BundesratStenographisches Protokoll770. Sitzung / Seite 18

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

Präsident Harald Reisenberger: Bitte, Herr Bundesminister.

 


Bundesminister für Gesundheit Alois Stöger, diplômé: Radon ist ein natürlich vor­kommendes radioaktives Edelgas. Es ist nicht gesund, es ist auch vorhanden, und es besteht – dosisabhängig – durchaus ein Gesundheitsrisiko. Das Gesundheitsrisiko ent­steht durch Inhalation von Radon.

Die Weltgesundheitsorganisation legt keinen allgemeinen Grenzwert vor, empfiehlt aber, bei Gebäuden mit Radonfolgeprodukt-Konzentrationen von mehr als 100 Becquerel pro Kubikmeter Maßnahmen zu setzen.

Das Gesundheitsressort initiierte – und zum Großteil wurde das auch von uns finan­ziert – ein nationales Radonprojekt, innerhalb dessen wir uns mit der Radonproblema­tik beschäftigt haben. Es wurde ermittelt, wie die Strahlenexposition durch Radon in den Innenräumen tatsächlich ist.

Im Rahmen dieses Forschungsprojekts haben wir uns sehr intensiv mit diesem Thema beschäftigt.

Die österreichische Strahlenschutzkommission hat auf Basis von Vorschlägen der in­ternationalen Kommission für Strahlenschutz eine Empfehlung betreffend die Richt­werte für die Radonkonzentration in Innenräumen beschlossen. Für bereits bestehende Gebäude werden Maßnahmen zur Verringerung der Radonkonzentration auf 400 Bec­querel pro Kubikmeter empfohlen. Für Neubauten sollen entsprechende Vorkehrungen schon in der Planungsphase getroffen werden, wenn Radonwerte über 200 Becquerel pro Kubikmeter zu erwarten sind. Damit kommt Österreich den WHO-Empfehlungen nach.

 


Präsident Harald Reisenberger: Frau Bundesrätin, ich nehme an, Sie wollen eine Zusatzfrage stellen. – Bitte.

 


Bundesrätin Elisabeth Kerschbaum (ohne Fraktionszugehörigkeit, Niederösterreich): Richtig geraten! – Herr Minister, zu Uran in Trinkwasser haben Sie jetzt nichts gesagt, aber ich mache trotzdem die Zusatzfrage am Trinkwasser fest.

Können Sie sich vorstellen, zum Schutz des Trinkwassers – ähnlich wie es bei den Oberflächengewässern und beim Grundwasser ist – einen bundesweiten Kataster zu erstellen, damit man vergleichen kann, welche Trinkwasserqualität in den verschiede­nen Regionen und bei den verschiedenen Quellen vorzufinden ist, damit man vor allem auch im Zeitverlauf vergleichen kann, um Tendenzen ablesen und bessere Maßnah­men setzen zu können?

 


Präsident Harald Reisenberger: Bitte, Herr Bundesminister.

 


Bundesminister für Gesundheit Alois Stöger, diplômé: Es geht hier auch darum, Uran im Trinkwasser zu reduzieren und das auch entsprechend zu verfolgen. Wir ha­ben daher auch unsere Einrichtungen der Lebensmittelkontrolle dafür verwendet, da entsprechende Beobachtungen durchzuführen, und haben auch dafür gesorgt oder regen auch an, dass entsprechende Maßnahmen gesetzt werden, und zwar bei den Wasserproduzenten, die Wasser für größere Gruppen der Bevölkerung zur Verfügung stellen. Insbesondere haben wir einen Wert von fünf Mikrogramm pro Liter vorgeschla­gen. Das wird von den Lebensmittelbehörden auch entsprechend kontrolliert.

 


Präsident Harald Reisenberger: Zusatzfrage? – Bitte, Herr Bundesrat Gruber.

 


Bundesrat Manfred Gruber (SPÖ, Salzburg): Herr Bundesminister, ich hätte in etwa dieselbe Frage als Zusatzfrage gestellt. Für mich ist sie an und für sich beantwortet.

Ich möchte aber nur zu dem Vorangegangen, zum Edelgas Radon, noch etwas sagen, weil es immer als gefährlich hingestellt wird. Im Gasteinertal, im Gasteiner Heilstollen


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite