BundesratStenographisches Protokoll750. Sitzung / Seite 44

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

Wir wissen, dass die Ariane-Raketen jene Raketengeneration sind, die 70 Prozent Marktanteil bei den Satellitentransporten in den Weltraum auf sich vereinen kann. Es ist also wirklich eine Sache, auf die man stolz sein kann, die für uns auch zeigt, wozu wir hier in Europa imstande sind. Und was man auch nicht unerwähnt lassen soll, ist: Die Kosten, die für diese Ariane-Raketentechnologie aufgewendet werden müssen, sind geringer als die, die die amerikanischen Raketenkosten tatsächlich sind.

Österreichische Firmen partizipieren davon mit. Das ist für die Wirtschaft gut, und ich sage als Gewerkschafter natürlich, auch Arbeitsplätze bedeutet es. Das kann nur posi­tiv sein und muss von uns auch so gesehen werden.

Ich habe mich ein bisschen in das Thema einzulesen und klug zu machen versucht und habe dabei festgestellt – und für mich war das auch neu, das muss ich ehrlich zugeben –, dass wir dabei ja in nicht unwesentlichen Bereichen, wie zum Beispiel Zell­stoff- oder Wasserstofftreibstofftank-Technologien für die Auspufftechnologie dieses Segments – im Wesentlichen damals noch von Steyr-Daimler-Puch, heute die Firma Magna –, mit partizipieren können und damit hochtechnologisches Know-how gegeben ist.

Wir haben also hier die Möglichkeit, in den verschiedensten Bereichen, auch solchen, die mit Weltraum überhaupt nichts zu tun haben, daraus Profit zu schlagen, daraus zu lernen, daraus zu Umsetzungen zu gelangen. Und das ist, glaube ich, etwas, was man durchaus auch mehr der Öffentlichkeit bekannt machen könnte.

Es gibt inzwischen mehrere erfolgreiche europäische Projekte. Ich erwähne hier nur die GSM-Technologie, die ein Welterfolg geworden ist und auch ein europäisches Kind ist, und ich erwähne auch EADS, das ja gerade in diesem Haus nicht immer unbedingt dadurch bekannt wurde, dass es den Airbus, Eurocopter und dergleichen gibt, sondern hier haben wir das EADS-Produkt Eurofighter sehr ausführlich diskutiert.

Es ist natürlich die Frage, von welcher Perspektive aus man es sieht, aber dass der Eurofighter von der Technologie her ein gutes Produkt ist, war immer außer Frage gestellt. Uns geht es ja hier um eine andere Kostenfrage.

Aber all das gehört hier dazu, und ich glaube, dass man die Flugzeugtechnologie in der Europäischen Union durchaus als eine erfolgreiche bezeichnen kann. Es ist gelungen, Europa wieder eine eigene Marke zu geben. Ein großes Projekt, dessen Finanzierung derzeit noch ansteht, ist das Galileo-Projekt, das mehr oder weniger die amerikanische GPS-Technologie ersetzen soll. Das ist strategisch, wirtschaftspolitisch, verteidigungs­politisch eine wichtige Angelegenheit und natürlich auch technologiepolitisch von gro­ßer Bedeutung.

Meine sehr geehrten Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen, der langen Rede kurzer Sinn: Wir Sozialdemokraten halten es für sinnvoll und werden diesem An­trag natürlich auch zustimmen. (Beifall bei der SPÖ.)

11.11


Vizepräsident Jürgen Weiss: Nächster Redner ist Herr Bundesrat Dr. Kühnel.

 


11.11.46

Bundesrat Dr. Franz Eduard Kühnel (ÖVP, Wien): Herr Präsident! Herr Bundesmi­nister! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Am 24. Oktober 2007 hat im Großen Redoutensaal der Hofburg ein Festakt stattgefunden, bei dem gefeiert worden ist, dass Österreich seit 20 Jahren Mitglied der European Space Agency ist, der Europäischen Weltraumagentur, und bei diesem Festakt waren auch der Herr Bundespräsident und die Frau Staatssekretärin Kranzl anwesend, und beide haben darauf hingewiesen, dass in den achtziger Jahren des vorigen Jahrhun-


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite