Bundesrat Karl Bader (ÖVP, Niederösterreich): Sehr geehrter Herr Staatssekretär! Es geht ja darum, Missbräuche in Hinkunft zu vermeiden, daher meine Frage: Was wurde konkret unternommen neben dem, was Sie schon angesprochen haben, um bei den Botschaften die Möglichkeit zu schaffen, Missbräuche im Zusammenhang mit Visa-Anträgen zum einen zu verhindern und zum anderen diese auch besser zu erkennen?
Präsidentin Sissy Roth-Halvax: Bitte, Herr Staatssekretär.
Staatssekretär im Bundesministerium für auswärtige Angelegenheiten Dr. Hans Winkler: Herr Bundesrat, wie schon erwähnt, haben wir gezielt durch Ergänzungen zu den bereits bestehenden Instruktionen, durch umfassende Runderlässe an alle Vertretungsbehörden sehr deutlich darauf hingearbeitet, das Problembewusstsein aller Kolleginnen und Kollegen, die im Visabereich tätig sind, zu schärfen, zu erhöhen, sind eingehend auf Fragen der Verwaltung, Organisation, Aufbewahrung, Verbrauchskontrolle, Beantragung, Verfahren eingegangen und haben auch die Kontroll- und Aufsichtspflichten sehr deutlich erhöht. Es gilt hier jetzt strikt das Vier-Augen-Prinzip. Es kann natürlich immer noch Fälle von Missbrauch geben, aber weitgehend – nach menschlichem Ermessen – sind solche in Zukunft ausgeschlossen.
Wir haben des Weiteren – das erscheint mir auch wichtig – in jenen Staaten, in denen vor der Botschaft oder in Zeitungen Annoncen, Ankündigungen gestanden sind, dass man behilflich sein könne, Visa zu erwerben, sehr nachdrücklich und energisch demarchiert. In einigen Staaten hat das auch schon zu Erfolgen geführt, aber selbstverständlich liegt es nicht in unserem Bereich, zu verhindern, dass in ausländischen Zeitungen Annoncen erscheinen. Aber wir haben den Partnerstaaten sehr deutlich gesagt, dass wir darum bitten, das abzustellen.
Präsidentin Sissy Roth-Halvax: Zusatzfrage? – Herr Bundesrat Schennach, bitte.
Bundesrat Stefan Schennach (Grüne, Wien): Sehr geehrter Herr Staatssekretär! Wie wollen Sie immer strengere Kontrollen mit sinkender Mitarbeiterinnen- und Mitarbeiterzahl im Außenministerium durchführen, ohne dass es zu übertrieben langen Wartezeiten kommt, über die es ja im Tourismus, aber auch schon im privaten Bereich Beschwerden gibt, zumal ja 2004, 2005 und 2006 im Außenamt in diesem Bereich Personal – und zwar sind es nach meinen Berechnungen bisher 73 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen – abgebaut wurde?
Präsidentin Sissy Roth-Halvax: Bitte, Herr Staatssekretär.
Staatssekretär im Bundesministerium für auswärtige Angelegenheiten Dr. Hans Winkler: Danke, Herr Bundesrat für diese Frage. In der Tat sind die Personalabbaumaßnahmen der letzten Jahre für das Außenministerium schwierig gewesen. Dieser Personalabbau ist gestoppt. Wir hoffen schon, dass wir bei den nächsten Budgetverhandlungen – und es ist letztlich auch das Parlament, das darüber entscheidet – auch bei den Planstellen entsprechende Maßnahmen werden setzen können, die auch wieder eine Aufstockung, vor allem auch im Bereich des Administrativpersonals, möglich machen.
Wir müssen mit dem Personal auskommen, das wir haben – das ist gesetzlich so vorgesehen –, und haben daher in der Zwischenzeit durch Effizienzsteigerung, durch Verbesserung der Kontrollmaßnahmen versucht, das Weniger an Personal auszugleichen. Im Wesentlichen ist es auch nicht zu Verlängerungen der Antragsfrist gekommen.
Präsidentin Sissy Roth-Halvax: Wir gelangen nun zur 2. Anfrage, 1508/M-BR/2006, und ich bitte Herrn Bundesrat Dr. Kühnel, seine Frage zu stellen.
Bundesrat Dr. Franz Eduard Kühnel (ÖVP, Wien): Herr Staatssekretär! Meine Frage lautet:
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