BundesratStenographisches Protokoll749. Sitzung / Seite 86

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Es wäre also sehr wichtig, hier die Arbeitssituation, soweit es geht, zu verbessern. Ich weiß schon, ganz wird sich das Problem nicht lösen lassen, aber ich denke, dass eine Aufwertung des Berufsfeldes im Tourismus hier sicher helfen könnte.

Um auf die Lehrstellen zurückzukommen, die in Tirol sehr oft und sehr lange frei bleiben: Die meisten Lehrlinge im Tourismus in Tirol kommen inzwischen aus Deutsch­land. Das ist auch ein Zeichen dafür: Es sind normalerweise die unbeliebten Berufe, die als Erstes von Menschen aus anderen Ländern ausgeübt werden. In diesem Fall sind es junge Menschen aus Deutschland, die kommen, um hier dann quasi die deutschen Gäste zu bedienen. Das ist ein interessantes Phänomen, und es ist ein weiteres Zeichen dafür, dass wirklich dringend etwas unternommen werden muss, um diese Arbeit auch attraktiver zu machen. (Beifall bei den Grünen sowie des Bun­desrates Mitterer.)

13.59


Präsident Mag. Wolfgang Erlitz: Zu Wort gemeldet hat sich Herr Bundesrat Preiner. Ich erteile es ihm.

 


13.59.21

Bundesrat Erwin Preiner (SPÖ, Burgenland): Sehr geehrter Herr Präsident! Frau Staatssekretärin! Hohes Haus! Die Tourismus- und Freizeitwirtschaft nimmt in Öster­reich, wie wir bereits vorhin etliche Male gehört haben, einen zunehmend bedeutenden Stellenwert ein und stellt natürlich auch eine entsprechende Einnahmequelle für Betriebe und Arbeitnehmer in der Tourismusbranche dar.

Als positiv erachte ich im vorliegenden Bericht, dass auch der Klimawandel thematisiert wird und Beschäftigungsmöglichkeiten der Jugendlichen angesprochen werden – meiner Meinung nach ist das allerdings etwas zu oberflächlich gehalten.

Auf neue Tendenzen im Freizeitverhalten, neue Trends wie Gesundheits-, Wellness- und Naturtourismus wird unter anderem auch durch Angebote wie zum Beispiel Ther­men als Leitprojekte regional richtig reagiert, wie das neben anderen Bundesländern – und vorhin wurde es bereits verbalisiert – das Bundesland Steiermark und auch das Bundesland Burgenland zeigen. Davon profitieren natürlich auch KMUs im Nahbereich, wobei auch hier verstärkt auf Qualität gesetzt werden muss, vor allem bei Klein­betrieben, meist Familienbetrieben, um nicht unter die Räder zu kommen und auch hier den Forderungen des Gastes nach mehr Qualität zu entsprechen.

Die bundesweite Entwicklung im Tourismussektor lässt sich auch mit Zahlen belegen. So stiegen die Umsätze 2006 um 4,4 Prozent. Auch konnte bei den Ankünften 2006 im Vergleich zu 2005 ein Plus von 2,7 Prozent erzielt werden und bei den Gästeankünften in Summe die Zahl von 30 Millionen Ankünften im Jahr 2006 erstmals überschritten werden. Im Burgenland hatten wir 2006 ebenfalls eine Zunahme, die die durch­schnittliche Zunahme Österreichs noch übersteigt, nämlich von 3,1 Prozent, zu ver­zeichnen.

Natürlich gehen hier diese Wachstumsraten auch mit einer Belebung der übrigen Wirtschaft Hand in Hand. Mit der Höhe der Pro-Kopf-Einnahmen von 1 480 € der Be­schäftigten im Hotelgewerbe und der Gastronomie konnte Österreich seine Position im Tourismus in Europa auch im Jahr 2006 festigen. Dieser statistische Wert fällt naturgemäß regional sehr unterschiedlich aus; es profitieren vor allem die Vier-/Fünf-Sterne-Destinationen, der Städte- und Kulturtourismus und Regionen mit Angeboten im Ganzjahrestourismus. Der Städtetourismus entwickelte sich 2006 sehr positiv. Als Zugpferde wurden heute schon die Städte Salzburg und Wien genannt.

Der Wintertourismus nimmt naturgemäß ebenfalls einen Hauptstellenwert in Österreich ein. Hier ging aber die Zahl der Übernachtungen der deutschen Gäste im Jahr 2006, im


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