Bundesrat Stenographisches Protokoll 731. Sitzung / Seite 95

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in Ihrer Beantwortung nicht zu erzählen, wie großartig das Ministerium ist, sondern sehr konkret auf die einzelnen Fragen einzugehen, damit wir uns ein Bild machen kön­nen. Wir gehören nicht zu denen, die vorschnell urteilen, aber gerade deshalb verlan­gen wir – (in Richtung von Bundesrat Bieringer, auf dessen Husten bezogen:) soll ich dir das Zuckerl zurückgeben? –, dass auf präzise Fragen präzise geantwortet wird.

Das ist nicht nur eine Sache Ihres Ministeriums, das ist nicht nur eine Sache einer Par­tei, es ist auch nicht nur eine Sache einer Person, sondern hier geht es darum, dass die Österreicherinnen und Österreicher darauf vertrauen müssen, dass ihre Steuerleis­tungen für das verwendet werden, wozu sie bestimmt sind. Alles andere wäre ein Skandal; und wenn der Aufruf Jörg Haiders, die Möglichkeiten der Ministerbüros für die Partei zu nützen, so verstanden würde, dann wäre das ein ganz, ganz großer Skandal. Wir sind sehr gespannt auf Ihre Antworten. (Beifall bei der SPÖ und den Grünen.)

16.12


Vizepräsidentin Anna Elisabeth Haselbach: Zur Beantwortung hat sich die Frau Bundesminister für soziale Sicherheit, Generationen und Konsumentenschutz Haubner zu Wort gemeldet. – Bitte, Frau Bundesminister.

 


16.12.46

Bundesministerin für soziale Sicherheit, Generationen und Konsumentenschutz Ursula Haubner: Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und Herren des Hohen Bundesrates! Ich werde auf die Fragen, die Sie mir gestellt haben, konkrete Antworten geben; das ist auch der Sinn einer Dringlichen Anfrage. (Bundesrat Ko­necny: Wir haben schon anderes erlebt!) Ich möchte mich aber zu Beginn entschieden dagegen verwahren, dass es mit einer Informationskampagne des Sozialministeriums Parteienfinanzierung, Parteiwerbung oder ähnlich gestaltete Möglichkeiten mit der Par­tei, der ich angehöre, gibt.

Ich möchte jetzt nicht auf die einzelnen Dinge eingehen, bevor ich die Fragen beant­worte. Wenn man bei der Farbe beginnt, die vielleicht von manchen als eine nur einer Partei zuzuordnende gesehen wird, dann muss ich darauf hinweisen, dass diese Farbe nicht die ausschließlich in unserer Informationskampagne des Ministeriums verwen­dete, sondern eine von vielen ist. (Bundesrat Konecny: Der Text ist schon schwarz!) Wenn ich schaue, wie häufig dieses berühmte Orange – und dieses Orange wird jetzt wirklich berühmt – allein beim ORF vorkommt, auch wenn von Vertreterinnen und Ver­tretern Ihrer Partei im Insert der Name in Orange aufscheint, und in anderen Organisa­tionen verwendet wird, dann ist das jetzt, so glaube ich, ein bisschen eine Übertrei­bung, wenn man sich hier auf eine Farbe konzentriert.

Meine Damen und Herren! Was „Zukunft“ betrifft, ist das ein Logo, das wir haben. „Zu­kunft soziales Österreich“ ist ein sehr positiv besetzter Begriff, der auch auftaucht, wenn Sie ins Internet gehen und nachschauen, wo überall „Zukunft“ verwendet wird. Ich denke, gerade in einem Sozialministerium hat man die Aufgabe, auch die Zukunft weiter sozial zu sichern und weiter sozial zu gestalten.

Es geht bei dieser Dringlichen Anfrage um eine Informationskampagne meines Hau­ses. Herr Bundesrat Konecny hat es schon richtig gesagt: Informieren ist notwendig, vor allem dann, wenn man über etwas zu informieren hat. (Beifall der Bundesräte Ing. Kampl und Mitterer sowie bei der ÖVP.) Sie bezweifeln aber im nächsten Satz, dass dieses Haus etwas zu übermitteln und zu transportieren hat. Ich glaube, gerade das Sozialministerium ist in der Zusammensetzung, die es jetzt hat, eines der um­fangreichsten Ministerien überhaupt und umfasst Bereiche, die jeden Menschen, jede Bürgerin und jeden Bürger, irgendwann einmal im Laufe seines Lebens unmittelbar betreffen. Das ist der Bereich der Familien, der Bereich der Jugend, der Bereich der


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