BundesratStenographisches Protokoll743. Sitzung / Seite 53

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den Vier- und Fünf-Sterne-Kategorien, das heißt, der Gast setzt nachweislich vermehrt und verstärkt auf Qualität und auch auf Service.

Der Tourismus trug 2005 mit 8,7 Prozent zur gesamtwirtschaftlichen Bruttowertschöp­fung bei, und das ist, wie ich meine, auch ein wirtschaftlich beachtlicher Wert.

Das Ministerium gab auch Studien zur aktuellen Entwicklung der Tourismuswirtschaft in Auftrag. Dies ist wichtig, damit man rechtzeitig auf neue Trends und Tendenzen re­agieren kann. So belegt zum Beispiel eine Studie, dass 14,5 Prozent aller Nächtigun­gen in Österreich – das sind zirka 17 Millionen – in Privatzimmern und Ferienwohnun­gen erfolgen. Best Health Austria bietet begleitendes Coaching, Verbesserung der Be­triebsabläufe, aber auch Fort- und Weiterbildung für Mitarbeiter an, und ich glaube, gerade in Zeiten wie diesen, in denen der Tourismus verstärkt auf Qualität und Service setzt, ist das eine unbedingte Notwendigkeit.

Ein Wermutstropfen ist allerdings, dass, obwohl die Zahl der Beschäftigten in den Gaststätten und in den Beherbergungsbetrieben stieg, sich die Zahl der Arbeitslosen im Tourismus stärker als die Gesamtarbeitslosigkeit in Österreich erhöhte. Die Gründe dafür führte ich bereits an. Empirische Untersuchungen zeigen aber auch, dass es auf Grund der demographischen Entwicklung zu einem Arbeitskräftemangel bis zum Jahr 2020 kommen wird.

Andererseits genießt die österreichische Tourismusausbildung weltweit einen guten Ruf. Die Nachfrage nach qualifiziertem Personal ist international sehr hoch, was auch anhand von diversen Internetplattformen zu erkennen ist, und auch ich persönlich habe diese Erfahrung in meinem eigenen Lebens- und Umweltbereich bereits machen kön­nen.

Die internationalen Kontakte der österreichischen Tourismuswirtschaft sind zwar vor­handen, müssen meiner Meinung nach aber trotzdem noch intensiviert werden. Die steigende Gästenachfrage in der Vier- und Fünf-Sterne-Kategorie setzt sich auch 2007 fort. Diese Unternehmen stehen mit einem Eigenkapital von durchschnittlich 4,5 Pro­zent auf besseren wirtschaftlichen Beinen als die Ein- bis Drei-Sterne-Kategorie, in der es natürlich viele Familienbetriebe gibt, die meist, wie eingangs bereits von mir er­wähnt, nur eine Saison – und das ist leider Gottes im östlichen Österreich und in den Regionsbereichen um den Neusiedlersee die Sommersaison – aufweisen.

Die flaue Konjunktur führte auch dazu, dass es verstärkt Insolvenzen im Hotel- und Gastronomiebereich gab, vor allem im Bereich der kleineren Familienbetriebe. Ande­rerseits wurde auch in der Hotellerie in Qualität investiert, also in den Ausbau von Well­ness-, Fitness- und Seminarräumen, was, wie ich persönlich meine, ebenfalls sehr wichtig war. Im Zeitalter der Globalisierung, der verstärkten Mobilität und des zuneh­menden Qualitätstourismus ist es aber auch notwendig, Tourismusförderung auch in Zukunft aktiv zielgerichtet zu betreiben, damit die einheimischen Betriebe entspre­chend konkurrenzfähig bleiben. Dabei darf auch nicht auf die KMUs, die ein wesent­licher Träger der heimischen Tourismuswirtschaft sind, vergessen werden.

Nun noch ein kleiner Ausflug in mein Heimatbundesland: Das Burgenland erhielt als Ziel 1-Gebiet von 2000 bis 2006 zirka 260 Millionen € an Fördermitteln, die, wie er­wähnt, bereits sehr zielgerichtet im Mittel- und Südburgenland zum Einsatz gekommen sind, wo vor allem der touristische Aufschwung in den Thermenregionen ganz wesent­lich von dieser Förderung abhängig war. Die Nächtigungszahlen stiegen in dieser Re­gion um plus 4,7 Prozent an, vor allem das Leader-Plus-Projekt leistete hier in einer vormals strukturschwachen Region entscheidende Dienste für die Entwicklung des ländlich strukturierten Raumes. Von den 71 Gemeinden wurden in Summe 52 Projekte mit einer Fördersumme von 4,7 Millionen € umgesetzt. Auch ist das Burgenland gegen­wärtig auf guter Schiene, was die Umsetzung der Facing-out-Programme bedeutet.

 


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