BundesratStenographisches Protokoll759. Sitzung / Seite 101

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wurden, die meines Erachtens wie in einer Linie gut aufeinander aufbauen: 2007 Chancengleichheit, 2008 Interkultureller Dialog, 2009 Kreativität und Innovation.

Wenn man ein Stück in die Schriftstücke hineinschaut, dann entdeckt man, wie viele Möglichkeiten der Entfaltung und der Entwicklung wir haben. Ich möchte gerade in Anbetracht dieser zwei großen Pakete, wie ich sie nenne – 20. Dezember 2007 und eben heute, 25. Juli 2008 –, dazu sagen, dass vieles in diesen zwei Paketen enthalten ist, dass in diesen Dokumenten – ich möchte das dann auch noch kurz zitieren –, zum Beispiel in dem Grünbuch zum Thema „Migration“, das vor zwei Wochen heraus­gekommen ist, vieles grundgelegt und auch umgesetzt worden ist.

Zum Beispiel lese ich hier nur drei kleine Ausschnitte aus diesem neu erschienenen Grünbuch vor, die mir ganz wichtig sind, gerade für strategisches Denken dieser zwei Bereiche, die wir jetzt schon miteinander beschlossen haben, und der Bereiche, die da, glaube ich, noch kommen. In diesem Grünbuch steht drinnen: „Die Schulen müssen eine führende Rolle bei der Schaffung einer integrativen Gesellschaft übernehmen, denn vor allem sie bieten Jugendlichen aus Migrantenfamilien und einheimischen Jugendlichen die Möglichkeit, einander kennenzulernen und zu respektieren.“

Wenn ich mir nun die Schulmodelle anschaue, die wir hier im Dezember auch mit ermöglichten, und die Möglichkeiten, die wir dadurch in die Welt gesetzt haben, dann muss ich sagen: Es geht vieles in die Richtung, eine integrative Gesellschaft zu fördern. Es muss aber sehr wohl auch darauf hingewiesen werden, und zwar gerade in Anbetracht des Schwerpunktes 2007: Chancengleichheit, dass die Texte der EU keine Texte sind, die sich nur auf Österreich beziehen, sondern Texte, die sich auf ganz Europa beziehen!

Es wird sehr wohl klar, dass gerade die Thematik „Migration“ eine wesentliche ist, was Schule und Bildung betrifft, wenn hier Folgendes zu lesen ist – das kann man dann nachlesen –:

„Wie die nachstehend vorgelegten Daten beweisen, bestehen signifikante und häufig anhaltende Unterschiede bei den Bildungsleistungen von Kindern mit Migrations­hinter­grund im Vergleich zu Gleichaltrigen. In einem 1994 veröffentlichten Bericht ging die Kommission darauf ein, welche Risiken sich ergeben können, wenn die Bildungs­chancen von Migrantenkindern nicht verbessert werden – Vertiefung sozialer Gräben über Generationen hinweg ..., Ausgrenzung von Gemeinschaften und interethnische Konflikte. Das Potential hierfür ist weiterhin vorhanden.“

Ich denke, da ist schon ein Weg angezeigt, der wichtig ist. Ich möchte auf das ein­gehen, was Kollege Kampl vorhin gesagt hat, und möchte das nur richtigstellen. Ich wollte mich vorhin nicht zu einer Richtigstellung zu Wort melden, weil ich gewusst habe, dass ich mich hier noch einmal zu Wort melden kann.

Ich glaube, weder Kollege Schennach noch ich meinen, dass wir jetzt, was weiß ich, verschiedene Sprachen irgendwo einführen. Uns geht es um etwas anderes. Wenn wir wollen, dass jemand die deutsche Sprache oder eine zweite Sprache gut erlernt – das weiß jeder, der mit Sprache und mit Sprachlehrerinnen und -lehrern zu tun hat –, dann ist es wichtig, dass er die eigene Sprache gut beherrscht und dass diese auch gepflegt wird. Damit meine ich – und das ist auch sehr interessant, da stehen ganz konkrete Dinge drin –, dass man anfängt mit Internet-Kontakten zum eigenen Heimatland, mit Möglichkeiten, dass die Sprachlehrerin oder der Sprachlehrer, der Deutsch vermittelt, auch sehr gut beheimat ist in dieser ersten Mutter- und Vatersprache derjenigen, mit denen er zu tun hat, und, und, und.

Es geht da also nicht darum, irgendetwas einzuführen, sondern darum, Folgendes bewusst zu machen: Wenn wir möchten, dass junge Leute am Anfang ihrer Schul-


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