BundesratStenographisches Protokoll765. Sitzung / Seite 46

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Auf Grund ihrer kleinen Pension kann sie sich weder eine Sanierung noch die notwendigen Anschaffungen, wie einen Kühlschrank und so weiter, leisten, und auf Grund ihres Zustandes lässt sie auch niemanden zu sich in die Wohnung. Erst durch verschiedene Umstände kommt dieses große Leid ans Tageslicht.

Hier war selbstverständlich rasches Handeln erforderlich. Daher ist eine wichtige Unterstützung zum Beispiel die Hilfe in besonderen Lebenslagen, die dann gewährt wird, wenn Menschen zur Schaffung und Sicherung einer wirtschaftlichen Grundlage Unterstützung benötigen. Diese Hilfe konnte eben auch hier Abhilfe schaffen.

Diese Hilfe wird in Form von Geld- und Sachleistungen angeboten. Betroffene wie Obdachlose, alte Menschen oder Menschen, die durch Gewalt durch Angehörige oft in Notsituationen gelangen, aus denen sie allein nicht mehr herauskommen, können damit Erleichterung erfahren. Hier wird entweder mit nicht rückzahlbaren Beihilfen oder mit unverzinslichen Darlehen Soforthilfe geleistet. Aber auch hier ist die Anzahl der Familien, die im Zeitraum von 2006 bis 2008 Beihilfen und Darlehen erhalten haben, auf 1 146 Familien allein in Niederösterreich gestiegen.

Wir haben es schon gehört: Ob es sich um Einrichtungen wie Essen auf Rädern, das Notruftelefon oder den Heizkostenzuschuss handelt, all das sind Maßnahmen, die heute einfach nicht mehr wegzudenken sind. Was soll jemand machen, der selbst nicht mehr in der Lage ist, eine Mahlzeit zu kochen oder einkaufen zu gehen, aber nicht in einem Heim leben möchte? – Aktionen wie eben Notruftelefon oder Essen auf Rädern bieten hier die Möglichkeit, versorgt, aber trotzdem selbstbestimmt zu bleiben.

Wenn es allein nicht mehr geht, dann gibt es das Prinzip der Sozialhilfe, soziale und sozialmedizinischen Betreuungsdienste, die hilfsbedürftigen Menschen in ihrer gewohnten Umgebung helfen, sich so lange wie möglich in ihren eigenen vier Wänden zu halten. Insgesamt 3 600 Personen haben in Niederösterreich durchschnittlich mo­nat­lich 14 408 Betroffene in Form von Krankenpflege, Altenhilfe, Heimhilfe, Fa­milien­hilfe und therapeutischer Hilfe betreut. Auch hier wurde mit Förderungen in der Höhe von 54 Millionen € für rund 3,3 Millionen Einsatzstunden insgesamt geholfen, was allein in Niederösterreich eine Steigerung bei den Einsatzstunden um 10,22 Prozent gegenüber 2005 zur Folge hatte.

Auch bei der stationären Pflege sowie bei der 24-Stunden-Betreuung ist ein Mehr­bedarf gegeben und somit mit einer Kostensteigerung zu rechnen. Ein wichtiger Umstand, um sich die Hilfe, die man braucht, auch leisten zu können, ist natürlich das Pflegegeld. Mit dem Pflegegeldgesetz wurde eine Möglichkeit geschaffen, Mehrauf­wendungen, die neben dem Umstand der Krankheit und der Gebrechlichkeit des Patienten auftreten, pauschaliert abzugelten. Mit der Erhöhung des Pflegegeldes konnte ein weiterer Fortschritt erzielt werden, aber leider ist natürlich auch damit noch nicht das Auslangen zu finden.

Die steigenden Lebenshaltungs- und Gesundheitskosten der letzten Jahre sowie die Finanzkrise und die damit verbundenen Auswirkungen haben auch dazu geführt, dass die wenigsten Betroffenen, die sich in einem Pflege- und Pensionistenheim befinden, dieses selbst bezahlen können. In Niederösterreich sind es lediglich 5 Prozent, die den Aufenthalt in einem Pflegeheim aus eigener Kraft finanzieren können.

Ob Hospizinitiativen, Frauenhäuser, Obdachloseneinrichtungen oder die Delogierungs­prävention, all das sind Einrichtungen und Maßnahmen in Niederösterreich, die den Menschen Begleitung, Betreuung, Schutz und Unterkunft gewähren und ihnen in ihrer Not die Hilfe bieten, die sie gerade in ihrer Situation am nötigsten brauchen.

Da komme ich schon zu einem weiteren sehr wichtigen Thema, das ich noch kurz ansprechen möchte, nämlich zur Schuldnerberatung. Krankheit, Arbeitslosigkeit, Ein-


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