BundesratStenographisches Protokoll745. Sitzung / Seite 65

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wenn nicht das beste Gesundheitssystem der Welt muss natürlich auch finanziert werden.

Eine Finanzierung ist auf der einen Seite möglich, indem wir entsprechende Effizien­zen, Synergien, Schwerpunkte und andere Schnittstellen zu Nahtstellen machen, aber auf der anderen Seite ist sie wahrscheinlich am allerbesten zu finanzieren, wenn wir in die Prävention investieren und die Menschen gesund alt werden lassen – eines der großen Ziele unserer Gesellschaft. Vielleicht gelingt es uns, in 25 Jahren so weit zu sein, wie man es in China vor vielen Hunderten von Jahren war, als Mediziner nicht dafür bezahlt wurden, dass sie geheilt haben, sondern dafür, dass sie gesund gehalten haben. Ein ganz wesentlicher Ansatz auch in der Prävention und im Denken um Prävention.

Prävention sind für mich – lassen Sie mich das ganz klar sagen – aber nicht nur Impfprogramme, denn das ist ein ganz kleiner Bereich der Prävention. Prävention umfasst für mich vor allem das Umdenken der Menschen in Richtung eines gesunden Lebensstils. Prävention umfasst aber auch das Schulen der Menschen in Richtung Eigenverantwortlichkeit für den eigenen Organismus, für den eigenen Körper. Wir geben so viel Geld für die Reparatur unserer Autos aus, wir sind aber nicht bereit, regelmäßig unseren Körper „reparieren“ zu wollen oder von vornherein schon so schonend damit umzugehen, dass wir Reparaturen gar nicht notwendig haben. (Beifall bei der ÖVP und bei Bundesräten der SPÖ.)

Ich habe mich sehr bemüht, schon in den ersten vier Monaten einige sehr klare Punkte zu setzen. Gemeinsam mit Kollegin Claudia Schmied aus dem Bildungsressort haben wir die Plattform „Gesunde Schule“ aus der Taufe gehoben – gemeinsam! –, weil wir glauben, dass das Ansetzen von Prävention bei den Jüngsten anfangen muss.

Wir müssen unseren jungen Menschen beibringen – das fällt mir als Jugendministerin natürlich auch sehr leicht –, zu lernen, damit richtig umzugehen. Und wir haben hier ein Konzept, das gemeinsam Ernährung, Bewegung und letztendlich auch den Schutz vor Drogen, Alkohol und Nikotin entsprechend anbietet. Ich glaube, das ist ein erster Schritt.

Wir müssen aber weiter gehen. Österreich ist ein Vorreiter im Rahmen der Gesund­heitsvorsorge. Die Gesundheitsvorsorgepässe, die wir haben, sind europaweit aner­kannt. Das ist etwas, das nur Österreich angeboten hat und hat. Wir haben es sogar noch verfeinert, denn wir haben nicht nur gesagt, es gibt einen Vorsorgepass, sondern wir haben diese Vorsorgepässe auf die Altersstruktur definiert: „18 plus“, „40 plus“, „60 plus“, vor sechs Wochen haben wir „75 plus“ aus der Taufe gehoben. Ja warum? – Weil wir ganz spezifische Vorsorgeuntersuchungen für die spezifischen Altersgruppen haben. Das ist ein ganz wesentlicher Schritt.

Da müssen wir noch mehr in die Öffentlichkeit gehen – ich sage Ihnen die traurigen Zahlen. Da gibt es ein starkes West-Ost-Gefälle: Wir haben 90 Prozent Akzeptanz in Vorarlberg, wir haben 17 Prozent Akzeptanz im Burgenland. Das heißt, wir müssen damit einfach noch mehr an die Öffentlichkeit gehen. Wir müssen da noch mehr schulen, und wir müssen das noch mehr in den Vordergrund rücken.

Aber neben diesen Anboten, die wir geben, ist natürlich auch das Impfprogramm – lassen Sie mich dann zwei Worte darüber verlieren – ein wesentlicher Faktor zum Schutz unserer Kinder. Ich glaube, wir haben etwas sehr, sehr Gutes in diesen neuen budgetären Ansatz hineingebracht, nämlich die Rotaviren. Wenn wir sehen, wie viele Hunderttausende das voriges Jahr betroffen hat – wir haben uns ja die Zahlen herausgenommen –, dann ist das, glaube ich, der richtige Schritt.

 


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