Ich habe
versucht, dem Bewertungskomitee klarzumachen, dass es für die olympische
Bewegung wichtig ist, welche Bilder um die Welt gehen. Die Bilder, die aus
Turin gekommen sind, waren ja nicht alle positiv. Ich glaube, dass das
damit zu tun hat, ob eine Region gewachsen ist, der Wintersport dort immer
präsent war und man nicht künstlich irgendetwas in die Landschaft
setzen muss, das irgendwie doch immer einen fremden Eindruck erweckt. Daher ist,
meine ich, unsere Werbelinie die, dass wir sagen: In Salzburg, in Österreich
bekommen Sie etwas, was Sie mit Geld nicht kaufen können, nämlich
Atmosphäre, Tradition, Kultur und Charme!
Ich glaube, dass
wir alle gemeinsam, die wir vergangene Woche bei der Bewertungskommission
aufgetreten sind – jeder auf seine Art und Weise –,
versucht haben, unseren Beitrag zu leisten. Wir werden das bis hin zur
Entscheidung am 4. Juli in Guatemala City aktiv weiter begleiten.
Jeder österreichische Minister hat in seinem Reisegepäck eine
To-Do-List: Welche Fragen sind immer zu behandeln, unabhängig
von der Ressortzuständigkeit? – Eine dieser Fragen ist:
Sicherheitsrat ... (Zwischenrufe bei der ÖVP.)
Natürlich:
Sicherheitsrats-Kandidatur Österreichs für die Jahre 2009/2010; und
die zweite Frage ist selbstverständlich die Olympia-Bewerbung 2014. Sehr
wichtig sind auch die Unterstützung und die Zusammenarbeit mit dem Österreichischen
Olympischen Comité.
Was sich sehr
bewährt, ist der Einsatz von Franz Klammer als Olympia-Botschafter. Er ist
ein Symbol des sauberen Sports, er reist jetzt rund um die Welt und versucht,
Stimmung für Österreich zu machen. Ich habe erst gestern einen
persönlichen Brief an alle Mitglieder des Internationalen Olympischen
Komitees unterzeichnet, um sie auch ein bisschen für Österreich zu
begeistern.
Vizepräsident Jürgen Weiss: Wird eine Zusatzfrage gewünscht? – Bitte.
Bundesrat Josef Saller (ÖVP, Salzburg): Ich möchte nachfragen bezüglich des Besuchs in der vergangenen Woche: Wie ist dieser Besuch der IOC-Delegation allgemein verlaufen, und ist Ihnen diesbezüglich bereits etwas bekannt?
Vizepräsident Jürgen Weiss: Bitte, Herr Bundeskanzler.
Bundeskanzler Dr. Alfred Gusenbauer: Herr Bundesrat! Ich habe bereits auf den Besuch verwiesen. Das ist eine sehr professionelle Angelegenheit: Dass die Mitglieder der Bewertungskommission draufgekommen sind, dass in einer kleinen Frage die Garantie noch nicht da war, zeigt, wie professionell sie arbeiten. Das konnte zum Glück alles geklärt werden.
Ich glaube, es war in dieser Bewertungskommission eine hervorragende Stimmung. Der Vorsitzende, Herr Igaya, hat seine Einleitung am Freitag damit begonnen, dass er gesagt hat, er hat in seinem Leben schon 300 Bürgermeister getroffen, aber noch nie einen „Kamikaze-Bürgermeister“, und er hat darauf verwiesen, dass am Tag davor in Königssee der Salzburger Bürgermeister Teil der Viererbob-Mannschaft war, die mit 120 Stundenkilometern durch den Eiskanal gesaust war.
Ich habe den Eindruck gehabt, dass die Bewertungskommission rein stimmungsmäßig auch sehr viel mitgenommen hat. Wir waren alle dort, klarerweise die Frau Landeshauptfrau, der Landeshauptmann-Stellvertreter, der Bürgermeister, der Finanzminister, der Bundespräsident, ich, die Sektion Sport – eben alle, die hier einen Beitrag leisten können. Die Kooperation mit den Freunden aus dem Berchtesgadener Land ist auch eine sehr, sehr gute; das hat sich auch bei dieser Präsentation so dargestellt.
Also wenn Sie mich fragen: Wenn es nicht ums Geld geht und wenn es nicht um Sportpolitik im großen Maßstab geht, sondern wenn man die Bewerbung für sich bewertet,
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