Waren- noch einen Dienstleistungsaustausch zwischen diesen Ländern, noch ein kulturelles Näherkommen. Also ich glaube, es ist ganz wichtig, aufeinander zuzugehen.
Diese Schrift, die ich zu Beginn meiner Ausführungen zitiert habe – das vielleicht für die Kolleginnen und Kollegen von der Österreichischen Volkspartei –, geht historisch sehr weit zurück. Wir haben eine gewisse Last zu tragen, aber es gibt auch positive Dinge, denn darin wird auch Augustinus zitiert. Zufällig steht heute auch in der „Wiener Zeitung“, dass man in Erfurt an der Universität neuerlich Dokumente gefunden hat, wonach er quasi den ersten europäischen Gedanken geprägt hat, indem er christliche, jüdische Religiosität mit dem platonischen Gedanken der Dialektik zusammengeführt hat. Diese Dokumente, die da heute zitiert werden, sind ganz interessant. Es sind sechs Dokumente, und drei setzen sich quasi mit dem Problem des Kirchenvolkes mit der Obrigkeit auseinander. Und da sind wir wieder bei der Europäischen Union. Warum herrscht so ein großes Unverständnis? – Ich glaube, weil wir viel mehr Botschafter brauchen, nicht nur Botschafter, die ihre Mitarbeiter sind, sondern Menschen, die auch den europäischen Gedanken vertreten und da vielleicht nicht jedes Wort auf die Waagschale legen.
Damit komme ich zu einem Punkt, der mir sehr wichtig ist. Im Konkreten: Ich habe schon erwähnt, es wird notwendig sein, in unserer Außenpolitik verstärkt auf eine Rechtssicherheit für unsere Betriebe, wenn sie im Ausland tätig sind, zu pochen, entsprechende internationale Vertragswerke zu schaffen, Dinge wie zum Beispiel einen internationalen Konsumentenschutz, ansonsten werden unsere Anbieter ins Eck gedrängt, die, wenn das nicht passt, mit dem Produkt natürlich voll haften. Es gibt heute ja schon ganz gute Bestimmungen für den Fernabsatz und dergleichen mehr.
Ein ganz wesentlicher Punkt natürlich: dass die Dienstleistungsrichtlinie wirklich nur step by step so umgesetzt wird, wie wir uns das vorgestellt haben, sodass auch unsere Betriebe im europäischen Raum nicht auf der Strecke bleiben.
Noch ein ganz wesentlicher Punkt, der heute, als Ihre Ministerkollegin aus dem Unterrichtsressort hier war, immer wieder vorgebracht wurde: Der europäische Wirtschaftsraum wird nur punkten können, wenn entsprechende Aus- und Fortbildungsmaßnahmen greifen und die Bologna-Architektur umgesetzt wird, um auch hier den Bildungsbereich entsprechend zu internationalisieren.
Diese Punkte, glaube ich, sind für uns eine große Vorgabe, die es zu erfüllen gilt.
Ich möchte ebenfalls mit ein paar Dankesworten schließen. Es ist heute schon erwähnt worden, es ist das eine oder andere schiefgegangen, im Visa-Bereich etwa und so weiter. Es ist natürlich – da bin ich völlig bei meiner Vorrednerin – ein nicht akzeptabler Zustand, wenn darin involvierte Personen auch weiterhin in ihren Ämtern anzutreffen sind. Ihr Ressort, Herr Staatssekretär, ist sicherlich die internationale Visitenkarte im Geschehen, und da wird natürlich schon auf so etwas geachtet. Wir werden uns schwertun, mit dem Finger irgendwohin zu zeigen und Korruption und Ähnliches mehr aufzuzeigen, wenn wir nicht in der Lage sind, unser Haus nach außen sichtbar in Ordnung zu halten. – Das ist das eine.
Aber das andere, und ich glaube, das ist viel, viel wichtiger: Ich würde sagen, die Helden einer erfolgreichen Außenpolitik sind nicht allein diejenigen, die an der Spitze des Ressorts stehen. Auch die vielen Botschafter, Konsule, und ich nenne jetzt ganz bewusst auch die Außenhandelsdelegierten, die zwar nicht zu Ihrem Ressort gehören, Herr Staatssekretär – sie genießen zwar diplomatische Immunität, werden aber von der Wirtschaftskammer entsandt –, leisten, glaube ich, Hervorragendes. Ich traue mich das auch für viele Wirtschaftstreibende zu sagen. Christoph Leitl etwa hat ja so eine Art notorischen Lernprozess ausgelöst mit seinem 10-€-Schein, den er so gerne herzeigt und dazu erklärt, dass – ich hoffe, ich zitiere das jetzt richtig – 6 € aus der Ex-
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