BundesratStenographisches Protokoll755. Sitzung / Seite 28

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1612/M-BR/2008

„Welche Maßnahmen setzen Sie, um im Rahmen der EURO 2008 eine Verlagerung der Besucherströme vom Individualverkehr hin zum öffentlichen Verkehr zu erreichen?“

 


Präsident Helmut Kritzinger: Bitte, Herr Bundesminister.

 


Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie Werner Faymann: Wer­ter Herr Bundesrat, „meine“ Eisenbahner sagen: Wir bringen alles auf die Schiene, was rollt!, manche sagen auch, es ist wie ein Silvester im Sommer. Wir versuchen, alles einzusetzen, was wir hier zur Verfügung haben. Sie wissen aber, dass wir auch bei der Bestellung etwa von Waggons und von anderem Wagenmaterial für den Betrieb ein bisschen einen Nachholbedarf haben. Ich gehöre daher nicht zu jenen, die sagen: Es ist ja alles kein Problem, bitte mehr solche Veranstaltungen, denn wir sind gut ausge­rüstet!, sondern das ist eine wirkliche Kraftanstrengung, zum Teil mit Material, das erst in den letzten zwei Jahren bestellt wurde, nicht ausschließlich in dieser Amtsperiode, auch in der letzten, das aber eben erst seit Kurzem überhaupt vorhanden ist, wobei viele Bestellungen auch noch gar nicht eingetroffen sind – denn es ist ja auch da nicht so, dass man in ein Geschäft geht und Waggons kauft und diese gleich mitnimmt und auf die Schiene stellt, sondern auch das hat seine Vorlaufzeiten –, sodass wir hier na­türlich vom Material sehr knapp liegen.

Insgesamt bin ich für diese Frage sehr dankbar, weil natürlich die umweltfreundlichen Verkehrsträger am Gesamtverkehrsaufkommen bei der EURO 2008 den wesentlichen Anteil zu leisten haben.

Wir haben in meinem Ministerium gemeinsam mit dem Finanzministerium die Realisie­rung eines Kombitickets festgelegt und auch mittlerweile so vorbereitet, also eine Matchkarte als Fahrschein im Nah- und Fernverkehr am Spieltag und am folgenden Tag bis 12 Uhr in Österreich und in der Schweiz. Wir haben das damals gemeinsam festgelegt und auch so gemeinsam propagiert.

Das EURO-2008-Kombiticket wird in Österreich gemeinsam mit der UEFA realisiert, und dieses Kombiticket soll es den Tickethaltern erlauben, mit der Eintrittskarte 36 Stunden lang – am Matchtag plus eben bis 12 Uhr am folgenden Tag – die öffentli­chen Verkehrsmittel in den austragenden Regionen, aber auch im Fernverkehr zu be­nutzen, ohne dafür extra Fahrgeld entrichten zu müssen.

Es wird zusätzliches Angebot im öffentlichen Verkehr – das habe ich schon gesagt –mit allen maximalen Kapazitätsmöglichkeiten, die wir zur Verfügung haben, geben. – Wir haben keine spezielle Mautreduktion bei der ASFINAG vorgenommen, um damit nicht eine Konkurrenzierung zu dem von mir schon genannten bedeutenden öffentli­chen Verkehr zu schaffen.

Wichtig ist natürlich die Information – und da haben uns alle Kommunikationsexperten darauf hingewiesen –, dass das Entscheidende die im Zusammenhang mit der Inter­net-Buchung verfügbare Information – sowohl natürlich auf unserer Bahn-Seite als auch in Kooperation mit der Homepage der UEFA – ist, weil die Information zur Frage: Wie kann man in Österreich am besten vorankommen? – nämlich mit öffentlichen Ver­kehrsmitteln! –, von den Gästen, die zu uns kommen, in der Regel über das Internet abgefragt wird und wir daher versucht haben, dort die Information im höchstmöglichen Umfang zu gewährleisten.

Wir haben uns darüber hinaus auch für Nicht-Matchkartenbesitzer eine Reihe von Vor­teilen einfallen lassen und überlegt, wie es uns – ebenso wie in der Schweiz – gelingen kann, auch für jene, die zwar in dieser Zeit nach Österreich kommen und unsere Gäste


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