BundesratStenographisches Protokoll749. Sitzung / Seite 94

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zu provozieren, ein Stichwort vom Herrn Bundesrat Einwallner aufgreifen, und zwar etwas sehr Ernstes, und ich glaube, dass es da um etwas geht, was uns allen ein großes Anliegen ist. Er hat nämlich den Posterwettbewerb zum Thema Kinder-Sex­touris­mus angesprochen, den das BMWA im letzten Jahr ausgeschrieben hat. Ich durfte ja im März die Sieger des Projektes küren, und ich habe das zum Anlass genommen, hier auch wieder breitere Aktivitäten zu starten, und ich möchte Sie über diese Aktivitäten informieren.

Wir haben hier gemeinsam mit der NGO, die hier aktiv ist, mit ECPAT, und den Tourismusverantwortlichen in der Wirtschaftskammer, aber auch Professor Friedrich und anderen, die hier sehr aktiv sind, gemeinsam eine Kampagne gestartet, wo wir Informationsmaterial, Broschüren und so weiter, auch DVDs für die Reisebüros und die Reiseveranstalter entsprechend erarbeitet haben und zur Verfügung stellen. Es gibt Karten, die den Reiseunterlagen beigelegt werden, für die entsprechenden Desti­nationen, um die Touristinnen und Touristen zu sensibilisieren und klarzumachen, dass sexueller Missbrauch von Kindern kein Kavaliersdelikt ist.

Wir sprechen da von einem Potential von 2 500 bis 4 000 Personen, die jedes Jahr in diese Länder zum Zweck der sexuellen Ausbeutung von Kindern anreisen. Das ist in Österreich ein Delikt, das ist strafbar, aber wir können nur bestrafen, wenn wir Zeugen haben, wenn wir es beweisen können. Hier geht es uns darum, ein Bewusstsein dafür zu schaffen, und da darf ich Sie alle bitten, hier entsprechend mitzuarbeiten, denn ich glaube, es ist klar, dass wir uns alle gegen solche Personen verwahren.

Wir haben erreicht, dass zumindest die Austrian Airlines ein diesbezügliches On-board-Video beim Flug in diese Destinationen abspielen. Ich habe alle Airlines ange­schrieben, auch die „Billig-Airlines“ – unter Anführungszeichen –, ich habe urgiert; leider gibt es hier noch keine Antwort. Auch mit den Betreibern des City Airport Train habe ich Kontakt aufgenommen, dass in diese Richtung über die Bildschirme etwas gemacht wird.

Wir sind auch dabei, ein Paket für die Tourismusschulen, Berufsschulen entsprechend vorzubereiten, dass die jungen Menschen bereits in der Ausbildung sensibilisiert werden.

Ich wollte Sie über diese Maßnahmen informieren und darf Sie herzlich einladen, hier mitzutun, um gemeinsam einen Schulterschluss gegen die sexuelle Ausbeutung von Kindern im Tourismus zu schaffen. – Danke schön. (Allgemeiner Beifall.)

14.32


Präsident Mag. Wolfgang Erlitz: Danke, Frau Staatssekretärin.

Weitere Wortmeldungen liegen nicht vor. Wünscht noch jemand das Wort? Zum Montafoner Kulturprojekt vielleicht? (Allgemeine Heiterkeit.) – Das ist nicht der Fall. Die Debatte ist damit geschlossen.

Wird von der Berichterstattung ein Schlusswort gewünscht? – Das ist auch nicht der Fall.

Wir gelangen zur Abstimmung.

Ich ersuche jene Bundesrätinnen und Bundesräte, die dem Antrag zustimmen, den gegenständlichen Bericht zur Kenntnis zu nehmen, um ein Handzeichen. – Ich stelle hier die Stimmeneinhelligkeit fest. Der Antrag ist somit angenommen.

 


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