Präsident Helmut Kritzinger: Zu Wort gemeldet hat sich Frau Bundesrätin Mühlwerth. Ich erteile es ihr.
9.31
Bundesrätin Monika Mühlwerth (ohne Fraktionszugehörigkeit, Wien): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Minister! Sehr geehrte Damen und Herren! Ich stimme meinen beiden Herren Vorrednern Schnider und Schennach zu: Ja, das ist ein Baustein! Auch ich sehe das so. Es ist dies ein Baustein in einer Debatte, die in Fluss gekommen ist, und das halte ich gerade im Bildungsbereich für durchaus positiv, selbst wenn ich nicht immer mit allem einverstanden bin wie etwa mit der Gesamtschule. Ich meine, es ist wichtig, hier Schritt um Schritt zu setzen und immer wieder auch auf Veränderungen in der Gesellschaft einzugehen und vor allem Durchlässigkeit im Bildungssystem sicherzustellen.
Was mir aber insgesamt nicht nur bei der Hochschule, sondern auch im Schulbereich ein besonders wichtiges Anliegen ist, sind Treffen wie der gestrige Schulpartnergipfel, der von der Österreichischen Schülerunion initiiert wurde und bei dem Sie leider gefehlt haben, Frau Minister! Wir Politiker durften daran als Beobachter teilnehmen, und es war interessant zu sehen, wo es Differenzen und wo es Konsens zwischen Eltern, Schülern und Lehrern gibt. – Ich hoffe daher, dass bald wieder ein solcher Schulpartnergipfel stattfinden kann, weil ich das erstens für eine wirklich sinnvolle und zielführende Einrichtung halte und weil ich mir zweitens wünsche, dass dann Sie, Frau Minister, auch Zeit haben werden, daran teilzunehmen. Ich glaube nämlich, dass auf diese Weise im Vorfeld einer Gesetzwerdung viele Missverständnisse beseitigt werden können und vielleicht auch Unverständnis von der einen oder anderen Seite ausgeräumt werden kann und wir uns daher vielleicht so manches in der Debatte zum Gesetzesvorschlag ersparen könnten.
Dass mit dieser Regierungsvorlage die Voraussetzung geschaffen wird, dass ein Studium an den Pädagogischen Hochschulen jetzt auch mit einer Studienberechtigungsprüfung begonnen werden kann, ist eindeutig zu begrüßen. Ebenfalls zu begrüßen ist, dass die Meisterprüfung nicht nur als Voraussetzung, sondern auch als Teil der Studienberechtigungsprüfung anerkannt wird, was übrigens auf eine Anregung der FPÖ zurückzuführen ist. (Zwischenruf des Bundesrates Perhab.) – Ihr reklamiert Punkte, die ihr eingebracht habt, ja auch gern für euch!
Jedenfalls ist diese Möglichkeit sehr erfreulich, weil damit auch die Facharbeit aufgewertet wird. Es ist für das Schulwesen insgesamt und auch für die Entwicklung des späteren Lehrers oder der späteren Lehrerin positiv, wenn sie schon Erfahrungen in einem Beruf gesammelt haben. Ich habe es für den Bereich der Lehrerschaft immer schon für notwendig befunden, dass sie ihre Nase schon in einen – unter Anführungszeichen – „normalen Beruf“ gesteckt haben, weil damit Praxis- und Lebensnähe geschaffen wird, und das betrifft im Wesentlichen die AHS-Lehrer.
Ich habe es nie für gut befunden, dass die künftigen Lehrer von der Schule an die Uni und dann gleich in die Schule kommen. Ich meine, man sollte darüber nachdenken, ob man da nicht irgendein Praxisjahr einbinden kann. Es ist aber, wie gesagt, positiv, dass jetzt die Facharbeit entsprechend anerkannt wird.
Kollege Schnider hat zur Studienberechtigungsprüfung gesagt, dass er es als eine gewisse Einschränkung empfindet, dass man diese jetzt nur an der Pädagogischen Hochschule machen kann. Dazu muss ich sagen: Das ist auch bei anderen Studienrichtungen so. Man kann mit einer Studienberechtigungsprüfung an der Universität
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