BundesratStenographisches Protokoll769. Sitzung / Seite 103

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Bauer zu sein, das bedeutet nicht nur, Lebensmittel zu erzeugen und so Tag für Tag den Tisch der Österreicherinnen und Österreicher zu decken, sondern bedeutet mehr, nämlich da zu sein für die Erhaltung der Umwelt und für Lebensqualität zu sorgen – und ebenso anzuführen sind im Zusammenhang mit diesem Beruf die Bereiche Frem­denverkehr, Erholung, Kulturlandschaft. Eine breite Palette, die heute die Landwirte Österreichs abzudecken haben – und sie tun das gerne. Und das alles zusammen ist unsere Heimat. Das gehört uns, und wir sind stolz darauf.

Unter dieser Grundvoraussetzung sollte man überhaupt, wie ich meine, die Entwick­lung der Landwirtschaft sehen. Die wahren Werte liegen nicht in materiellen Aspekten, meine sehr geehrten Damen und Herren, sondern darin, was man geben kann und geben will. Die Landwirtschaft will den Konsumentinnen und Konsumenten auch eine intakte Umwelt bieten.

Dazu bedarf es aber auch – und das möchte ich besonders hervorstreichen – bestimm­ter Rahmenbedingungen. Und dazu bedarf es auch bestimmter Akzente und Impulse. Rahmenbedingungen bedeuten aber auch, die Grundvoraussetzung, das Instrument zur Verfügung zu haben, um gewisse Voraussetzungen schaffen zu können. Und Rah­menbedingungen werden in sehr vielen Bereichen von der Politik gesetzt.

Zu ganz wichtigen Rahmenbedingungen zählt der Grüne Pakt, und das bedeutet: bis zum Jahre 2013 volle Sicherheit für unsere Bauern. Wichtig ist, dass dieser Grüne Pakt existiert, aber ebenso wichtig ist das Umweltprogramm. 75 Prozent der Bauern mit na­hezu 90 Prozent der Flächen nehmen daran teil. Wir Österreicher sind da in Europa in einer Vorreiterrolle.

Noch etwas, meine sehr geehrten Damen und Herren, und zwar auch in Richtung un­seres geschätzten Herrn Bundesministers Berlakovich: Sie alle, meine Damen und Herren, kennen die Problematik rund um das Thema Genmais, und Sie wissen auch, dass es unser geschätzter Herr Bundesminister durchgesetzt hat, dass in Österreich kein Genmais angebaut werden darf; das ist ganz, ganz wichtig. Und was mich per­sönlich sehr freut, ist, dass Deutschland da jetzt mit uns geht und sagt: Der Weg, den Österreich eingeschlagen hat, der Weg, den du, geschätzter Herr Bundesminister Berlakovich, eingeschlagen hast, ist vorbildhaft für uns!

Und ich darf sagen: Als österreichischer Bauer bin ich stolz darauf, dass dir, Herr Bun­desminister, die Durchsetzung des Genmais-Verbotes in Österreich gelungen ist. Recht herzlichen Dank dafür! (Beifall bei der ÖVP.)

Erwähnen möchte ich hier auch noch das Bergbauernprogramm und die Investitions­offensive; da geht es seitens der EU um 3,7 Milliarden €. Ein großer Betrag, aber es bedarf da sicherlich auch einer Co-Finanzierung – und da möchte ich auf der einen Seite das Land Niederösterreich nennen, auf der anderen Seite den Bund. Diese Co-Finanzierung zu sichern bedeutet eine vernünftige Agrarpolitik, und zwar sowohl für die Konsumenten als auch für die Bauern. Diesen Spagat zu machen, das ist uns wichtig. Und zweifelsohne kann man das als bedeutenden Baustein für die österreichische Landwirtschaft bezeichnen.

Selbstverständlich machen sich auch die Bauern Gedanken darüber, wie sie ihre Exis­tenz sichern können, um dieses Heimatgefühl auch weiterhin aufrechtzuerhalten, wie ich das ja bereits angeschnitten habe. Wie können wir Bauern das erreichen? – Indem wir versuchen, unsere Kräfte zu bündeln. Meine Damen und Herren, Sie kennen mich und wissen wahrscheinlich, dass ich die Verantwortung für die Maschinenringe in Ös­terreich trage und daher sagen kann: 90 000 Bauern arbeiten überbetrieblich zusam­men; allein 15 500 in Niederösterreich. Die Kräfte werden also gebündelt, und der Grundgedanke – das möchte ich auch hier nicht verhehlen – liegt natürlich auch darin,


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