BundesratStenographisches Protokoll767. Sitzung / Seite 74

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich darf Ihnen im Namen der Tiroler Abge­ordneten zum Bundesrat sehr herzlich auch für die Stimme zu diesem Beschluss, den wir heute fassen, danken. Es ist ein wertvoller Beitrag für eine nachhaltige kulturpoli­tische Initiative im Lande Tirol. Wir laden Sie heute schon ein, am 20. September 2009 zum großen Tiroler Landesfestzug nach Innsbruck zu kommen. Sie werden ein interes­santes, ein vitales, ein junges, ein zukunftsorientiertes Tirol kennenlernen. Seien Sie herzlich eingeladen! (Beifall bei der ÖVP sowie bei Bundesräten der SPÖ.)

12.51


Vizepräsidentin Mag. Susanne Neuwirth: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Bundesrat Kampl. – Bitte.

 


12.51.07

Bundesrat Ing. Siegfried Kampl (ohne Fraktionszugehörigkeit, Kärnten): Sehr ge­schätzte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! 200 Jahre Tiroler Freiheits­kampf – Jubiläumsjahr 2009! Ein bisschen müssen wir schon in die Geschichte ein­gehen, und ich glaube, das ist im Sinne der Tiroler.

Was war 1809? (Ruf bei der ÖVP: Es ist eine schwerwiegende Geschichte! – Weitere Zwischenrufe.) – Da hat Napoleon mit seinen Truppen und mit seinen Verbündeten Tirol besetzt, und da hat es einen mutigen Mann gegeben. Das war Andreas Hofer, der Sandwirt vom Passeiertal, ein Bauer, ein Gastwirt, ein Weinhändler, der die Tiroler zusammengerufen und gesagt hat: So, liebe Freunde! Und sein Aufruf hat gelautet: „Mander, ’s isch Zeit!“

Liebe Freunde, wir sollten froh sein, denn die Geschichte hat bewiesen, dass eigentlich immer solche Männer unsere gesamte positive Bewältigung eingeleitet haben. Ich kann mich nicht erinnern, dass zum Beispiel 1919 Tiroler aufgestanden sind, als sie an Südtirol angeschlossen wurden; da hat man keinen großen Andreas Hofer bemerkt. – In Kärnten sehr wohl! Kärnten hat damals einen großen Mann gehabt, Dr. Arthur Lemisch, der gegen die Prinzipien und gegen den Versuch von Wien, keine Maßnah­men in Kärnten zu setzen, aufgetreten ist. Nur die heimkehrenden Kärntner Soldaten haben die Grenze verteidigt, wodurch Kärnten unabhängig und ungeteilt geblieben ist!

Aber nun zu Tirol: Tirol hat am 11., am 25. Mai und am 13. August 1809, von dem wir ja heute sprechen, die großen Bergisel-Schlachten gehabt. Ich war nicht nur ein Mal, liebe Tiroler Freunde, sondern ich war schon mehrere Male in eurem Museum, und ich bin dort immer sehr begeistert davon weggegangen, welche Heimatliebe an dieser Ge­dächtnisstätte oder in dem Museum vorzufinden ist.

Wenn wir heute vom Bergisel-Museum oder der Gedächtnisstätte und dem Weiterbau reden – ein Teil ist ja abgebrannt, und es ist wirklich viel zu tun –, so tun wir, glaube ich, gut daran, dass wir alle sagen: Jawohl, wir haben eine gemeinsame Verpflichtung dafür, dass das Land Tirol diese 4 Millionen € bekommt, um damit eine geschichtliche Begebenheit für unsere Kinder und Jugendlichen nachvollziehbar zu machen.

Jährlich haben bisher 50 000 Menschen dieses Museum besucht. Ich komme aus einer Gemeinde, in der wir 250 000 Besucher im Jahr haben, und zwar im Dom zu Gurk. Ich weiß, welche Wirtschaftskraft auch 50 000 Menschen für so eine Stadt und für die Menschen dort bedeuten. Darüber freue ich mich, und wenn Planer für die Zukunft glauben, dass mindestens 40 000 Menschen das Museum besuchen werden, so zeigt das auch die große Verantwortung, und wir sollten zustimmen!

Ich möchte nur auf eines hinweisen. Wenn man schon diese große Kulturstätte in Tirol errichtet, dann sollte man auch der Menschen gedenken, die damals eine besondere Bedeutung hatten. Das vermisse ich bisher: die Gedächtnisstätte für Andreas Hofer! Wir wissen genau, dass Andreas Hofer am 20. Februar 1810 in Mantua erschossen


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite