BundesratStenographisches Protokoll769. Sitzung / Seite 132

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gen im Tourismus – natürlich mit dem Ziel, Natur und Tourismus à la longue gesehen in Einklang zu bringen.

Die Ausbildung in den Tourismusschulen ist international gesehen top. Natürlich wis­sen wir auch, dass sehr viele Topmanager, die an unseren Schulen ausgebildet wur­den und werden, auch in international angesehenen Topbetrieben – in Hotellerie wie auch Gastronomie – tätig sind.

Kleine Wermutstropfen sind meiner Meinung nach die nach wie vor etwas niedrige Be­zahlung in der Tourismusbranche, der natürlich auch aufgrund der aktuellen wirtschaft­lichen Lage angespannte Arbeitsmarkt und die nach wie vor nicht unbedingt familien­freundlichen Arbeitszeiten. Ich denke daher, dass man das Image der Tourismusberufe etwas verbessern sollte.

Was kann getan werden, um auch in Krisenzeiten besser gewappnet zu sein? – Ent­sprechende Freizeittrends, glaube ich, müssen rechtzeitig erkannt werden. Weiters ist rasches Reagieren auf verändertes Freizeitverhalten wichtig; verstärkt zielgruppen­orientiertes Marketing zu betreiben, ist einfach ein Muss. Ich denke da ganz konkret an den Bereich des Jugendtourismus – denn wir wissen: Die Kinder und Jugendlichen von heute sind die Gäste von morgen.

Das Stichwort „vernetztes Marketing“ ist heute bereits gefallen, das ist ein wesentli­cher Bereich. Sehr wichtig ist des Weiteren die Förderung des Qualitätstourismus, auch was die Unterstützung und die diversen Fördermaßnahmen nicht nur seitens des Bundes, sondern auch der Länder, auch für die kleineren und mittleren Unternehmen betrifft, denn vor allem diese sind es, die in den urbanen Bereichen, in den ländlichen Regionen die Stütze des Tourismus darstellen.

Mit der Umsetzung der von mir vorhin genannten Punkte haben wir im Burgenland nach wie vor Erfolg im Tourismus, wenngleich man auch sagen muss, dass wir keinen Ganzjahrestourismus haben, sondern nur eine Sommersaison.

Was passiert bei uns konkret? Konkrete Investition in Tourismusbetriebe, kleinere und mittlere Betriebe, Förderung von mehr Qualität. Wir haben – Kollege Einwallner hat es, glaube ich, ebenfalls angesprochen – auch im Burgenland eine Modellregion. Ich mei­ne die Modellregion Neusiedler See, wo wir versuchen, im Sinne des Bottom-up-Prin­zips verbesserte Marketingmöglichkeiten zu schaffen, um die Nächtigungszahlen in dieser Region zu steigern. Parallel dazu wird natürlich ein auf die Region abgestimmter Managementplan erarbeitet. Man kann die Nächtigungszahlen nur dann steigern, wenn man auch entsprechende Leitbetriebe errichtet.

Zwei dieser Leitbetriebe möchte ich kurz erwähnen. Zum einen den Pannonia Tower. Das ist ein neues Vier-Sterne-Hotel mit 200 Betten, vor zehn Tagen eröffnet, in direkter Nähe der A4 gelegen. Wenn Sie dort Gast sind, können Sie einen herrlichen Panora­mablick über den Neusiedler See bis weit in die Ungarische Tiefebene genießen – Herr Kollege Jany, selbstverständlich bis zu deinem Heimatort.

Des Weiteren wird im Nordburgenland eine neue Therme errichtet, nämlich die St. Mar­tins Therme, die Ende dieses Jahres eröffnet wird. Wie in anderen Bundesländern gibt es auch im Burgenland Naturparke, die in der ARGE Naturparke vernetzt sind. Auch wir versuchen, einen entsprechenden Naturtourismus anzubieten.

Ich möchte noch kurz auf die aktuellen Tourismuszahlen im Land eingehen. Wir hatten 2007 ein Plus von 4,8 Prozent, im vorigen Jahr, 2008, ein Plus von 4,2 Prozent, und auch im Jänner und Februar 2009 ein Nächtigungsplus zu verzeichnen. Es gibt sogar eine kleine Gemeinde – das muss ich natürlich sagen, da ich selbst dort wohne –, wo die Nächtigungszahlen 2008 im Vergleich zu 2007 um mehr als 27 Prozent gestiegen sind.

 


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