Bundesrat Stenographisches Protokoll 735. Sitzung / Seite 42

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hinkomme, wie Qualtinger einmal gesagt hat, sondern man sollte, wenn man in Urlaub fährt, wenn man eine Reise tut, schon wissen, wohin es gehen soll. Wenn jemand der Meinung ist, dass es vielleicht im Ausland, außerhalb der EU, zu risikoreich ist, dann kann ich nur empfehlen – wenn ich Kollegen Ager anschaue –, zum Beispiel nach Tirol zu fahren, nach Vorarlberg, in die Steiermark und so weiter, dort ist es immer noch sehr sicher, und dort kann man sich hervorragend erholen. (Bundesrat Schennach: Bei Ager ist es halt sehr teuer!) Ich mache das im Sommer auch. (Bundesrat Schenn­ach: Wer kann sich den Ager leisten?) Ich fahre nicht ins Ausland, sondern bleibe in Österreich, auch dort kann man sich einem gewissen Nervenkitzel aussetzen. Ich hatte letztes Jahr auf einer Bergwanderung auch einen Unfall, aber das war im Inland und kostet die Steuerzahler in dem Sinne nichts, weil ich eine Zusatzversicherung habe.

Abgesehen vom Urlaub im Heimatland möchte ich jetzt schon noch auf ein paar Argu­mente eingehen. Ich habe bei den Sozialdemokraten und auch bei den Grünen stark den Eindruck, dass man den Bürger permanent bevormunden will. (Bundesrat Boden: Nicht mit Steinen werfen, wenn man im Glashaus sitzt!) Daher soll jedes Risiko abge­deckt werden, und der mündige Bürger ist irgendwie in die Ecke gestellt. Aber es gibt Reisebüros, wie wir im Ausschuss gehört haben, die eine Beurteilung über das jewei­lige Reiseziel abgeben, und es gibt auch die Homepage des Bundesministeriums für auswärtige Angelegenheiten. Und diese Homepage, das wurde seitens des hohen Be­amten des Außenministeriums gesagt, hat bezüglich des Länderrisikos die höchste Zugriffszahl vorzuweisen; das heißt, die Leute informieren sich.

Wenn jetzt jemand der Meinung ist, es gibt unterschiedliche Aussagen, einerseits auf der Homepage des Bundesministeriums für auswärtige Angelegenheiten, andererseits vom Reisebüro, dann würde ich mich an dessen Stelle auf die Homepage des Bun­desministeriums für auswärtige Angelegenheiten verlassen, denn es könnte sein, dass das Reisebüro vielleicht ein gewisses Interesse am Umsatz haben könnte – ich sage das ausdrücklich in der Möglichkeitsform.

Im Ausschuss wurde seitens des Beamten des Außenministeriums auch ganz klar er­klärt, dass die Homepage auf Grund der einzelnen Berichte der österreichischen Bot­schaften in den entsprechenden Ländern mit Informationen gespeist wird. Es gibt dar­über hinaus aber auch noch eine Koordinationseinrichtung zwischen dem Bundesmi­nisterium für auswärtige Angelegenheiten, dem Bundesministerium für Inneres und dem Bundesministerium für Landesverteidigung, und auch deren Informationen über bestimmte Länder fließen dann in diese Homepage ein. Da ich zumindest von der Qualität der österreichischen Beamten eine hohe Meinung habe, würde ich dieser Homepage überaus vertrauen, den Beamten, die sie erstellen, würde ich ebenfalls sehr vertrauen – und wenn ein Reisebüro eine andere Auskunft geben sollte, dann steht für mich außer Zweifel, dass die Homepage des Außenministeriums ausschlaggebend ist.

Noch ein Punkt: Es ist zwar nur ein kleiner Teil, aber wenn es um Steuergeld geht, sind sowohl die Sozialdemokraten als auch die Grünalternativen sehr, sehr großzügig, denn, wie gesagt, mit diesem Gesetzesbeschluss soll eine Regressforderungsmög­lichkeit gegeben sein – und Sie verzögern das mit Ihrem Einspruch! Dazu ist schon zu sagen, europäisch gesehen: Wer mit dem Budgetgeld entsprechend sorgsam umgeht und ein geringeres Haushaltsdefizit hat, der hat ein höheres Wachstum – ein kleiner Baustein, wie gesagt –, wer mit Steuergeld sorglos umgeht, der kann nicht wirtschaf­ten! (Bundesrat Gruber: Wie diese Bundesregierung mit ihren Werbeausgaben!) Das dokumentieren Sie immer wieder mit solchen Maßnahmen. Und wer nicht wirtschaften kann, kann keine Arbeitsplätze schaffen und keine soziale Sicherheit garantieren. Im Endeffekt kann er auch nicht regieren, weil der sorglose Umgang mit Steuergeld aus­gesprochen bedenklich ist, wenn man es auf eine Zeitlinie überträgt. (Bundesrat Gru­ber: Herr Kollege! 100 Millionen für Regierungswerbung!)

 


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