BundesratStenographisches Protokoll743. Sitzung / Seite 36

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dann ist die Salzburger Bewerbung die beste! Jetzt müssen wir nur noch die Mehrheit aller Mitglieder des Internationalen Olympischen Komitees von dieser unserer Auffas­sung überzeugen. (Zwischenruf des Bundesrates Bieringer.)

Mit den Geldkoffern können wir nicht konkurrieren. Das wird nicht gehen, und das wol­len wir auch nicht tun! Denn: Wir wollen in einer ehrlichen, sauberen Art und Weise mit dem antreten, was wir zu bieten haben, und da brauchen wir unser Licht nicht unter den Scheffel zu stellen. (Beifall bei SPÖ, ÖVP und Grünen.)

 


Vizepräsident Jürgen Weiss: Eine weitere Zusatzfrage stellt Herr Bundesrat Boden. – Bitte.

 


Bundesrat Karl Boden (SPÖ, Niederösterreich): Herr Bundeskanzler! Wurde auch im Ausland Lobbying betrieben, um internationale Unterstützung für Salzburg 2014 zu erhalten?

 


Vizepräsident Jürgen Weiss: Bitte, Herr Bundeskanzler.

 


Bundeskanzler Dr. Alfred Gusenbauer: Herr Bundesrat! Wir bemühen uns alle. Ich sagte bereits, alle Minister sind mit dieser To-Do-List unterwegs. Franz Klammer ist als unser Botschafter für die Olympia-Bewerbung unterwegs. Wir machen jetzt eine Liste darüber, wer sich konkret um wen kümmern wird. Die Salzburger Landeshauptfrau ist sehr rührig, und wir teilen uns die Arbeit ein bisschen auf.

Wir werden auch versuchen, persönlich an die Mitglieder des Internationalen Olympi­schen Komitees heranzutreten. Wenn es nur irgendeine Chance gibt, dass wir die Olympischen Spiele nach Salzburg bringen, dann werden wir in Guatemala City ge­schlossen antreten. Es wird sich dort auch der russische Präsident Putin selbst in die Schlacht um die Bewerbung werfen. Wir werden versuchen, dem nicht nachzustehen, und vielleicht gelingt uns etwas. Sie wissen ja, dass bei der Frage der Entscheidung über die Olympischen Sommerspiele Paris schon als Sieger hingefahren ist, dann aber durch den unermüdlichen Einsatz von Tony Blair London als Sieger zurückgekommen ist.

Das heißt, es wird eine spannende Geschichte. Wir haben im Mai den Besuch des Staatspräsidenten Putin in Österreich, und gestern war eine Vorbereitungsgruppe zu Gast. Ich habe gesagt: Könnten wir uns nicht darauf einigen, dass wir all unser Know-how, das wir 2014 sammeln, Russland für die Olympischen Spiele 2018 zur Verfügung stellen? – Aber es gibt noch keine positive Antwort auf dieses großzügige Angebot.

 


Vizepräsident Jürgen Weiss: Die nächste Zusatzfrage stellt Herr Bundesrat Brei­ner. – Bitte.

 


Bundesrat Franz Breiner (Grüne, Oberösterreich): Herr Bundeskanzler! Die Sicher­heit ist ein wesentlicher Bestandteil der Bewerbung, sowohl bei der EURO 2008 als auch bei der Olympiade. Nun wird es auch so begründet, dass die Luftraumüberwa­chung Teil dieses Sicherheitssystems sein soll.

Ist es ein Teil der Charme-Offensive, die Sie vorhin angesprochen haben, wenn Chris Worning, der als Erster den Eurofighter flog, sagte: Ich simulierte Bodenangriffe, flog 1,7-mal Schallgeschwindigkeit, es war herrlich!? (Zwischenrufe bei der ÖVP. – Bun­desrat Schennach: Abfangjäger mit Bodenangriffen?)

 


Vizepräsident Jürgen Weiss (das Glockenzeichen gebend): Am Wort ist der Herr Bundeskanzler.

 


Bundeskanzler Dr. Alfred Gusenbauer: Sehr geehrter Herr Bundesrat! Ich habe auch darüber gelesen, dass dieser Testflug stattgefunden hat. Dass Testpiloten alle möglichen Einsatzarten testen (Zwischenrufe bei der ÖVP), ist völlig klar. das heißt aber nicht, dass dann alle möglichen Einsatzarten auch zur Anwendung kommen.

 


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