BundesratStenographisches Protokoll751. Sitzung / Seite 237

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

ger Jahre entstanden sind, und die stellen für die jungen Menschen große Probleme dar. (Bundesrat Gruber: Andere fahren 30 Kilometer zum Postamt!)

Ich freue mich, dass wir die Maßnahme, die Klassenschülerhöchstzahl auf 25 zu redu­zieren, was eine wesentliche Forderung der Pädagoginnen und Pädagogen war, mit Beginn dieses Schuljahres, mit September, flächendeckend in Niederösterreich, von der ersten Klasse Volksschule über die erste Klasse Hauptschule bis zu den Polytech­nischen Schulen und Berufsschulen umgesetzt haben. Ich glaube, da sind wir Vorreiter in Österreich.

Im Ausschuss, liebe Frau Ministerin, ist immer wieder von Ihren Mitarbeitern davon ge­sprochen worden, dass das ein rein pädagogisches Konzept ist, das hier vorliegt, wäh­rend wir darauf hingewiesen haben – und ich glaube, dass Sie da unserer Meinung sind –, dass der Erfolg ganz wesentlich von den zur Verfügung stehenden Ressourcen abhängen wird.

Zur Lehre mit Matura – dieser Punkt ist hier auch schon angesprochen worden – gibt es in Niederösterreich ab dem 1. Jänner 2008 ein Modell, wo das Land Niederöster­reich und die Wirtschaftskammer die Kosten für diese Matura übernehmen werden. Ich halte das für eine sehr gute Weiterentwicklung, weil viele, die in einen Lehrberuf ein­getreten sind, dann doch befürchtet haben, dass sie später keine Chancen mehr haben werden, sich weiterzuentwickeln.

Die Gesetzesänderung enthält weiters eine sehr wesentliche Verpflichtung an die Er­ziehungsberechtigten, Sorge dafür zu tragen, dass ihre Kinder die Unterrichtssprache Deutsch beherrschen. Das ist meiner Meinung nach sehr gut, denn Integration kann tatsächlich nur dann funktionieren, wenn man die Sprache entsprechend beherrscht.

Mit dieser Verpflichtung an die Erziehungsberechtigten alleine werden wir aber nicht weiterkommen. Ich glaube, dass da auch entsprechende Hilfestellung notwendig sein wird, um das tatsächlich sicherzustellen. Wir dürfen da die vielen Eltern, die davon be­troffen sind, nicht alleine lassen.

Die Frage: Wer war der Erste, der den Gratiskindergarten gefordert hat?, können wir in Wien vielleicht beantworten, aber Niederösterreich ist da beispielgebend. Für mich als den Karl Bader gibt es gar nicht anderes, als dass der Kindergarten, so wie in Nieder­österreich, gratis ist. Das ist eine Tatsache in unserem Bundesland – Gott sei Dank –, und ich stimme natürlich der Forderung zu, dass der Kindergartenbesuch gratis sein sollte.

Wir haben, gerade was die frühsprachliche Förderung betrifft, im Jahr 2005/06 ein Sys­tem in Niederösterreich eingeführt, wo es im Zusammenhang mit der Schuleinschrei­bung eine terminliche Vorverlegung derselben in den Herbst gegeben hat. Dort wird auch die sprachliche Kompetenz überprüft und mit einem Sprachticket auch entspre­chende Unterstützung gegeben. Diese Sprachtickets, von denen wir im letzten Kinder­gartenjahr, nämlich 2006/07, 1 033 Stück ausgestellt haben, helfen mit, die Deutsch­kenntnisse zu verbessern. Zusätzlich dazu gibt es in den Kindergärten auch Mitarbeite­rinnen und Mitarbeiter im interkulturellen Bereich.

Zum Abschluss eine kurze Anmerkung zum Schulzeitgesetz: Ich meine, dass diese Än­derung ein gewisser Anschlag auf die Schulautonomie ist. Da gebe ich dem Kollegen Breiner recht. Lange bevor es die schulautonomen Tage gegeben hat – ich weiß das, denn ich bin selbst Pflichtschullehrer –, hat es verschiedenste Schulentwicklungsaktivi­täten gegeben, die außerhalb des Unterrichts durchgeführt wurden. Elternsprechtage wurden in den Abend verlegt, um den Eltern die Möglichkeit zu geben, sich über die Lernfortschritte ihrer Kinder zu erkundigen.

 


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite