BundesratStenographisches Protokoll751. Sitzung / Seite 264

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Die Verhandlungen haben lange gedauert, bis in die Nacht, und ich habe darauf be­standen, dass der Satz unten steht: Jede Beilage ist integraler Bestandteil dieses Pak­tums. Es haben alle Ländervertreter – in Kärnten Landeshauptmann Haider, in Nieder­österreich Landeshauptmann-Stellvertreter Sobotka – dort unterschrieben, und damit haben wir uns verpflichtet, das zu tun. Es sind fertige Texte zur Artikel-15a-Verein­barung oder Punktationen, wo genau festgelegt wird: Mindestsicherung, die gesamte Frage der Pflege – übrigens mit 5 000 € Eigentum, mit der klaren Verpflichtung, das eigene Finanzvermögen zur Verfügung zu stellen unter Aufrechterhaltung des Eigen­heims –, all das wurde unterschrieben, mit der Möglichkeit einer Sondervereinbarung einzelner Bundesländer nach regionalen Bedürfnissen. Wir haben das dort paktiert und das ist eine große Leistung, weil es nicht für jeden einfach war.

Vielleicht ist es für manchen Landeshauptmann, der im Wahlkampf ist und nicht so sicher ist, schwierig, heute noch dazu zu stehen. Es wird schon wieder werden, wenn die Wahl vorbei ist. Aber wir haben uns zu diesem hier entschlossen. (Beifall bei SPÖ und Grünen. – Heiterkeit bei der SPÖ. – Zwischenruf des Bundesrates Mag. Baier.)

Letzter Punkt: Das ist ein Finanzausgleich, wo der Herr Vizekanzler  – Und da kam die Kritik aus den eigenen politischen Reihen und von den nahestehenden Kommenta­toren. Daher möchte ich ihn hier auch in seiner Vertretung ausdrücklich verteidigen. Hier wäre großzügig vorgegangen worden, hieß es. In Zeitungen war zu lesen: Da wird das Geld hergeschenkt. Wie kann man den Ländern, den Gemeinden, so viel Geld ge­ben? Die schwimmen doch ohnedies im Geld.

Faktum ist: Wir haben heute die Situation, dass nur noch halb so viele Gemeinden überhaupt noch freie Finanzspitzen haben. Wir haben die Situation, dass bei Renovie­rungsarbeiten, bei dringenden Investitionen, die Kommunen heute kaum mehr die Hälf­te von dem leisten können wie früher. Wir haben die Situation, dass die Länder, die vor fünf Jahren noch Überschüsse von mehr als 0,5 Prozent, von 0,75 Prozent des Brutto­inlandsproduktes gemacht haben, den Stabilitätspakt überhaupt nicht mehr einhalten können, dass wir heruntergehen mussten – 0,75 Prozent BIP-Überschuss war verein­bart unter Karl-Heinz Grasser.

Wo sind wir angekommen? – Bei 0,2 Prozent Überschuss. Und die 0,4 Prozent, 0,5 Prozent Überschuss sind jetzt schon eine bedeutende Herausforderung. Es stehen alle Gebietskörperschaften unter Druck.

Wir haben uns aber als Bundesregierung entschlossen, da das Budgetdefizit im Jahr 2000 1,5 Prozent, im Jahr 2006 1,4 Prozent betragen hat, dass wir jetzt wirklich zu einem Überschuss kommen. Und das wird auch vom Herrn Vizekanzler ernsthaft betrieben, diese Budgetkonsolidierung. Wir werden auf 0,7 Prozent herunterkom-
men, wir werden auf unter 0,5 Prozent kommen und wir werden diesen Staatshaushalt endlich sanieren – tatsächliche Budgetsanierung statt Propaganda. (Ruf bei der SPÖ: Bravo!)

Dann ist aber auch zu diesem Zeitpunkt, wenn man den anderen Gebietskörperschaf­ten den Konsolidierungsbeitrag zurückgibt, kein Anlass gegeben – auch nicht in der eigenen Fraktion –, zu mosern, irgendjemand wäre zu großzügig, und in den Zeitungen so etwas zu schreiben. Es war eine harte Verhandlung, es war eine faire Verhandlung. Aber wir geben nur das zurück, was die Länder und Gemeinden dem Bund in Zeiten schweren Defizits gegeben haben. (Bundesrat Dr. Gumplmaier: So ist es!) Im Bereich der Gesundheit gibt es um 100 Millionen mehr, da haben die Länder durch die Über­nahme der Spitäler weitaus höhere Kosten (Bundesrat Ing. Kampl: Die Gemeinden!), und in Wirklichkeit die Gemeinden durch die Umlagen, die sie zahlen.

Wir tragen dazu bei, dass das System funktioniert. 100 Millionen, 12 Millionen und 13 Millionen für die kleinen Schulen, und der Rest ist zurückgegebener Konsolidie-


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