Personalausweisen gemacht habe. Ich habe mich aber gefreut, dass laut einer Umfrage des ORF, Sendung „Report“, 90 Prozent der Österreicher auf meiner Seite stehen.
Ich denke, ich bin Politiker und als solcher Vertreter des Souveräns, und meine, dass ich
damit den richtigen Schritt gesetzt habe. Ich glaube, dass die
Kontrollierbarkeit vereinfacht werden muss, bin aber zutiefst davon
überzeugt, dass der Schülerausweis dazu nicht geeignet ist. Wir
werden uns bemühen, dass wir mit diesen Personalausweisen, die wir
farblich codieren werden und auch entsprechend preislich minimieren
werden, eine entsprechende Möglichkeit der Kontrolle schaffen.
Lassen Sie mich
aber jetzt auch ein sehr ernstes Wort sagen: Es geht dabei aber auch um
Sanktionen! Es muss dabei auch um Sanktionen gehen! Aber Sanktionen
können meines Erachtens nicht nachhaltig sein, wenn sie nur Geldstrafen
oder Konzessionsverlust zur Folge haben. Geld ist auftreibbar,
Konzessionsverlust ist am nächsten Tag durch einen neuen
Geschäftsführer wieder hereinbringbar. Daher bin ich mit dem Wirtschaftsministerium
in Gesprächen, denn wir müssen hier über Betriebsstättengenehmigungen
sprechen.
Jetzt muss ich
aber auch Folgendes sagen, denn ich versuche immer, mit allen händereichend
zu gehen: 95 bis 98 Prozent der Gastronomie helfen uns bei diesem
Kampf gegen Alkohol bei Kindern. Es gibt 2 bis 5 Prozent schwarze Schafe,
die das so genannte Komatrinken auch noch über Internet und entsprechende
Ankündigung in den Schulen anpreisen. Ich muss sagen: Das geschieht auf
widerliche Weise! Da gibt es Maschinen, wo man an Eutern hängt und Wodka
um 2 Euro in der Stunde trinkt. Und um Mitternacht, wenn man betrunken
ist, bekommt man als besondere Gratisdraufgabe noch einmal zwei Liter
Alkohol. Da werden 12-jährige Mädchen um 17 Uhr hereingelassen,
und wenn sie dann um 18 Uhr betrunken sind, kommen die Burschen. Also, es
spielen sich da die widerlichsten Dinge ab. Dagegen müssen wir mit
Betriebsstättengenehmigungen sehr hart vorgehen. Und ich werde mich nicht
scheuen, das auch zu tun. (Allgemeiner lebhafter Beifall.)
Ich halte es aber
auch für wesentlich, hier einen Umdenkprozess bei den jungen Menschen
herbeizuführen. Und ich habe mir erlaubt, nicht für junge Menschen zu
denken, sondern mit jungen Menschen zu denken, und bin zu den jungen Menschen
gegangen und habe sie gefragt: Was spricht euch denn an? Sprechen euch die
Kampagnen, die wir machen, eigentlich an?
Ich glaube, wir
müssen versuchen, das Bild vom Idol, vom Peerzurechtzurücken. Wir
müssen weggehen von der Ansicht, dass der Held der ist, der 5 Liter
Bier trinkt, und wir müssen dorthin gehen, wo man der Überzeugung
ist, dass man auch ohne Alkohol Spaß haben kann.
Aber eines
möchte ich auch sagen: Ich glaube, dass es unfair wäre, zu sagen: Wir
machen jetzt eine Art Prohibition in Österreich! Das ist nicht der
richtige Weg. Der richtige Weg heißt: Kinder weg vom Alkohol! Aber
für Jugendliche muss es im Rahmen von Projekten, wie es zum Beispiel in Vorarlberg
hervorragend mit dem Projekt „Spaß mit Maß“ vorgezeigt worden
ist, das Lernen vom entsprechenden Umgang mit einem Genussmittel geben.
Wir leben in Österreich
auch in einer Tradition. Und ich gebe zu – auch auf die Gefahr hin,
dass das nach dem „Schweinsbraten-Sager“ der nächste Sager
wird –: Ich habe auch gerne ein Achtel Rotwein, ich trinke den auch
sehr gerne. (Beifall bei Bundesräten der ÖVP. –
Rufe bei der ÖVP: Ich auch!)
Ich meine, der
Weg muss der sein, junge Menschen dahin zu bringen, dass sie verantwortungsvoll
damit umgehen. Trotz alledem: Kinder weg vom Alkohol!
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