BundesratStenographisches Protokoll761. Sitzung / Seite 58

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

Ruhe müsste man fast glauben, man befände sich in einer bestimmten Waggontype der Österreichischen Bundesbahnen.

Aber ich möchte jetzt nicht auf die ÖBB eingehen, sondern doch auch das an die Spit­ze stellen, was meine Vorredner schon getan haben: dass wir im Parlament es ganz besonders würdigen müssen, dass es Österreich gelungen ist, im Sicherheitsrat diese Position nun zum dritten Mal zu erreichen. Hier gibt es nur eines: Gratulieren!

Ich glaube, dass diese Gratulation ganz besonders auf dich, Herr Staatssekretär, fo­kussiert werden muss. Denn ich darf kurz an ein Gespräch erinnern, das wir im Juli dort hinten geführt haben und in dem ich dich gefragt habe, wie du die österreichischen Chancen beurteilst, in den Sicherheitsrat zu kommen. Damals warst du äußerst opti­mistisch. Diesem Optimismus wurde – das muss man in Österreich ganz besonders betonen – auch tatsächlich entsprochen, denn wir waren im ersten Wahlgang erfolg­reich und sind hineingekommen.

Wenn ich ein anderes österreichisches Gebiet anspreche, auf dem wir auch häufig vom Optimismus fast zerfressen sind und dann eigentlich immer wieder feststellen müssen, wie traurig die Realität ist, wird der eine oder andere an den österreichischen Fußball denken. Vor den Spielen sind wir auch immer vom Optimismus getragen, dass wir wirklich gewinnen werden. (Heiterkeit des Bundesrates Konecny.) Aber in der Rea­lität, letztens gegen Serbien, ist es eben leider wieder nur ein 1 : 3 geworden (Bun­desrat Konecny: Das war nicht schön von den Serben, nach allem, was wir für sie gemacht haben!), und wir haben selbstverständlich unglücklich verloren. (Bundesrat Mag. Klug: Im Sport gibt es keine Gerechtigkeit!)

Aus dem heraus – ich möchte dir (in Richtung Vizepräsident Mag. Himmer) als Präsi­dent nicht näher treten, weil ich weiß, dass du eine Funktion im Fußball hast – sollte man vielleicht einmal überlegen, ob man nicht das Management des Bundesministe­riums für internationale und europäische Angelegenheiten in seiner Professionalität, Ausdauer und Personalentwicklung (Bundesrat Stadler: Den Teamchef auch noch!) zum Fußballbund überträgt, damit wir auch im Fußball endlich nicht nur die Hoffnung haben, sondern auch tatsächlich Siege feiern können. – Das zum Sicherheitsrat.

Das Zweite, das ich in diesem Zusammenhang erwähnen möchte, ist, dass meiner An­sicht nach Österreich auch deswegen den Sitz im Sicherheitsrat zum dritten Mal be­kommen hat, weil wir uns im Rahmen des Peacekeepings wirklich stark engagieren, aber auch – jetzt im Zusammenhang mit der Europäischen Union –, obwohl es mit ganz besonders großem Risiko verbunden war, in den Tschad gegangen sind, in ein für das österreichische Bundesheer gänzlich neues Terrain, und uns bisher, was man so hört, hervorragend geschlagen haben. Das heißt, wir haben den Fuß auch nach Afrika ausgestreckt.

Das Dritte, das ich in diesem Zusammenhang nicht unerwähnt lassen möchte, ist, dass wir auch bei Katastrophen immer wieder mit Trinkwasseraufbereitungsanlagen ra­schest zur Verfügung stehen.

Nun zum eigentlichen Außenpolitischen Bericht: Hier darf ich mich dem Lob meiner Vorredner voll und ganz anschließen – an die hohe Beamtenschaft des Bundesminis­teriums für auswärtige Angelegenheiten und selbstverständlich auch an den Herrn Staatssekretär, der sicher auch seinen Beitrag dazu geleistet hat.

Ein ganz kleiner Wermutstropfen ist leider auch enthalten, aber vielleicht war ja die Zeit zu kurz. Denn als wir letztes Mal den Außenpolitischen Bericht behandelt haben, habe ich darum gebeten, die Grundsatzreden unserer Außenpolitiker – Bundespräsident, Bundeskanzler, Außenminister und so weiter –, wenn sie von ganz besonderer Bedeu­tung sind, auch in den Außenpolitischen Bericht als hervorragendes Nachschlagewerk


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite