BundesratStenographisches Protokoll757. Sitzung / Seite 55

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einen Ersatzausbildungsplatz gibt. Dieser Ersatzausbildungsplatz soll nicht irgendeiner sein, sondern ein gleichwertiger Ersatzausbildungsplatz. Das heißt, dass man hier auch mit Qualität arbeitet, dies alles mit Qualität verbunden ist.

Damit komme ich zur Qualität der Ausbildung. Hier ist auch etwas wichtig: Sie haben ja vorher bekrittelt, so quasi, es gibt keine Überprüfbarkeit. Dann sind Sie wahrscheinlich in Ihren Unterlagen betreffend die Regierungsvorlage nicht zum § 15b vorgedrungen, denn dort steht drinnen, dass es alle zwei Jahre einen Bericht an den Nationalrat über diesen Bereich geben soll. Wenn es negative Auswirkungen gibt, soll es da letztlich Nachevaluierungen geben und diese – unter Anführungszeichen – „eventuellen Min­derbereiche“ sind wieder neu zu bewerten und zu beheben.

Man kann nicht bereits im Vorhinein sagen, es gibt keine Qualität, es gibt keine Über­prüfung. Dann müssten Sie sich einfach die Regierungsvorlage ordentlich anschauen. Die Überprüfung der Ausbildungsqualität ist gegeben! Es gibt auch einen Kriterienkata­log, der dazu führt, dass genau diese Qualität in der Ausbildung gewährleistet ist. Das ist zum Beispiel die Garantie auf Weiterbildung für AusbildnerInnen, dass eben nach­gesehen werden muss, ob auch tatsächlich Weiterbildung stattfindet. Auch der schuli­sche Erfolg des Lehrlings ist in der Überprüfbarkeit, in der Qualität der Ausbildung ent­halten.

Ich denke, das ist gerade in diesem Zusammenhang wichtig, dass für Aus- und Weiter­bildnerInnen die notwendige Weiterbildung gewährleistet ist und darauf geachtet wird, dass sich auch der schulische Erfolg der Lehrlinge besser zu Buche schlägt.

Die Zusatzausbildung für Lehrlinge über das Berufsbild hinaus bringt für die Wirtschaft und für den Lehrling positive Aspekte, weil es natürlich weitgehend über das Berufsbild hinaus Qualifikationen zu erwerben gibt. Da, denke ich, ist Vorarlberg sicherlich ein po­sitiver Ansatz gelungen, und es ist Vorbild in der Ausbildung. Ich habe mir nicht nur einmal die Ausbildungsbereiche und das Drumherum in Vorarlberg angesehen. Ich würde mir eigentlich wünschen, dass das auch in so manch andere Bereiche in den anderen Bundesländern übertragbar wäre. Es wird nicht in allen Bereichen passieren, aber in so manchen Bereichen sicher. (Bundesrat Perhab: Stadt Wien!) – Die Stadt Wien ist sehr gut. Ich glaube, wenn man jetzt die Bundesländer durchgeht, wird man für jedes Bundesland positive, aber auch nicht so positive Aspekte finden. Ich denke, wenn wir die nicht so positiven Aspekte ausmerzen können, dann sind wir schon auf einem sehr guten Weg und sehr gut im Weiterkommen.

Betreffend Förderung von Lehrgängen und Blockveranstaltungen für die Nachholung des Berufsschulabschlusses: Auch das ist ein notwendiger Schritt, ein wesentlicher Schritt für junge Menschen, dass sie diesen nachholen können.

Bezüglich Ausbildung im Beruf, wo Fachkräftemangel herrscht: Auch das ist wichtig – vor allem dort, wo explizit darauf hingewiesen wird, dass der Zugang Frauen, Männern und Jugendlichen in diesen Bereichen ermöglicht wird und auch eine spezielle Frauen­förderung in nicht traditionellen Berufen damit verbunden wird. Noch einmal ist auf die positive Vermittlung auch bei der Gleichwertigkeit der Ausbildungsplätze hinzuweisen. Ich glaube, das ist ein guter Schritt.

Normalerweise könnte ich über dieses Lehrlingspaket noch einige Zeit sprechen, weil es wirklich eines der größten Jugendbeschäftigungspakete ist, die es in dieser Zweiten Republik zu beschließen gilt. Allerdings glaube ich, dass das die wesentlichsten Punkte sind, um für unsere Jugendlichen tatsächlich Zukunft zu schreiben.

Wir von der sozialdemokratischen Fraktion werden diesem Jugendbeschäftigungs­paket, diesem Jugendsicherungspaket unsere Zustimmung geben – gerne unsere Zu­stimmung geben. (Beifall bei SPÖ und ÖVP.)

11.42

 


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