BundesratStenographisches Protokoll749. Sitzung / Seite 74

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Massive Nächtigungsverluste bei Deutschen und Inländern wurden durch Zuwächse „neuer Märkte“ stark gemildert. Die Nächtigungszahlen von Gästen aus Deutschland gingen bei uns in Tirol um 7,1 Prozent zurück. Aber man muss dazusagen, dass Qualitätshotels und gewerbliche Ferienwohnungen Zuwächse zu verzeichnen hatten. Die Umsätze für den Bereich Nächtigung mit Frühstück erreichten 1 229 Millionen €. Das Tiroler Tourismusbarometer weist trotzdem eine Steigerung von 1 Prozent auf.

Rund 33 000 unselbständig Beschäftigte gibt es im Saisondurchschnitt. Der Beschäfti­gungshöchststand wurde im Februar 2006 mit 41 441 Unselbständigen erreicht; darunter waren 17 646 Ausländer.

Ich möchte zum Schluss kommen, da noch sechs Redner – auch aus dem Gastro­nomie- und Hotelbereich – dazu sprechen werden, und nur noch sagen: Österreich ist ein beliebtes Urlaubsziel, Urlaubsland, das sicher und schön ist. – Danke. (Beifall bei der ÖVP sowie der Bundesräte Ing. Kampl und Mitterer.)

13.12


Vizepräsidentin Anna Elisabeth Haselbach: Zu Wort gemeldet ist Frau Bundesrätin Kerschbaum. – Bitte.

 


13.12.44

Bundesrätin Elisabeth Kerschbaum (Grüne, Niederösterreich): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Frau Staatssekretärin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Zuerst möchte ich für diesen ausführlichen und sehr interessanten Bericht danken. Einen Absatz dieses Berichts hätte ich sehr gerne im Vorwort stehen gehabt, aber vielleicht lässt es sich ja einrichten, dass etwas in diese Richtung künftig einmal in einem Vorwort eines Touris­musberichts steht, und zwar geht es um den letzten Absatz des Gastkommentars von Frau Professor Kromp-Kolb, wo es heißt:

„Die Tourismuswirtschaft ist sowohl Akteur als auch Betroffener des Klimawandels. Die nächsten zehn bis 20 Jahre entscheiden, ob es gelingt, das Klima zu stabilisieren, oder ob es zu den ganz großen Katastrophen kommt. Im Lichte der zu erwartenden Folgen des Klimawandels wird offenbar, dass die Entscheidung für den Klimaschutz nicht nur ökonomisch und politisch notwendig ist, sie ist – wie auch Al Gore in seinem Film zum Klimawandel betont – ein ethischer Imperativ.“

Vielleicht könnte man künftig eine solche Aussage auch ins Vorwort hineinnehmen und als Maxime der Tourismuswirtschaft darstellen.

Ich habe mir natürlich den Bereich Nachhaltigkeit am genauesten angeschaut, und da gibt es einige Punkte, die ich so ganz unterstreichen würde. Es ist zum Beispiel sehr interessant und sehr wichtig, dass dem Themenbereich Architektur und Nachhaltigkeit weiter viel Aufmerksamkeit gewidmet wird. Es ist schön, wenn es Leitlinien für nach­haltiges Bauen gibt – ich würde mir nur wünschen, dass es künftig auch spezifische Förderungen für nachhaltiges Bauen gerade in der Tourismuswirtschaft gibt.

Dazu passend: Es wäre auch interessant, Studien anzustellen oder auch Förderungen zu schaffen, die mehr Energieeffizienz im Tourismus mit sich bringen. Gerade im Wellness-Bereich, denke ich, gehört es zur Betriebskostenoptimierung, die Energie­kosten möglichst in den Griff zu bekommen und zu reduzieren.

Im Bereich Nachhaltigkeit fehlen mir mehr Anstrengungen im Bereich der Anreise. Nur 14 Prozent der Anreisen erfolgen mittels öffentlichen Verkehrs. Touristen, die mit dem Fahrrad ihren Urlaubsort aufsuchen – es gibt solche Touristen, und diese sind sehr wichtig für bestimmte Regionen, gerade entlang der Donau, Drau und Mur, wo eben die Radwege sind –, werden in der Statistik offenbar komplett ignoriert. Ich denke, gerade im Bereich der Anreise ist hinsichtlich der Nachhaltigkeit noch einiges zu tun.

 


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