BundesratStenographisches Protokoll743. Sitzung / Seite 37

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Wir haben in der Vergangenheit schon eine Reihe von großen Sportveranstaltungen
in Österreich organisiert – wir hatten ein Champions-League-Finale und Ähnliches –, und Österreich war immer imstande, die Sicherheit zu garantieren, sowohl auf dem Boden als auch in der Luft. Es besteht überhaupt kein Zweifel – egal, ob jetzt dieser Testflug besonders gut oder besonders schlecht war, ob es Verbesserungen geben wird oder etwas anderes –, wir werden sicher imstande sein, sowohl bei der EURO 2008 als auch bei den Olympischen Spielen 2014, sollten wir den Zuschlag be­kommen, die erforderliche Sicherheit zu gewährleisten. (Beifall bei der SPÖ sowie des Bundesrates Schöls.)

 


Vizepräsident Jürgen Weiss: Die nächste Zusatzfrage stellt Herr Bundesrat Mitte­rer. – Bitte.

 


Bundesrat Peter Mitterer (ohne Fraktionszugehörigkeit, Kärnten): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Bundeskanzler! Ich hoffe auf einen Zuschlag für die Olympiade 2014 für Salzburg. Die Chancen sind ja schon deshalb intakt, weil sich Salzburg auch eines Kärntner Zugpferdes bedient. (Heiterkeit bei der ÖVP.)

Im Vorfeld dieser Bewerbung wird aber auch sehr viel von großen Investitionen ge­sprochen, für die letztlich auch der Bund eine Haftung zu übernehmen hat. Ich frage Sie daher, Herr Bundeskanzler:

Welche Schritte werden Sie als für Sport zuständiges Mitglied der Bundesregierung setzen, um sicherzustellen, dass im Rahmen dieser Bewerbung keine Investitionen für den Neubau von Anlagen getätigt werden, welche entweder in gar keiner Weise einem dringenden Bedarf entsprechen oder die kostengünstiger und einfacher von bereits bestehenden Anlagen befriedigt werden können?

 


Vizepräsident Jürgen Weiss: Bitte, Herr Bundeskanzler.

 


Bundeskanzler Dr. Alfred Gusenbauer: Sehr geehrter Herr Bundesrat! Das ist ein wichtiger Punkt, denn solche Olympischen Spiele sollen auch – weil wir heute schon beim militärischen Jargon sind – eine Art Trägerrakete für eine weitere Entwicklung darstellen. Wir haben ja Olympia-Austragungsorte in der Welt, die beides signalisieren: Es gibt Austragungsorte, in denen die Olympischen Spiele ein kurzes Strohfeuer wa­ren, und dann war wieder alles vorbei; und es gibt Austragungsorte, die die Veranstal­tung dazu benützt haben, eine nachhaltige wirtschaftliche, soziale und gesellschaftliche Entwicklung damit auszulösen.

Unser Ziel ist es natürlich, dass wir Letzteres machen. Daher ist auch bei der gesam­ten Planung der Sportstätten darauf Rücksicht genommen worden, dass dort, wo neue Sportstätten errichtet werden, auch entsprechende Nachnutzungen vorhanden sind.

Bei dem vorhin von mir angesprochenen Eisstadion zum Beispiel ist es ziemlich wahr­scheinlich, dass es eine gute Nachnutzung geben wird, nicht zuletzt auf Grund einer sehr erstarkten Salzburger Eishockeymannschaft mit einem kräftigen Sponsor, der da­hintersteht. Ebenso wird dies der Fall sein, wenn wir im Bereich der Schanze in Bi­schofshofen einen Neubau durchführen; dabei wissen alle, dass klarerweise nicht nur der 6. Jänner, das Dreikönigsspringen, ein Fixpunkt ist, sondern auch eine nachhaltige Nutzung dieser Schanze gewährleistet sein wird.

Uns ist es wichtig, dass nur nach diesen Prinzipien gebaut wird und dass nur nach diesen Prinzipien auch von Seiten des Bundes kofinanziert wird, und ich habe den Eindruck, dass das alle beteiligten Gebietskörperschaften gleich sehen. Denn: Es wäre auch für einen Bürgermeister nicht angenehm, wenn irgendein großes Gebäude errich­tet würde, dann nicht genützt würde und die Leute von einem Jahr zum anderen nur dem Verfallsprozess zusehen müssten. Das wäre, glaube ich, auch keine gute Emp­fehlung für eine Gemeinderatswahl.

 


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