BundesratStenographisches Protokoll759. Sitzung / Seite 182

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Pressemitteilung des Westdeutschen Rundfunks Köln. Mit solchen Steroid-Profil-Analysen können sich Sportler an Grenzwerte herandopen und positiv getestete Fahrer rechtzeitig vor einer offiziellen Doping-Kontrolle aus dem Rennen genommen werden.

Der in der ARD-Livesendung von der Tour am Samstag als Absender genannte Prof. Dr. Marcos Maynar Marino habe in der E-Mail explizit darauf hingewiesen, dass sein Labor die gleiche Untersuchungsmethode wie der Weltradsportverband UCI verwende.“

Ich darf es nochmals erwähnen: Wenn wir hier keine gemeinsame Handhabe gegen derartige zweideutige Angebote haben, dann werden wir diesen Radsport niemals sauber bekommen. Da gebe ich dir, lieber Kollege Gruber, hundertprozentig recht!

Ich möchte in diesem Zusammenhang aber auch die Fußball-Europameisterschaft positiv erwähnen. Hier wurden mehr als 300 Proben genommen, und kein einziger dieser Fußballsportler war gedopt. – Das ist, so glaube ich, ein deutliches Zeichen aus dem Bereich des Fußballsports, dass dieser sauber ist und keine Probleme wie der Radsport hat, oder wie das auch immer wieder in der Leichtathletik vorkommt. (Beifall bei der ÖVP.)

Ich denke, wir können natürlich nicht alle Spitzensportler über einen Kamm scheren. Es ist nach wie vor ein kleiner Prozentsatz, der sich Dopingmittel bedient – es sind in etwa 2 Prozent –, und viele, viele sind auf der sauberen Seite, und diese gehören durch dieses Gesetz geschützt.

Ich bin sehr dankbar für den Abänderungsantrag aus dem Nationalrat, durch den auch Gen-Doping in diese Vorlage aufgenommen und bei den Jugendlichen, bei den Minderjährigen das Strafausmaß auf drei Jahre erhöht wurde, damit wir in Hinkunft diese ganzen Geschichten besser kontrollieren beziehungsweise in diesem Gesetz wiederfinden können.

Es ist wichtig, dass es zu diesem Thema – das möchte ich extra bemerken – einen gemeinsamen, einen einstimmigen Beschluss gibt und wir gemeinsam und geschlos­sen gegen Doping auftreten werden.

Wir würden uns vielleicht eines wünschen, nämlich dass die etwa 70 österreichischen Sportler, die jetzt bei Olympia in China dabei sein werden, sozusagen sauber sind und dass wir uns gemeinsam über gute Ergebnisse und vielleicht die eine oder andere Medaille freuen können. – Ich danke Ihnen. (Beifall bei ÖVP und SPÖ sowie des Bundesrates Zangerl.)

19.59


Vizepräsidentin Mag. Susanne Neuwirth: Nächster Redner ist Herr Bundesrat Dönmez. – Bitte.

 


19.59.45

Bundesrat Efgani Dönmez (ohne Fraktionszugehörigkeit, Oberösterreich): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrter Herr Staatssekretär! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Im Leben von Millionen von Menschen spielt der Sport eine bedeutende Rolle, weit mehr als früher – der Hochleistungssport genauso wie der Breitensport.

Sport ist eine sinnvolle Freizeitgestaltung und dient zur Vorbeugung im Gesundheits­bereich beziehungsweise zur Rehabilitation. Sport dient zur Unterhaltung oder zum Erleben der eigenen körperlichen Leistungsfähigkeit. Besonders wichtig scheint mir der Profisport zu sein, weil dieser eine Vorbildwirkung hat.

Was mich persönlich aber etwas nachdenklich stimmt, ist jener Umstand, dass von den Sportlern Leistungen erwartet werden, welche meist ohne Zufuhr von legalen und illegalen Substanzen gar nicht mehr möglich sind. Der gesellschaftliche Druck, immer


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