BundesratStenographisches Protokoll769. Sitzung / Seite 113

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setzen. Sie führt nicht zu einer Überproduktion, Frau Kollegin Kerschbaum, sondern zu einem Ausgleich der Produktionsnachteile.

Es gibt viele Wünsche, die wir haben, zum Beispiel ein Importverbot von Eiern, die aus der Käfighaltung kommen. Laut österreichischem Bundestierschutzgesetz ist die Pro­duktion von Eiern aus Käfighaltung verboten, und es kann nicht sein, dass Produkte aus dem Ausland hereinkommen, wo eine für unsere Betriebe verbotene Produktions­weise erlaubt ist.

Ein wesentlicher Punkt, der allerdings im Maßnahmenkatalog nicht enthalten ist, ist, dass wir das verhindern, was wir im vergangenen Jahr erlebt haben, nämlich dass es zuweilen hohe Lebensmittelpreise gab, die Versorgungssicherheit in Frage gestellt war, dann wieder die Preise niedrig waren, also extreme Preisunterschiede bestanden. Wir müssen hier durch Sicherheitslager, durch Krisenlager, durch Preisausgleichslager Vorsorge treffen, um die Versorgungssicherheit aufrechterhalten zu können und um auch Preisstabilität gewährleisten zu können.

Der Biolandbau in Österreich, der in Europa führend ist, gehört dem Markt entspre­chend weiterentwickelt. Das Bio-Aktionsprogramm geht in die Richtung, 20 Prozent der Fläche biologisch zu bewirtschaften.

Eine Vorgabe dahin gehend, wie sich die Landwirtschaft in Österreich entwickeln soll und entwickeln muss, ist eine stärkere Marktorientierung, vor allem dann, wenn wir in Richtung Auslaufen der Marktordnungsprämien denken.

Wesentlich an Bedeutung gewonnen hat für den Konsumenten Regionalität, Gentech­nikfreiheit, Frische und Bioproduktion. Daher ist es wichtig, sich dafür einzusetzen, dass eine klare Kennzeichnung der Produktionsweise und der Herkunft der Produkte gewährleistet ist. Das AMA-Gütesiegel ist ein Beispiel dafür, weil damit klargestellt ist, dass auch das Grundprodukt – das Tier, die Milch – aus Österreich kommt und in Ös­terreich produziert wurde, und weil damit der Konsument auch Sicherheit in Bezug auf die Qualität der Produkte hat. Es gilt, dieses AMA-Gütesiegel auch entsprechend wei­terzuentwickeln. Ich bin froh – und es war heute in den Printmedien nachzulesen –, dass es auch auf Schweinefleisch ausgedehnt wird. Das ist er richtige Weg, weil es wichtig ist, durch eine klare Kennzeichnung der Produkte dem Konsumenten Sicherheit zu geben. (Beifall bei der ÖVP sowie des Bundesrates Kalina.)

Zu erwähnen sind auch all die positiven Initiativen, die es in Bezug auf landwirtschaft­liche Produkte gibt, wie etwa jene der Österreichischen Hagelversicherung, die auf die Regionalität hinweist, indem für regionale österreichische Produkte geworben wird. Ich darf all jenen danken, die sich für diese Initiative einsetzen.

Eine Erfolgsgeschichte, die ich fortzusetzen bitten darf, ist jene der Genussregionen. Wir haben Österreich in Genussregionen eingeteilt und hier die speziellen Produkte aus der jeweiligen Region in den Vordergrund gestellt. Ich darf bitten, diese Initiative fortzuführen und entsprechend auszubauen.

Es gilt natürlich auch, den Bereich erneuerbare Energie zu entwickeln, weil es ein we­sentliches Standbein für die österreichische Landwirtschaft in Zukunft sein wird.

Es wird auch darum gehen, in Zukunft – und auch das ist in den Vorschlägen der §-7-Kommission nachzulesen – die Partnerschaft innerhalb der Landwirtschaft, innerhalb des ländlichen Raumes zwischen Mann und Frau neu zu definieren, die Partnerschaft zwischen den Generationen zu pflegen und auch die Partnerschaft zwischen Bauer und Konsument zu entwickeln und hochzuhalten.

Wir Bauern sind ein unverzichtbarer Teil der Gesellschaft und wollen auch ein verläss­licher Partner für die Konsumenten sein. – Danke. (Beifall bei der ÖVP.)

15.52

 


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