu Wort gemeldet: Herr Bundesrat Saller. – Bitte.

 


17.35.15

Bundesrat Josef Saller (ÖVP, Salzburg): Frau Präsidentin! Frau Bundesministerin! Sehr geehrte Damen und Herren! Allen Unkenrufen zum Trotz: In Österreich gibt es ein ausgezeichnetes Schulsystem!

In der bildungspolitischen Debatte gewinnt man wirklich oft den Eindruck, dass jemand von einem anderen Land redet. Schaut man in die Schulen, kann man sagen: Die Bil­dungsarbeit ist hervorragend, und die Lehrer leisten wirklich beste Arbeit.

In der Bildung geht es um eine kontinuierliche Weiterentwicklung. Es gibt ebenso we­nig Erstarrung oder Kahlschlag wie radikale Veränderungen. Ideologie ist in der Bil­dungspolitik ein schlechter Ratgeber.

Das Schulpaket beinhaltet eine sinnvolle Weiterentwicklung, eine Umsetzung und Ant­wort auf neue Herausforderungen und Entwicklungen – und dieser gibt es genug. Maß­nahmen für Schüler mit wenig Begabung sind ebenso wichtig wie die Begabtenför­derung. Wenig begabte Schüler dürfen nicht auf der Strecke bleiben, ebenso sind neue Modelle für die Begabtenförderung zu befürworten.

Die Stärkung der Schulpartnerschaft ist besonders zu begrüßen. Lehrer, Schüler, El­tern sollen nicht drei Einbahnstraßen sein, sollen nicht in verschiedene Richtungen marschieren, sondern gemeinsam statt einsam.

Die Situation hat sich natürlich geändert. Es gibt heute andere Herausforderungen an die Lehrkräfte, Schüler bringen andere Voraussetzungen mit, und die Eltern haben sich auch fallweise durch die Gesellschaft oder von sich aus geändert. Es gibt also andere Voraussetzungen, daher ist gerade die Schulpartnerschaft eine ganz wichtige Sache.

Zu berücksichtigen sind auch die bildungspolitischen Unterschiede zwischen Stadt und Land. Ländlich strukturierte Räume haben eben andere Voraussetzungen als städ­tische. Daher auch die Differenzierung innerhalb der Schule, wie zum Beispiel Leis­tungsgruppen; diese werden gut angenommen und bewähren sich. Meine Nachredner werden noch eine Reihe anderer Aspekte ansprechen und darstellen.

Ich meine, das Schulpaket ist in seiner Gesamtheit eine gute Sache und garantiert eine zielstrebige Weiterentwicklung in der Bildungslandschaft.

 


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