BundesratStenographisches Protokoll769. Sitzung / Seite 125

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Deswegen freut es mich umso mehr, dass die wunderschöne, bekannte Gebirgskette Wilder Kaiser das Cover des Tourismusberichtes ziert (die Rednerin zeigt den Touris­musbericht), damit alle sehen, wie schön es bei uns ist. (Beifall bei ÖVP und SPÖ sowie des Bundesrates Zangerl. – Bundesrat Boden: Nur keine Werbung!)

Gerade im ländlichen Raum ist der Tourismus neben Handel, Gewerbe und Industrie ein wichtiges Standbein der Wirtschaft und ein unverzichtbarer Arbeitgeber, um unter anderem vor allem der Abwanderung, die in diesem Gebiet ein großes Problem ist, entgegenzuwirken.

Frau Staatssekretärin Christine Marek geht in ihrer Einleitung zu diesem Bericht unter anderem auf dieses Thema ein und betont auch die Tatsache, dass im Tourismus fast doppelt so viele Frauen wie Männer tätig sind und der Anteil der Frauen in Führungs­positionen im Vergleich zu anderen Wirtschaftszweigen mit einem Wert von 30 Prozent relativ hoch ist.

Wir stehen aber gerade aus diesem Grund vor großen Herausforderungen, was die Anpassungen dieses Sektors an die Bedürfnisse der Arbeitnehmerinnen betrifft, abge­sehen von unserer Forderung, über die wir heute schon oft gehört haben: gleichen Lohn für gleiche Arbeit.

Ich möchte im Zuge der Debatte über diesen Bericht meine höchste Wertschätzung für alle Frauen, die im Tourismus- und Freizeitbereich arbeiten, ausdrücken – für den ho­hen Anteil und diese vielen Familienbetriebe, die es in Tirol und im übrigen Österreich in diesem Sektor gibt –, die neben all den Anforderungen, die Dienstleistungen in die­sem Bereich zu bewältigen, die Betreuung der Kinder, der Familie, diese Doppelbelas­tung erst einmal meistern und aushalten müssen. (Vizepräsident Weiss übernimmt den Vorsitz.)

Weiters erweist sich der Tourismus natürlich wieder im Zusammenhang mit Handel und Gewerbe in der jetzigen wirtschaftlichen Situation als wesentliche Stütze, die die Einbrüche der anderen Sektoren abfedert. Es ist daher wichtig, gezielt weiter in den Tourismus zu investieren und die Werbung entsprechend zu dotieren.

Aktuell zu berichten ist: Auch dieser Winter ist wieder auf Rekordkurs. Trotz der Feb­ruar-Rückgänge liegen die Daten für Tirol über dem Rekordwinter des letzten Jahres. Und wie im Tourismusbericht aufgezeigt, hält der Trend weiter an, dass die Vier- und Fünf-Sterne-Hotels sowie die Ferienwohnungen am meisten dazugewinnen. Das zeigt einmal mehr, dass die Richtung der letzten Jahre, speziell in die Qualität zu investie­ren, die richtige Entscheidung war.

Als Vertreterin eines Nationalparkanliegerbezirks, nämlich des Nationalparks Hohe Tauern, möchte ich noch ganz kurz auf die zunehmende Bedeutung der Nationalparks für den Tourismus in Österreich eingehen.

In Österreich gibt es sechs Nationalparks. Der Verzicht auf die wirtschaftliche Nutzung auf mindestens 75 Prozent der Fläche ist eine Zielsetzung der österreichischen Natio­nalparkpolitik und auch Voraussetzung für die weltweite Anerkennung als Nationalpark durch die Internationale Naturschutzunion, die IUCN, der alle sechs Nationalparks in Österreich angehören.

Wie ich es von unserem Nationalpark Hohe Tauern kenne, steht und stand ein großer Teil der Nationalparks sehr wohl im Spannungsfeld zwischen dem Naturschutz und den wirtschaftlichen Überlegungen, wie zum Beispiel der Wasserkraftnutzung oder Er­schließungsprojekten zum Beispiel für den Wintertourismus.

Ein Problem stellt auch die Tatsache dar, dass fast alle Nationalparkgemeinden in Ös­terreich unter Nächtigungsrückgängen leiden und der Nutzen für die betroffene Bevöl-


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