che ausdrücklich zu begrüßen. Natürlich bedarf es auch einer Weiterentwicklung der Fördersysteme und Rahmenbedingungen und einer Stärkung der dualen Ausbildung, die auch niemand in Frage stellt, weil es eben ein Erfolgsmodell ist. Dieses Erfolgsmodell Lehrlingsausbildung möchte ich anhand einer Statistik noch kurz darlegen.
Wir haben in verschiedenen Bundesländern so erfreuliche Entwicklungen, dass wir inzwischen mehr Lehrstellenangebote als Lehrlinge haben. Das zeigt, mit welch großer Sorgfalt und welch großem Engagement man hier unterwegs ist. Ich darf die Zahlen von ein paar Bundesländern hier zitieren: Kärnten hat einen Überhang von 108, nämlich 333 verfügbare Lehrstellensuchende und 441 offene Lehrstellen; Oberösterreich: 467 verfügbare Lehrstellensuchende, 719 offene Lehrstellen, ein Überhang von 252; Salzburg: 171 verfügbare Lehrstellensuchende, 622 verfügbare Lehrstellen, eine gewaltige Zahl; Tirol: 295 Lehrstellensuchende und 540 offene Lehrstellen.
Nur durch die Probleme in Wien, sage ich jetzt einmal, wird die Statistik ins Negative gekehrt. Hier haben wir 1 096 Lehrstellensuchende und nur 384 offene Lehrstellen. Also insbesondere in Wien, glaube ich, müssen wir sehr daran denken, weiter initiativ zu sein und weiteres Engagement zu entwickeln.
Wir beurteilen deshalb auch eine enge Zusammenarbeit zwischen dem AMS und den Lehrlingsstellen der Wirtschaftskammer sehr positiv.
Ich darf weiters die geplante Förderung von Ausbildungsverbünden hervorheben, so wie es in Vorarlberg jetzt bereits einige gibt. Es gibt ja das Ausbildungsverbundmodell Vorarlberg, von der Wirtschaftskammer, der Arbeiterkammer und vom Land Vorarlberg getragen, wo bereits die ersten Projekte in Angriff genommen werden.
Kommen wir aber jetzt zu den Problemen. Das kleine Land Vorarlberg wird sicher im Bereich der Ausbildungsgarantie bei Beendigung von Lehrverhältnissen, was überbetriebliche Lehrwerkstätten anbelangt, Probleme haben, denn wir haben nur zwei derartige Einrichtungen: für Tischler und für Metaller. Wo bringen wir alle anderen Berufsgruppen unter, Friseure, kaufmännische Lehrlinge, Metzger, die ihre Lehre abbrechen oder auch gekündigt werden nach diesen Mediationsverfahren? Ich möchte jetzt nicht zu sehr polemisch sein, aber: Sind dann Doppellehren angedacht? Gibt es dann Friseur-Tischler oder Metall-Metzger?
Das wird also bei uns schwer umsetzbar sein, weil eben die Kleinheit des Landes diese Problematik mit sich bringt und vielen auch unmöglich machen wird, ihren Lehrabschluss zu machen, bei allen Aktivitäten, die wir hier setzen.
Jeder betriebliche Ausbildungsplatz, das ist mir auch wichtig, ist außerdem weit über jene – das haben wir heute schon gehört, was für einen Stellenwert die duale Ausbildung hat – in einem überbetrieblichen Ausbildungszentrum zu stellen, weil das eben nicht so sehr diesem Hintergrund der dualen Ausbildung entspricht.
Eine Problematik, die ich aus eigener Erfahrung auch kenne, ist: Wenn jemand seine Lehre, aus welchen Gründen auch immer, nach dem zweiten Lehrjahr abbricht, dann wird er schwer auf eine Lehrstelle zu vermitteln sein, weil im dritten Lehrjahr der Lehrling die meisten Kosten verursacht, wenn man das so sagen kann. Wer nimmt da noch einen Lehrling, der sein Lehrverhältnis beendet hat oder dessen Lehrverhältnis durch Kündigung beendet wurde, im dritten Lehrjahr? – Das wird die große Herausforderung werden.
Ich habe in einem Arbeitslosenprojekt der Stadt Feldkirch, das ich selbst leite, einige derartige Probleme lösen können, aber das war schwierigste Materie, ganz, ganz schwierig; das ist fast ein Ding der Unmöglichkeit. Denn jede Alternative zu einem echten Lehrplatz kostet den Steuerzahler eben um ein Vielfaches mehr als dieser duale Ausbildungsplatz. Das Hauptaugenmerk ist eben von uns auch darauf zu richten, alles
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