BundesratStenographisches Protokoll754. Sitzung / Seite 59

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dann sieht man schon, dass es sich um ein gewaltiges Paket handelt, das wir heute zu beschließen haben, und um sehr, sehr viele Änderungen, die ressortübergreifend aus­verhandelt wurden.

Weil ich nun einmal ArbeitnehmerInnenvertreter bin und die Gewerkschaften hier
auch einiges angemerkt haben – es wurde unter anderem ausgeführt, dass inländische Fachkräfte aus Kostengründen durch Laien aus Osteuropa ersetzt werden sollen, und besondere Befürchtungen werden in Richtung HeimhelferInnen geäußert –: Ich sehe das nicht so, weil ich als langjähriger Obmann der Vorarlberger Gemeindebediensteten auch in diesem Bereich, was Heim und Heimbetreuung anbelangt, zu tun gehabt habe. Ich habe ein bisschen einen anderen Zugang zu diesem Problem, und ich denke, dass mit der Vorlage, die wir heute diskutieren, ein sehr guter Schritt in diese Richtung ge­macht wird.

Ich gebe zwar zu, dass es schwierig ist, gewisse Abgrenzungen vorzunehmen, aber über eines sind wir uns, glaube ich, doch im Klaren: Wir nehmen Tausende Menschen, die immens wichtige Betreuungstätigkeiten für unsere alten, behinderten, benachteilig­ten Menschen mit viel, viel Hingabe durchführen, aus der Illegalität heraus und geben ihnen die Möglichkeit einer sozialen Absicherung, die Einbindung in die Sozialversiche­rung, ein legalisiertes Arbeitsverhältnis und damit Kranken-, Unfall- und Pensionsversi­cherung, die ihnen insbesondere dann, wenn sie selbst ins Pensionsalter kommen, eine entsprechende Altersvorsorge bietet.

Das ist auch ein ganz wesentlicher Punkt, weil es da um 20 000 Menschen geht, die Betreuung brauchen. Diese sind sicher nicht aus irgendwelchen unerfindlichen Grün­den in ein Betreuungsverhältnis gekommen, sondern sie haben schlichtweg keine an­dere Möglichkeit gehabt. Dem gegenüber stelle ich Ihre Befindlichkeiten, Frau Kollegin Mühlwerth, bewusst ins Abseits.

Im Gegensatz zu dem Vorwurf, dass es hier um eine endlose Geschichte geht, glaube ich, dass in diesem Jahr im Bereich der 24-Stunden-Betreuung und der Verlängerung der Amnestie mit dieser Regierungsvorlage doch sehr, sehr viel geschehen ist. Endlos ist dann höchstens Ihr Gejammer, Frau Kollegin Mühlwerth; das möchte ich hier in aller Deutlichkeit anführen.

Ich habe auch ein paar Zahlen darüber, was sich inzwischen im Bereich der Anmeldun­gen getan hat, durch die wir Leute aus der Illegalität herausnehmen. Ich bedanke mich hier sehr für die Unterstützung durch Dr. Harald Steindl von der Wirtschaftskammer Österreich, Abteilung für Rechtspolitik, und für die Unterlagen.

Wir haben inzwischen 3 845 Anmeldungen, das ist doch eine sehr große Zahl – wir haben Sozialminister Buchinger da oft kritisiert –, und wir werden bis Ende Juni wahr­scheinlich eine Perspektive von ungefähr 5 000 Anmeldungen haben. Ich denke doch, dass das ein guter Schritt ist, wobei ich zwei Zahlen herausheben möchte: Oberöster­reich mit 1 330 Anmeldungen – dort gibt es aber besondere Bemühungen seitens eines Vereines, habe ich mir sagen lassen –, Niederösterreich und Wien mit ungefähr 850 bis 860, und das kleine Vorarlberg mit 258. Es tut sich also in diesem Bereich doch etwas, und ich glaube, wir sind mit dem Ganzen auf dem richtigen Weg.

Ich möchte auch in Abrede stellen, dass auf der Regierungsebene nicht miteinander gesprochen wird. Gerade bei den Gesetzen, die hier vorliegen, kann man nur aus­drücklich die ressortübergreifende Zusammenarbeit der Ministerien Soziales, Arbeit und Wirtschaft sowie natürlich Gesundheit würdigen. Das ist wirklich in einem konstruk­tiven Rahmen geschehen, und ich darf mich bei der Gesundheitsministerin hier sehr herzlich dafür bedanken.

 


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