BundesratStenographisches Protokoll757. Sitzung / Seite 79

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Ich fürchte zwar, dass mit jenen, die diesen Gesetzestext verfasst haben, ein biss­chen – so würde ich sagen – der literarische Eifer durchgegangen ist, aber das ist jetzt nicht so wichtig.

Ich glaube, Frau Bundesministerin, das war ein wichtiger Schritt! – Herzlichen Dank. (Beifall bei Grünen, SPÖ und ÖVP.)

13.13


Vizepräsident Jürgen Weiss: Zu Wort gelangt Frau Bundesministerin Dr. Kdolsky. – Bitte.

 


13.13.32

Bundesministerin für Gesundheit, Familie und Jugend Dr. Andrea Kdolsky: Sehr geehrter Herr Präsident! Geschätzte Bundesrätinnen und Bundesräte! Ich denke, es ist ein wesentlicher Schritt gesetzt worden. Ich möchte der Ordnung halber sagen, dass es nicht die Legisten des Ressorts waren, die im Vorwort etwas überschwänglich über die Entwicklung der Musiktherapie geschrieben haben, sondern die Fachexpertinnen und Fachexperten und die Berufsgruppe der Musiktherapeuten, die sich auch eine ent­sprechende Positionierung gewünscht haben, und wir haben das nach langen Diskus­sionen ins Gesetz aufgenommen.

Ich glaube auch, dass das Gesetz ganz wesentlich ist und dass wir vor allem damit in Zukunft die Chance haben, im Kanon der Therapieberufe auf alle Möglichkeiten zu­rückzugreifen.

Ich sage jedoch dazu, dass es natürlich ein nächster Schritt sein wird müssen, auch darüber nachzudenken, dass die Zugänglichkeit zu diesen Therapien entsprechend ge­geben ist. Ich hoffe aber doch, dass wir dann, wenn wir es schaffen, entsprechende Strukturen aufzubauen, vermittels derer wir dann den nächsten Schritt setzen und die Leistungsangebote der sozialen Krankenversicherungen wieder in den Mittelpunkt der Diskussion rücken, ab dem Sommer oder ab dem Herbst auch wieder die richtige Posi­tionierung dieser Therapien in der Vergütung schaffen, denn auch das ist sehr wesent­lich.

Derzeit ist die Musiktherapie sehr stark im intramuralen Bereich angesiedelt und dort auch für alle frei zugängig, vor allem und gerade im Bereich der Intensivpatienten, der Patienten mit schweren Schädel-Hirn-Traumen und Patienten, die nach einer langen Zeit der Bewusstlosigkeit wieder erwachen. Wir haben anhand des tragischen Falles eines österreichischen Bürgermeisters gesehen, welch ein wichtiger Faktor Musikthe­rapie in dieser Aufbauphase war. – Ich glaube, dass wir in Zukunft ganz, ganz vehe­ment darauf hinarbeiten müssen, dass diese Therapie natürlich auch im extramuralen, im niedergelassenen Bereich, im Selbständigenbereich der Therapeuten einen Zugang finden muss.

Mir ist noch ein letzter Punkt sehr wichtig, und zwar, darauf hinzuweisen, dass wir hier vor allem etwas geschafft haben, und das war eine dringende Bitte derer, die bereits jetzt in diesem Beruf tätig sind: dass wir durch sehr lange Übergangsrechte und Über­gangszeiten und die Anerkennungsmöglichkeiten nicht all jene vor den Kopf stoßen, die bereits jetzt in diesem Gebiet aktiv sind und die sich diese Zusatzausbildung zum Teil neben ihren Berufen angeeignet haben.

Ich glaube, dass wir nach vielen Gesprächen gezeigt haben, dass es für die Österrei­cherinnen und Österreicher auch sehr, sehr gute gemeinsame Entscheidungen in der Gesundheitsversorgung gibt, und so sollte es meines Erachtens weitergehen. – Herzli­chen Dank. (Allgemeiner Beifall.)

13.16

 


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