BundesratStenographisches Protokoll767. Sitzung / Seite 73

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Stipendien für die Tiroler Jugend und für die Renovierung und Förderung von Kultur­gütern und Kulturprojekten im Lande gegründet.

Im Jahr 2009 ist, um dieses Thema einfach breiter anzulegen, einer der Schwerpunkte die Förderung von Jugendzentren in den Tiroler Gemeinden. Viele Tiroler Gemeinden sollen ein Jugendzentrum zur Förderung und Unterstützung der Jugend bekommen. Wir alle wissen, dass die Jugend in unserer Zeit schwierige gesellschaftliche Rahmen­bedingungen hat, dass die Vielfalt der Möglichkeiten erschwerte Orientierung mit sich bringt, dass wir Vereinzelungen haben, dass wir zerbrochene Familien haben, dass auch Armut wieder ein Wort ist. Ich glaube, in einem Jubiläums- oder, besser gesagt, Gedenkjahr ist es eine richtige Aufgabe, sich diesem Feld zu widmen.

Eine der Maßnahmen und eine bleibende Investition ist die besagte Investition in das Museum am Bergisel. Ich würde alle Kollegen bitten, das gesamte Konzept sehen zu wollen. Dort wird letztlich eine bleibende, zukunftsorientierte Stätte geschaffen. Wie ist das Konzept? – Es wird am Bergisel ein neues Museum gebaut, und es werden dort drei Museen zusammengezogen. Es wird eine neue Museumslandschaft geschaffen. Einbezogen wird das Kaiserjägermuseum, das sehr desolat und renovierungsbedürftig ist, also dringend adaptiert werden muss. Es wird das Riesenrundgemälde aufgebaut, und es wird ein neues zeitgeschichtliches Museum errichtet.

Diese drei Museen auf einem historischen Boden in einem guten, zeitgemäßen Muse­umsambiente mit allen musealen Möglichkeiten, die die Zeit bietet, von Videovorfüh­rung bis zu allem anderen, sind auch verbunden mit modernster Sportstättenarchitektur in nächster Nähe, der Bergiselschanze. (Zwischenruf des Bundesrates Schennach.) Ich darf Ihnen sagen – auf die Frage der Rotunde werde ich noch zurückkommen –, es entsteht hier wirklich eine dauerhafte Attraktion für das Land Tirol, für die es sich aus­zahlt, hundert Kilometer mehr zu fahren, für die Tiroler Familien, für die Tiroler Schu­len, für die Traditionsvereine und für die gesamte Bevölkerung.

Ich bin davon überzeugt, dass dieser Richtwert – Kollege Schennach hat ihn genannt – von 45 000 Besuchern eine vorsichtige Schätzung ist. Ich bin davon überzeugt, dass es bei weitem diesen Rahmen sprengen wird, weil dort wirklich eine attraktive Einrich­tung für die Zukunft entstehen wird. (Bundesrat Schennach: Ich habe nur Ihre Landes­rätin zitiert!)

Eines ist auch ganz klar: Es war eine Güterabwägung. Es ist eine schwierige Entschei­dung gewesen, das so zu machen. Ein Wort zur Rotunde: Im Nationalrat wurde davon gesprochen, sie würde abgerissen werden. – Da wird nichts abgerissen! Es geht um die Trennung des Gemäldes vom Bau. Wenn eine sinnvolle Neubelebung und Attrakti­vierung im Gesamtkonnex stattfinden kann, glaube ich, dass diese Entscheidung die richtige ist und dass die Zukunft uns diese Richtigkeit bestätigen wird.

Man muss wissen, dass diese Rotunde erstens einmal baufälligst beisammen ist. Wenn man davon spricht, dass die Übersiedlung dieses Gemäldes schwierig ist: In die Rotunde regnet es derzeit hinein! (Ruf bei der ÖVP: Wie im Parlament! – Heiterkeit.) Wie im Parlament. Es ist dort wirklich dringend einiges zu machen. (Zwischenruf des Bundesrates Gruber.)

Diese Rotunde liegt an einer verkehrsreichen Straße – ein grässlicher Standort! Sie ist isoliert als Einzelobjekt, ohne Parkplätze, ohne museale Infrastrukturmöglichkeiten, überall eingeschränkt. (Bundesrat Schennach: So dramatisch ist es dort auch wieder nicht, bitte!) Ich sage, wenn man diesen Gesamtkonnex, dieses Gesamtkonzept kennt, dann kann man sich, glaube ich, zu guter Letzt auch als Grüner durchaus positiv zu dieser Entscheidung stellen. (Rufe und Gegenrufe zwischen Bundesrat Schennach und Bundesräten der ÖVP.)

 


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