BundesratStenographisches Protokoll743. Sitzung / Seite 66

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auch die Initialzündung für die Abschaffung der Erbschafts- und Schenkungssteuer; das ist auch, glaube ich, für ganz Österreich eine sehr wichtige Dienstleistung.

Ich möchte aber den Überblick über die Leistungen, die der kleine Ort anbietet, noch durch etwas ergänzen. Den Skifahrern in Obergurgl werden über Nacht Skier präpa­riert – und dabei auch die Kanten geschliffen –, sodass sie jeden Tag mit dem vor dem Hotel wartenden Skilehrer die Pisten befahren können. Das ist eine Dienstleistung ins­besondere für Gäste wie jene, die aus England kommen, mit dem Flugzeug in Inns­bruck landen und nichts mithaben außer ihrer Kleidung. Sie werden dann auf die Ski­pisten geführt, bekommen dort Skier und haben jeden Tag eine, ich möchte sagen, perfekte Ausrüstung.

Meine Damen und Herren! Aufgabe von Bund und Ländern ist es nun, die eigenen Förderungen zu optimieren. Da der Tourismus weltweit eine Wachstumsbranche ist, bewirken Förderungen auch große Effekte. Tourismus spielt auch, glaube ich – und das wissen wir ja alle –, eine wesentliche Rolle bei der Schaffung von Arbeitsplätzen.

Meine Damen und Herren! Angesprochen in diesem Bericht wird auch die Alpenkon­vention, die auf den Schutz und die Entwicklung des gesamten Alpenraumes abzielt. Für die Umsetzung dieser Ziele bedarf es der Unterstützung von Bund, Ländern und Gemeinden.

Interessant ist der Gastkommentar über den Urlaub am Bauernhof. Seit 1991 arbeiten über 3 000 Ferienbauernhöfe, die mit 40 000 Gästebetten eine erkleckliche Organisa­tion haben. Aktuell finden sich gerade in Österreich, auch in Deutschland, am meisten solcher Angebote für den Urlaub am Bauernhof. Eine größere öffentliche Unterstützung für diese Organisationen wäre durchaus wünschenswert. Der Bauernhof und der länd­liche Raum sind für uns ein Herzstück.

Wir müssen nicht um jeden Preis mit den Unterhaltungs-Mekkas dieser Erde konkur­rieren, unsere Stärke liegt auch in der Geschichte und in der Tradition unseres Landes. Deswegen plädiere ich für die Hervorhebung dieser unserer Schätze, damit der Öster­reich-Tourismus weiterhin so erfolgreich gedeihen kann. (Beifall bei ÖVP und SPÖ.)

12.41


Vizepräsidentin Anna Elisabeth Haselbach: Nächster Redner ist Herr Bundesrat Perhab. – Bitte.

 


12.41.34

Bundesrat Franz Perhab (ÖVP, Steiermark): Frau Präsidentin! Frau Staatssekretärin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ein bisschen habe ich einen Verdacht, dass mein Kol­lege Kritzinger vielleicht eine Saisonkarte in Obergurgl bekommen hat. (Heiterkeit und Beifall bei ÖVP und SPÖ.) Aber ich glaube, auf Grund seines angemessenen Alters fährt er sowieso schon bei allen Seilbahnen Österreichs gratis. Das ist keine Frage.

Meine sehr verehrten Damen und Herren! Herr Kollege Winterauer, ich habe Ihren Ausführungen sehr interessiert zugehört und habe natürlich sofort ins Internet ge­schaut. Die Nächtigungsstatistik von Bad Goisern – wo Sie ja Bürgermeister waren und, glaube ich, auch gebürtig sind – zeigt, dass in den letzten drei Jahren die Zahl der Nächtigungen leider von 204 000 auf 170 000 gesunken ist. Daher glaube ich, ganz sind Sie der Konzeption, die Sie uns hier vorgeschlagen haben, in Ihrer Heimatgemein­de nicht gefolgt. (Beifall bei der ÖVP.)

Vielleicht gibt es morgen eine Schlagzeile: „Bundesgeschäftsführer der SPÖ empfiehlt: Keine Förderungen mehr für Schneekanonen in Gosau, in Bad Goisern, in Hintersto­der“, das wäre vielleicht ein schöner Text als Einleitung zur Tourismusdebatte und zum Tourismusbericht in Österreich. Aber Sie werden sich ja in Zukunft mehr dem Städte­tourismus widmen, weil Sie jetzt in der Löwelstraße sitzen; da ist die Ferienhotellerie,


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