BundesratStenographisches Protokoll759. Sitzung / Seite 104

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sonal des Bundesdenkmalamtes vorhanden sind, für das nutzen können, wozu sie am besten eingesetzt sind, nämlich nicht dazu, um irgendwelche Papiere zu verfassen, sondern dazu, um tatsächlich Qualitätskontrolle an diesen vielen Objekten durchführen zu können. (Vizepräsident Mag. Himmer übernimmt den Vorsitz.)

Ich glaube – auch da wiederhole ich mich –, es gibt da Denkmalvermutungslisten. Wenn ich die Summe der tatsächlichen Unter-Schutz-Stellungen eines Jahres, die mit Bescheid abgeschlossen werden – es sind etwas mehr als 200 pro Jahr –, mit den vermutlichen Denkmälern in Verbindung setze, dann lande ich bei einer Bearbeitungs­dauer von ungefähr 400 bis 500 Jahren. Das kann es, bitte, nicht sein, und das ist auch nicht im Interesse einer Rechtssicherheit für den privaten Eigentümer.

Ich glaube, all diese Dinge sind gemeinsam zu lösen. Ich glaube, wir sind allein durch deren Erkenntnis – und auch diese Aussagen entnehme ich dem Kulturbericht – und durch das Bekenntnis zum Lösungsansatz dieser Dinge auf dem richtigen Weg. Es wird noch vieles eines weiten gemeinsamen Weges bedürfen, den ich mir wünsche, gemeinsam gehen zu können, um hiefür nachhaltig Verbesserungen zu erreichen. Aber ich glaube, die Erben unseres kulturellen Erbes werden es uns danken. In diesem Sinne alles Gute allen, die sich für dieses Thema interessieren, und ganz besonders Ihnen, Frau Ministerin. – Danke. (Allgemeiner Beifall.)

15.00


Vizepräsident Mag. Harald Himmer: Zu Wort gelangt Frau Bundesminister Dr. Schmied. – Bitte.

 


15.01.00

Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur Dr. Claudia Schmied: Herr Präsident! Sehr geehrte Bundesrätinnen und Bundesräte! Wir haben – leider, muss ich jetzt sagen – in den 17 Monaten wenig bis gar keine Gelegenheit gehabt, hier gemein­sam über Kunst- und Kulturpolitik zu sprechen. So möchte ich zumindest heute die Gelegenheit nutzen, zu den einzelnen Punkten – weniger zu den, zwischen Anfüh­rungszeichen, „historischen“ Berichten, sondern zu einzelnen, gerade auch von Ihnen gebrachten Punkten – persönlich Stellung zu nehmen.

Ich hätte es nicht anders formuliert als Sie, Herr Bundesrat Schnider, was die Zustän­digkeit betrifft. Ich muss sagen, dass mir mit jedem Monat meiner Zuständigkeit für Unterricht, Kunst und Kultur – wenngleich ich persönlich lieber die Begriffe Bildung, Kunst und Kultur verwende – klarer wurde, wie stark die Verbindungen dieser Ele­mente sind und welche Energie, welche Kraft, aber auch welche Schwingung für die Gesellschaft, wenn ich das so formulieren darf, aus der Verbindung dieser Bereiche zu gewinnen ist, sowohl was den Schulbereich betrifft, als auch was die Kunst- und Kulturinstitutionen und die Kunstschaffenden betrifft, wo es unbedingt und immer auch um das zeitgenössische, um die Gegenwartskunst gehen muss und ganz besonders um die Nachwuchsförderung, sprich: Stipendienprogramme.

Bundesrat Schennach hat das angesprochen. Darüber habe ich immer wieder heftige Debatten mit Herrn Abgeordnetem Zinggl geführt, der mir hiezu viel zu stark im Sinne von Entweder-oder argumentiert und immer wieder das Traditionelle versus Gegen­wartskunst, zeitgenössische Kunst- oder Kulturinitiativen, in den Raum stellt. Ich glaube, dass eine Verbindung beider Elemente herstellbar ist und dass es insbeson­dere darum geht, die Schätze der Vergangenheit mit der Gegenwart zu konfrontieren und mit dem Zeitgenössischen auseinanderzusetzen oder, anders formuliert, traditio­nelle Kunst- und Kulturinstitutionen in die Pflicht zu nehmen, was Zeitgenössisches und Gegenwartskunst betrifft.

 


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