BundesratStenographisches Protokoll755. Sitzung / Seite 16

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In meinem Bereich sind die Programmlinien „Haus der Zukunft“, „Fabrik der Zukunft“ und „Energie der Zukunft“ mit ganz konkreten Projekten jeweils zwischen 240 Projek­ten beim „Haus der Zukunft“ und 120 Projekten bei „Energie der Zukunft“ mit dement­sprechenden Mitteln aus meinem Ressort dotiert. Sieht man sich die Althaussanierung etwa als Beispiel an, dann sieht man, dass die Energieeffizienzoffensive in diesem Be­reich so deutlich ist, dass man sich ganze Kraftwerke sparen kann, wenn man in die­sem Bereich flächendeckend die Potentiale nutzt.

Aber auch die Entwicklung etwa der Elektromotoren ermöglicht uns effizientere Moto­ren, Pumpen, Ventilatoren, angepasste Laufzeiten und optimale Steuerungen. Auch hier hat Österreich einen wesentlichen Anteil. Es sind sehr renommierte Firmen, etwa die in Seibersdorf – um ein Beispiel zu sagen –, eine unserer bedeutendsten außeruni­versitären Forschungseinrichtungen, an dieser Entwicklung ganz massiv beteiligt. Hier ist natürlich auch die Frage der Entwicklung etwa der Batterie – der Größe, des Ge­wichts – und damit der Auswirkungen, kombiniert mit Elektroentwicklungen, Hybrident­wicklungen oder Kraftstoffen, einer der bedeutendsten.

Ich kann daher sagen, dass wir als Österreicher nicht darauf warten, bis in anderen Ländern Europas oder international Forschungsergebnisse zustande gebracht werden, die uns helfen, die Klimaschutzziele zu erreichen, sondern wir können mit unseren Pro­grammen sehr detailliert und engagiert mit unserer Industrie gemeinsam nachweisen, dass auch wir Österreicher einen sehr aktiven Beitrag bei der Forschung leisten.

 


Präsident Helmut Kritzinger: Zusatzfrage: Frau Bundesrätin Diesner-Wais. – Bitte.

 


Bundesrätin Martina Diesner-Wais (ÖVP, Niederösterreich): Sehr geehrter Herr Bun­desminister, Sie haben schon die Biokraftstoffe angesprochen.

Meine Frage: Welche Initiativen setzen Sie in Zukunft im Bereich der Forschung be­züglich der Biokraftstoffe der zweiten und dritten Generation?

 


Präsident Helmut Kritzinger: Bitte, Herr Bundesminister.

 


Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie Werner Faymann: Ihre Frage ist sehr berechtigt und hat auch einen sehr aktuellen Hintergrund. Sie alle wissen, dass es sich bei den Biokraftstoffen, die wir auch im Regierungsprogramm als Beimischung festgelegt haben – mit einem erreichbaren Ziel, wie wir meinen, bis 2010 von 10 Prozent – um Beimengungen der ersten Generation handelt.

Die erste Generation – das ist in vielen öffentlichen Diskussionen, aber auch von der Wissenschaft klargestellt worden – hat eine Fülle von Nachteilen. Nun muss man aber auch kurz den Vorteil erwähnen: Wir haben bisher 1 Million Tonnen CO2-Reduktion durch diese Beimengung der Kraftstoffe erreicht und wissen, dass wir bei Erreichung des 10 Prozent-Zieles 2 Millionen Tonnen CO2 reduzieren können. Bei dem, wie weit wir vom Ziel entfernt sind, brauchen wir natürlich all diese Entwicklungen.

Es ist aber auf Grund der Entwicklung der Nahrungspreise international und der Nah­rungsmittel, von denen wir wissen, dass sie einerseits in vielen Ländern der Welt sehr knapp geworden sind, andererseits durch diese Verknappung die Preissteigerungen nicht nur im heurigen Jahr zu erwarten und bereits eingetreten, sondern auch für die nächsten Jahre zu erwarten sind, eine Diskussion entstanden, die Forschungsmittel in diesen Bereichen – und das machen wir ganz konkret im Rahmen der FFG und auch unserer Einrichtungen – zu erhöhen, um die zweite und dritte Generation zu forcieren.

Das heißt, es geht dann nicht mehr darum, Nahrungsmittel etwa direkt einzusetzen, sondern geringe Anteile oder irgendwann gar keine Anteile von direkten Nahrungsmit­teln mehr einzusetzen. Von der Forschung sind uns im Bereich der Zellstoffe oder viel­leicht sogar später der Abfälle von den Ergebnissen sehr vielversprechende Entwick-


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