etwas, was uns, glaube ich, auf vielen Lebenswegen begleitet, bei Festen, in der Freizeit. Viele musizieren selbst, andere empfinden es als angenehm, wenn sie Musik hören.
Musik hat aber für Menschen mit einer Krankheit eine noch stärkere Bedeutung. In den Behandlungen von Kindern, in der Psychotherapie, bei Schlaganfallpatienten oder auch bei der Arbeit mit behinderten Menschen ist Musik etwas wirklich Wertvolles. Es ist auch weltweit anerkannt, dass die Musiktherapie bei verschiedenen Krankheitsbildern hilft.
Diese Therapie wird auch bereits von den Menschen, so glaube ich, gut angenommen, die berufliche Ausübung ist jedoch bis jetzt noch nicht gesetzlich geregelt, was auch meine Vorgängerin schon angesprochen hat. Daher ist es sehr zu begrüßen, dass wir heute die gesetzliche Grundlage für die berufsmäßige Ausübung der Musiktherapie schaffen.
In diesem Gesetz werden eben die Ausbildung, die Voraussetzung für die Berufsausübung und die Musiktherapeutenliste genau geregelt. – Es ist aber auch von besonderer Bedeutung, dass es Übergangsbestimmungen für jene gibt, die in diesem Beruf bereits tätig sind.
Mit dem Musiktherapiegesetz ist das Angebot der gesetzlich geregelten Gesundheitsberufe nun wieder vielfältiger geworden, und es freut mich, dass wir mit diesem Gesetz den Musiktherapeuten, die bereits viel Gutes bewirkt haben, nun die offizielle Berechtigung und auch die Anerkennung dafür geben. (Beifall bei der ÖVP sowie der Bundesräte Kraml und Schennach.)
13.10
Vizepräsident Jürgen Weiss: Nächster Redner ist Herr Bundesrat Schennach. – Bitte.
13.10
Bundesrat Stefan Schennach (Grüne, Wien): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Bundesministerin! Auch wir sind sehr glücklich, dass diese Lücke im Gesundheitsbereich, im Bereich der Therapien, hiermit geschlossen wird, denn der Bedarf, den wir derzeit im Bereich der Musiktherapie haben, ist ein Vielfaches von dem, was bereits heute als Ist-Stand angeboten wird.
Gerade bei „handicapped people“ – insbesondere bei mental „handicapped people“ – ist es so, dass die Musik eine ganz besondere Form des Zugangs zur Seele, zum Geist und zum Denken ermöglicht, weil Menschen mit mentalem Handicap oft eine Stärkung in ganz bestimmten Bereichen, Leistungen und Zugänge zulassen, die auf den normalen Wegen der Therapie nicht möglich sind. – Da spielt die Musik eine extrem wichtige Rolle!
Wenn wir einen so hohen Bedarf feststellen, dann ist es begrüßenswert, dass wir nun endlich ein Berufsbild haben und einen Berufsstand als solchen anerkennen, und zu erwarten, dass noch mehr Menschen diese therapeutische Laufbahn einschlagen.
Die Musiktherapie ist eine ganz spezielle Therapie, denn sie trifft unmittelbar die Persönlichkeit, und gerade bei kleinen Kindern ist das von großer Bedeutung. Es gab vor Kurzem im Parlament eine Enquete über das Musikland Österreich und über die Notwendigkeit einer fachlich fundierten Musikerziehung und -ausbildung bereits im Volksschulbereich – unter Umständen auch schon früher –, weil diese für die Gesamt-Persönlichkeitsentwicklung einen wesentlichen Beitrag liefert, da waren sich alle Experten und Expertinnen, egal, woher sie kamen, einig. Ich finde, wir könnten schon fast sagen, dass eines der Ergebnisse dieser Enquete die heutige Verabschiedung dieses Musiktherapiegesetzes ist. Es ist also ein gutes Zeichen.
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