Bundesrat Stenographisches Protokoll 734. Sitzung / Seite 140

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Meine Damen und Herren, wenn gesagt wird, für eine Wohnung mit 200 m2, mit was weiß ich wie viel Kubikmetern Wasser für einen Swimmingpool auf dem Dach, mit was weiß ich wie viel Quadratmetern Terrasse seien 1 240 € pro Monat – da hat ja hoffent­lich niemand gesagt: pro Jahr, denn das wäre ja der Gipfelpunkt! – marktgerecht, dann muss ich doch festhalten: Sagen Sie das einem kleinen Arbeitnehmer, der sich eine nicht geförderte Wohnung nehmen muss und für 60 m2 700 € pro Monat hinblättern muss! Das müssen Sie dem erklären und niemand anderen! (Beifall bei der ÖVP sowie der Bundesräte Ing. Kampl und Mitterer.)

Daher würde ich bitten: Kommen wir wieder auf den Boden der Tatsachen zurück! Schauen wir, dass das so schnell wie möglich zum Wohle der Mitarbeiter des Gewerk­schaftsbundes der Vergangenheit angehört! Und schauen wir, dass so etwas niemals wieder vorkommt! Damit meine ich: Gehen wir Reformen beim ÖGB an, von der Wur­zel hinauf bis zur Spitze!

Als ich den Aufsichtsratsvorsitz in der Salzburger Abfallbeseitigung GmbH vor 14 Jah­ren übernommen habe, hat mein Vorgänger dafür monatlich 25 000 S bekommen. Ich habe gesagt, ich mache das im Interesse meiner Gemeinde und brauche daher dafür keine Entschädigung. (Bundesrat Wiesenegg: So wie ich!) Ich habe das als Selbstver­ständlichkeit gesehen. Und ich sehe das auch nach wie vor als selbstverständlich an und würde mich schämen, würde ich nicht so gehandelt haben. (Beifall des Bundes­rates Ing. Kampl.)

Daher verstehe ich auch nicht, dass Leute, die an und für sich einiges an Gehältern von irgendwoher bekommen, dann nicht genug bekommen können und noch mehr wollen. Diese Dialektik muss aufhören, dann wird es bei uns auch wieder aufwärts ge­hen. (Beifall bei der ÖVP sowie der Bundesräte Ing. Kampl und Mitterer. – Bravorufe bei der ÖVP.)

18.17


Präsidentin Sissy Roth-Halvax: Zu einer tatsächlichen Berichtigung zu Wort ge­meldet hat sich Frau Bundesrätin Dr. Lichtenecker. Ich erteile es ihr.

 


18.17.11

Bundesrätin Dr. Ruperta Lichtenecker (Grüne, Oberösterreich): Kollege Bieringer! Meine Ausführungen zum Thema Systemänderungen und Reformen haben sich bei der Wirtschaftskammer auf das Thema Demokratie und Wahlrecht bezogen – Punkt. Und auf das ... (Bundesrätin Zwazl: Demokratie? – Weitere Zwischenrufe bei der ÖVP.) Auf eine Demokratiereform, auf eine Wahlrechtsreform und – auf das bestehe ich – nicht auf das, was Kollege Bieringer ausgeführt hat.

18.17


Präsidentin Sissy Roth-Halvax: Weitere Wortmeldungen liegen mir nicht vor. (Bun­desrätin Bachner meldet sich zu Wort.)

Bitte, Frau Bundesrätin Bachner, Sie haben sich noch gemeldet. Ich erteile Ihnen das Wort.

 


18.17.46

Bundesrätin Roswitha Bachner (SPÖ, Wien): Geschätzte Frau Präsidentin! Herr Staatssekretär! Geschätzte Damen und Herren des Bundesrates! Ich habe der Diskus­sion sehr lange zugehört. Ich habe ursprünglich nicht vorgehabt, mich zu melden. Ich sage es auch ganz offen: Es macht mich nicht stolz, gerade zu diesem Thema hier am Rednerpult stehen zu müssen. Wenn mir jemand vor wenigen Monaten gesagt hätte, dass wir heute so einen Gesetzesbeschluss fassen müssen, hätte ich – das darf ich jetzt nicht sagen, sonst erhalte ich einen Ordnungsruf – ihn gefragt, ob irgendwie nicht


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