BundesratStenographisches Protokoll745. Sitzung / Seite 63

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12.24.29

Bundesrat Helmut Kritzinger (ÖVP, Tirol): Frau Präsidentin! Sehr geehrte Frau Minis­terin! Hoher Bundesrat! Es wurde vorhin bereits ein Stichwort zum Thema Gesundheit gegeben.

Meine Kollegin hat gesagt, dass die Gesundheit das Wichtigste ist. – Ich habe da Erfahrung mit älteren Menschen; ich bin selbst schon ein älterer Mann und weiß, dass einem, wenn man jemanden fragt: Was ist das Wichtigste? – man hat ja oft Zweifel, ob das jetzt das Finanzielle oder die Gesundheit sein soll –, unisono die Auskunft gegeben wird: Das Wichtigste ist die Gesundheit!

Ein junger Mann mit zwanzig Jahren wird wahrscheinlich auf diesen Faktor weniger achtgeben, weil für ihn die Gesundheit etwas Selbstverständliches ist.

Die Überwachung der Medikamente, die die Pharmaindustrie auf den Markt bringt, ist ein ebenso wichtiger Punkt, und deswegen ist sie sehr zu begrüßen.

Wir sind stolz auf unsere Leistungen im Gesundheitsbereich und auch froh, dass die Frau Ministerin die Tradition, in diesem Bereich Hervorragendes zu leisten, fortsetzt. Wenn man vergleicht mit anderen Ländern, mit England zum Beispiel, ein erschrecken­des Beispiel, dann kann man wirklich nur gratulieren und sich freuen.

Im Internet kaufen viele Menschen Arzneimittel, sie glauben, dass sie billiger sind – das ist verständlich, es birgt aber auch Gefahren mit gefälschten Medikamenten, die zu Schnäppchenpreisen angeboten werden.

Eine Kommission der EU hat festgestellt, dass es in letzter Zeit 170 gefälschte Medikamente im Internet gegeben hat, zum Beispiel das Grippemittel Tamiflu, sogar gegen die Vogelgrippe hat man das dann genommen, oder ein Mittel gegen Fettleibig­keit, es heißt Acomplia, oder ein Mittel zur Entwöhnung für Raucher wurde ange­priesen und auf den Markt gebracht. Manche Wirkstoffe, die dort angeboten werden, machen süchtig und abhängig. Das sind Dinge, weshalb eine Kontrolle, eine Arznei­mittelüberwachung notwendig ist.

Es gibt auch schwarze Schafe, die sich noch etwas zusätzlich ausgedacht haben. Zum Beispiel werden auf Medikamente – das hat kürzlich eine Tageszeitung in Österreich gebracht – in Lettland 5 Prozent aufgeschlagen, in Österreich 20 Prozent, bringt die Pharmaindustrie dann die Medikamente nach Lettland und schöpft dabei 15 Prozent Gewinn ab, weil man das direkt bestellen kann.

Es gibt Dinge, die zu überwachen sind, daher ist es notwendig, dass man diese Regelung einführt. Wir glauben, dass die Pharmaindustrie in die Pflicht genommen werden soll. – Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit. (Beifall bei der ÖVP.)

12.28


Vizepräsidentin Anna Elisabeth Haselbach: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Bundesrat Dr. Gumplmaier. – Bitte.

 


12.28.50

Bundesrat Dr. Erich Gumplmaier (SPÖ, Oberösterreich): Werte Frau Präsidentin! Werte Frau Ministerin! Meine Stimme ist im Moment angeschlagen, und ich bin auf Medikamente angewiesen, auf die ich mich verlassen kann, dass sie sicher wirken und keine unsicheren Nebenwirkungen haben.

Als Parkinson-Patient weiß ich den Segen von Medikamenten zu schätzen. Ich habe am Tag sieben verschiedene zu nehmen, die mich in die Lage versetzen, hier aufzu­treten.

 


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