BundesratStenographisches Protokoll759. Sitzung / Seite 102

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laufbahn perfekt oder sehr gut Deutsch können, dann ist es wichtig, dass man da schon bei der Frühförderung ansetzt, dass Mutter- und Vatersprache wesentlich mit gepflegt und angedacht werden. (Beifall bei der ÖVP sowie demonstrativer Beifall des Bundesrates Dönmez.) – Das nur zur Erklärung.

Ein dritter Punkt, den ich für ganz, ganz wichtig halte, gerade bei den Diskussionen, die zurzeit über Europa und so weiter laufen, ist hier, glaube ich, ebenfalls sehr gut fest­geschrieben, auch dieses Gespür dafür, was wirklich nationales und was europäisches Anliegen ist. Hier steht ganz lapidar und einfach: „Die Bildungspolitik bleibt fest in der Zuständigkeit der Mitgliedstaaten verankert.“

Ich glaube auch, genau das ist wichtig! Ich glaube, dass in diesem Grünbuch – ich habe das nur anhand von drei Ausschnitten zu zeigen versucht – strategisch etwas vorgegeben wird, was es natürlich zu füllen gilt. Auf der anderen Seite gilt es, viele Maßnahmen, die hier gerade in der letzten Zeit gesetzt worden sind, die aber selbst­verständlich auch in den letzten Jahren gesetzt worden sind, auch fortzusetzen.

Ich denke, wir sind da auf einem sehr guten Weg. Wir sollten diesen Weg unbedingt weiter beschreiten und wesentlich darauf Wert legen, dass gerade dann, wenn es um die Fragen von Schule und Bildung geht, die Kinder und Jugendlichen – egal, wo sie herkommen, egal, wie lange sie hier sind – wirklich spüren, dass wir eine integrative Gesellschaft sind. Das ist auch unser Ziel, das wir als Politikerinnen und Politiker dieser Kammer verfolgen. – Danke schön. (Beifall bei der ÖVP sowie bei Bundes­rätinnen und Bundesräten der SPÖ und ohne Fraktionszugehörigkeit.)

14.52


Präsident Jürgen Weiss: Nächster Redner ist Herr Bundesrat Dr. Spiegelfeld-Schneeburg. – Bitte.

 


14.52.22

Bundesrat Dr. Georg Spiegelfeld-Schneeburg (ÖVP, Oberösterreich): Sehr geehrte Frau Ministerin! Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Es ist dies nicht die erste Debatte über Kulturpolitik in diesem Haus, die ich miterlebe. Es freut mich aber, dass sie heute in einem so guten Ton, in einem so guten gemein­samen Willen um die Kultur in diesem Lande, einem Bemühen um die Kultur in diesem Lande erfolgt. Es ist auch das Schöne an diesen Kulturberichten, dass jeder, der diese Kulturberichte liest, sich Themen herauspicken kann, die ihm ein besonderes Anliegen sind und über die zu sprechen ihm ein besonderes Bedürfnis ist.

Es ist auffallend, dass heute bei einigen meiner Vorredner das kulturelle Erbe eine sehr bedeutende Rolle gespielt hat. Ich glaube, das ist die Rolle, die dem kulturellen Erbe unseres Landes, unserer Gesellschaft zukommt, die ihm zukommen sollte und auch in Zukunft zukommen muss, und zwar insbesondere, wenn der europäische Kontext angesprochen wird: Gerade eine Gesellschaft mit offenen Grenzen, zusammen­wach­send und vielfältig, ist auf Wurzeln angewiesen und wird nur dann in diesem breiten, großen Europa gut bestehen können, wenn sie feste Wurzeln hat. Diese Wurzeln können und sollen auch im kulturellen Erbe ihren Sitz haben.

Das Bekenntnis zum kulturellen Erbe einer Gesellschaft ist deshalb auch ein sehr wichtiges und gerade für die Identität einer Gesellschaft notwendiges und richtiges. Außerdem lässt sich am kulturellen Erbe sehr schön ablesen, wie international dieses eigentlich schon ist, weil natürlich große Teile solchen Strömungen zu verdanken sind. Ich denke an Barock, ich denke an Renaissance, ich denke an viele Dinge, die ja ursprünglich schon internationale Weltkultur waren, als sie in unser Land gekommen sind. Ein Chinesisches Kabinett im Schloss Schönbrunn ist Teil unseres kulturellen


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