Bundesrat Stenographisches Protokoll 735. Sitzung / Seite 181

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Der Bericht liegt Ihnen in schriftlicher Form vor; daher komme ich sogleich zur Antrag­stellung.

Als Ergebnis seiner Beratung stellt der Ausschuss für Verfassung und Föderalismus somit den Antrag, der Bundesrat wolle beschließen:

Gegen den Beschluss des Nationalrates vom 26. April 2006 betreffend ein Bundesge­setz, mit dem das Beamten-Dienstrechtsgesetz 1979, das Pensionsgesetz 1965, das Bundestheaterpensionsgesetz, das Bundesbahn-Pensionsgesetz und das Gehaltsge­setz 1956 geändert werden, mit der beigegebenen Begründung Einspruch zu erheben.

 


Präsidentin Sissy Roth-Halvax: Ich danke für den Bericht.

Wir gehen nun in die Debatte ein.

Zu Wort gemeldet ist als Erster Herr Bundesrat Mayer. Ich erteile es ihm.

 


18.55.35

Bundesrat Edgar Mayer (ÖVP, Vorarlberg): Frau Präsidentin! Herr Staatssekretär! Wir haben mit dieser Gesetzesvorlage einige Adaptierungen vorzunehmen. Die vorhin wirklich heiß diskutierte Schwerarbeiterregelung, zu der ich dann noch einen Satz an­bringen darf, ist natürlich auch mit betroffen. Im Beamten-Pensionsrecht sind einige Harmonisierungen vorzunehmen. Wie gesagt, es ist unter anderem auch die heiß diskutierte Schwerarbeiterregelung mit betroffen.

Der vorliegende Gesetzestext gehört zu jenen, wo sozialpolitisches Neuland betreten wird. Das gebe ich zu. Da der Kollege Klug nicht da ist, erspare ich mir eine Gegen­äußerung, denn ich werde nicht 20 Minuten über diese Schwerarbeiterregelung berich­ten. Aber es ist tatsächlich keine einfache Materie, vor allem deswegen, weil es keine entsprechenden Grundlagen gab und man sich deshalb an das Nachtschwerarbeiter­gesetz, an berufskundliche Erkenntnisse und an arbeitsmedizinische Vorgaben halten musste.

Es ist also sozialpolitisches Neuland, das muss man hier in aller Form noch einmal an­führen. Eine Alternative dazu gibt es nicht, denn zum geltenden Pensionsrecht braucht es diese Adaptierung, um es praktikabel zu machen. Da sind wir, glaube ich, einer Meinung. Wenn keine Schwerarbeiterregelung kommt, dann ist das nicht entsprechend harmonisiert.

Ich muss sagen: Es ist eine neue gesetzliche Regelung, eine neue sozialpolitische Strategie. Wir sind hier wirklich angetreten, nicht nur die Pensionsreform umzusetzen, die Pensionsharmonisierung umzusetzen, sondern auch diese Schwerarbeiterregelung zu schaffen, die es braucht. Wir haben das in Angriff genommen, während Sie – das muss ich schon hier anführen – in den letzten drei Jahren nichts zu einer Pensions­harmonisierung und zu einer Pensionssicherungsreform beigetragen haben. Aber es ist natürlich wichtig, dass wir Pensionen sichern. Vor allem ist ein wichtiger Punkt der, dass wir damit das Umlageverfahren zementiert haben, und das ist mir auch etwas wert.

Kollege Reisenberger, da Sie gesagt haben, dass hier auch die BAWAG immer wieder in die Diskussion einfließt, möchte ich Ihnen sagen: Das stimmt!, aber dann könnte man auf der anderen Seite sagen, es kommen immer wieder markante Worte wie „Pensionsraub“, „soziale Kälte“. Das konnten wir alles widerlegen! Da müssten Sie sa­gen: Ihr nehmt euch in eurer Ausdrucksweise zurück, und wir nehmen uns in unserer Ausdrucksweise zurück! (Zwischenruf des Bundesrates Reisenberger.)

Ich kann natürlich unterschreiben, dass hier die Bediensteten des ÖGB, Tausende Be­triebsräte, die hervorragende Arbeit leisten, und 6 000 Mitarbeiter der BAWAG in Miss­kredit gezogen werden. Da unterstütze ich dich voll, lieber Kollege Reisenberger. Das


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