Beim Kollegen Weiss hatte ich stets das Gefühl, dass er es immer dann, wenn er eine Rede geschwungen hat – was leider nicht so oft vorgekommen ist –, wieder einmal geschafft hat, gemeinsame Standpunkte beziehungsweise sonstige Gemeinsamkeiten zu finden; eigentlich fast als Mitstreiter.
Wie gesagt, die Charaktere der Kollegen Weiss und Bieringer, die uns beide heute hier im Bundesrat verlassen, sind eben ganz verschieden.
Übrigens, was den Kollegen Bieringer betrifft, noch Folgendes: Wals-Siezenheim würde mir wahrscheinlich nicht so viel sagen, wenn nicht Sie, Kollege Bieringer, der dortige Bürgermeister wären; sonst hätte ich von Wals-Siezenheim sicherlich noch nicht so oft in meinem Leben gehört. Ich glaube, ich bin erst einmal, sozusagen auf der Durchfahrt, dort stehen geblieben. Aber da ich selbst auch leidenschaftliche Stadtpolitikerin bin, weiß ich natürlich sehr wohl, dass man als Bürgermeister nur dann längere Zeit im Amt sein kann, wenn man Bürgernähe wirklich praktiziert, wenn man den Leuten zuhört, was sie auf der Straße und in der Amtsstube zu einem sagen.
Ein Leben als Bürgermeister hat eben sehr viel mit Bürgernähe zu tun. Und ich denke, Sie, Kollege Bieringer, sind schon sehr lange Bürgermeister – und das bleiben Sie sicherlich auch weiterhin. (Bundesrat Bieringer: Seit 27 Jahren!) 27 Jahre Bürgermeister, das ist eine gewaltige Leistung, und ich denke daher, da muss man schon einiges an Bürgernähe – auch im privaten Bereich – zulassen können.
Bei der Angelobung des Kollegen Weiss war in Vorarlberg, glaube ich, noch Landeshauptmann Herbert Keßler im Amt, und in Salzburg war es Wilfried Haslauer sen., und bei uns in Niederösterreich war das meines Wissens damals Siegfried Ludwig. Das ist also noch eine andere Ära gewesen.
Wenn Sie beide uns jetzt verlassen, Kollege Weiss, Kollege Bieringer, wird auch hier im Bundesrat eine Ära zu Ende gehen. Es wird, wie gesagt, eine gewisse Zeit dauern, bis wir uns daran gewöhnen; ich hoffe, die Nachfolger werden uns das verzeihen.
Ansonsten bleibt mir jetzt nur mehr, Ihnen beiden alles Gute zu wünschen, und ich hoffe, wir sehen einander dann – so wie die andere „Frau Präsidentin“, nämlich Kollegin Haselbach, die für uns immer die „Frau Präsidentin“ bleiben wird – doch noch öfter hier herinnen. (Allgemeiner Beifall.)
17.54
Vizepräsidentin Mag. Susanne Neuwirth: Zu Wort gemeldet ist Herr Bundesrat Mitterer. – Bitte.
17.54
Bundesrat Peter Mitterer (ohne Fraktionszugehörigkeit, Kärnten): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Frau Staatssekretärin! Sehr geehrte Damen und Herren des Bundesrates! Jürgen Weiss schaut schon auf die Uhr; ich weiß, die Zeit ist vorgeschritten; trotzdem sei mir jetzt noch eine Minute gegönnt.
Als einer, der gleich lang in der Politik ist, der ungefähr gleich alt ist wie Sie, Kollege Weiss, Kollege Bieringer, hatte ich das Glück, dreieinhalb Jahre gemeinsam mit Ihnen hier in diesem Hause zu verbringen. Leider nur dreieinhalb Jahre; ich hätte mir mehrere solcher schönen Jahre gewünscht.
Als ich das Hohe Haus betreten habe – und ich war keinen einzigen Tag vorher Bundesrat, sondern sofort der neue Präsident des Bundesrates –, wurde ich wirklich sehr, sehr gut in der Präsidiale aufgenommen; besonders von Frau Präsidentin Haselbach und vom Präsidenten Weiss, ebenso von den Klubobleuten Konecny, Bieringer, Schennach und Peter Böhm.
HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite