BundesratStenographisches Protokoll753. Sitzung / Seite 178

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kommt jetzt der zweite große Schritt. Der Valentinstag 2008 hat sich daher tatsächlich ausgezahlt! (Beifall bei der ÖVP.)

20.48


Vizepräsidentin Mag. Susanne Neuwirth: Zu Wort gemeldet hat sich Frau Bun­­desrätin Konrad. – Bitte, Frau Bundesrätin.

 


20.49.07

Bundesrätin Eva Konrad (Grüne, Tirol): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Frau Bundesministerin! Heute ist tatsächlich ein besonderer Tag, und das nicht nur, weil mein Vorredner Geburtstag hat, zu dem ich ihm herzlich gratulieren möchte – ich frage dann später, wie alt er geworden ist –, sondern auch (Bundesrat Mag. Baier: Ich schäme mich nicht!), weil mein Vorredner diesmal vor mir und nicht nach mir geredet hat, wie das ansonsten bei diesen Diskussionen sehr oft der Fall ist. Das hat den schlichten Grund, dass ich heute pro rede. Das heißt, ich und meine Fraktion werden heute dieser Gesetzesänderung zustimmen. (Ruf bei der ÖVP: Das ist ja unglaublich! Das ist ja super!)

Es ist eigentlich schade, dass der Herr Minister nicht da ist, denn das hat er nicht sehr oft erlebt – und wir werden ja sehen, wie oft er es in Zukunft noch erleben wird.

Ich möchte gleich bei dem anschließen, was mein Vorredner angesprochen hat, näm­lich bei dieser – seiner Meinung nach sehr interessanten – Idee, dass berufstätige Stu­dierende oder eben Teilzeitstudierende nur die Hälfte der Studiengebühren zahlen sollten. (Zwischenrufe bei der ÖVP.) – Für mich würde ich das gar nicht in Anspruch nehmen. Ich bin bald fertig, keine Angst. Ich werde euch meine Diplomarbeit dann auch zur allgemeinen Weiterbildung übermitteln. (Allgemeine Heiterkeit.)

Das heißt – um kurz ein bisschen den Hintergrund zu beleuchten –, zuerst werden Studiengebühren eingeführt, und es wird nach wie vor behauptet, dass Studien­gebühren nicht dazu führen, dass sich die Studiendauer verlängert. Dann erkennt irgendjemand, dass das letztendlich aber doch passieren kann, und dann gibt es diesen Vorschlag, für Teilzeitstudierende, die es eben in sehr großem Ausmaß gibt, nur die halben Studiengebühren einzuführen. – Ich kenne viele, die sich sehr freuen würden, nur die halben Studiengebühren zu bezahlen, und die auch, eben weil sie berufstätig sind, wirklich nur einen geringen Teil der Leistungen einer Universität tatsächlich in Anspruch nehmen können!

Allerdings hat Herr Minister Hahn dann gestern oder heute seinen Vorschlag erweitert, nämlich darum, dass das aber schon die Universitäten selbst beschließen sollten, denn einen finanziellen Ausgleich wird es nicht geben. – Das wird schlicht und ergreifend den Effekt haben, dass das kaum eine Universität auch tatsächlich machen wird, und ich glaube nicht, dass es sehr viele, wenn überhaupt irgendwelche Studierende gibt, die dann im nächsten Jahr oder in absehbarer Zeit wirklich nur die halben Studien­gebühren zu bezahlen haben.

Ich wäre schon sehr zufrieden – das ist mir ein großes Anliegen –, wenn die Univer­sitäten endlich dazu bewegt werden könnten, ihr Angebot für berufstätige Studierende auszuweiten. Ich kann jetzt nur für Innsbruck sprechen, wo ich die Situation am besten kenne: Da ist es schwierig! Da ist es einfach schon generell schwierig, Skripten zu Vorlesungen zu bekommen, weil es oft gar keine gibt, da ist es schwierig, irgendein Online-Angebot zu finden, um das Studium zu erleichtern.

Ich glaube, dass es hier sehr viele Möglichkeiten gäbe, diesen berufstätigen Studie­renden das Leben zu erleichtern. Die Universitäten tun das bei Weitem noch nicht so, wie sie es sollten. – Ich hoffe sehr, dass das Ministerium diesbezüglich auch mit sanf­tem Druck darauf hinarbeiten wird, würde ich sagen, diese Situation zu verbessern.

 


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