BundesratStenographisches Protokoll772. Sitzung / Seite 101

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haben unsere Feuerwehren Planungssicherheit für die Zukunft; sie können voraus­planen bis 2011.

Die vergangenen Tage mit der Hochwasserkatastrophe in weiten Teilen Österreichs haben bewiesen, was unsere Feuerwehrmänner und -frauen in diesem Land leisten: Sie waren täglich im Einsatz, Tag und Nacht, um Menschenleben zu retten, um Hab und Gut zu retten, bei den Aufräumarbeiten, beim Kellerauspumpen, beim Beseitigen von Schlamm und Geröll und so weiter – Leistungen, die sie unentgeltlich und ehren­amtlich erbringen.

Die Feuerwehren waren tagelang ehrenamtlich im Einsatz. Ein junger Feuerwehrmann musste leider Gottes auf tragische Weise sein Leben lassen. (Ruf: Aber nicht im Einsatz!)

Die Aufgaben der Feuerwehren haben sich in den letzten Jahrzehnten wesentlich ge­ändert. Heute müssen neben der Brandbekämpfung auch technische Einsätze bewäl­tigt werden. Das ist eine besondere Herausforderung an das Fachwissen, eine beson­dere Herausforderung, was die entsprechende Ausrüstung beziehungsweise das Gerät betrifft.

Professionelle Hilfe ist nur möglich, wenn unsere Feuerwehrmänner und -frauen ent­sprechend ausgebildet und ausgerüstet sind. Der Wille zur Aus- und Weiterbildung ist bei der Feuerwehr vorbildhaft.

Den Freiwilligen Feuerwehren kommt auch eine gesellschaftspolitische Bedeutung in den Gemeinden zu. Sie sind für den Zusammenhalt in jeder Gemeinde ein ganz wich­tiger Bestandteil. Uneigennütziger Einsatz für die Menschen, auch unter Gefährdung des eigenen Lebens, Einordnen in ein Team, der Wille für ständige Aus- und Weiter­bildung, die Vorbereitung auf den Notfall sind Tugenden, die auch an die Jugend weitergegeben werden. Die Feuerwehren leisten damit einen Beitrag für die Jugend, für die Erziehung der Jugend, und das hat einen Wert, der nicht hoch genug geschätzt werden kann.

Ich komme selbst aus einer Gemeinde mit 2 300 Einwohnern, mit fünf kleinen Orts­teilen, wie das im Burgenland ja üblich ist, mit zirka 400 Einwohnern pro Ortsteil. Wir haben fünf Feuerwehren – ich weiß den Wert der Feuerwehr zu schätzen. Ja, es gibt auch Kosten, wir haben erst voriges Jahr das fünfte Feuerwehrhaus eröffnet, seit ich im Gemeinderat bin. Damit ist die Feuerwehr auch ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor.

Die Politik kann also nur die Rahmenbedingungen vorgeben und mitunter ein wenig helfen. Wenngleich das Feuerwehrwesen Sache der Länder ist, erfolgt dessen Finan­zierung durch finanzielle Mittel, die vom Bund eingehoben werden, und zwar zum einen über die Feuerschutzsteuer und zum anderen über Anteile des Katastrophen­fonds. Mit der Novelle des Katastrophenfondsgesetzes wird den Feuerwehren bis ein­schließlich 2011 ein Mindestvolumen aus der Feuerschutzsteuer und den Katastro­phenfondsmitteln von 93 Millionen € zur Verfügung gestellt. Dadurch ist eine ent­sprechende Investitionsmöglichkeit für die Feuerwehren gegeben.

Ich möchte diese Gelegenheit nützen und mich bei allen Einsatzkräften der Feuer­wehren, bei allen freiwilligen Helfern, die in den vergangenen Tagen wesentlich gehol­fen haben, für ihren Einsatz recht herzlich bedanken. – Danke für die Aufmerksamkeit. (Beifall bei der ÖVP, bei Bundesräten der SPÖ sowie bei Bundesräten ohne Fraktions­zugehörigkeit.)

14.43


Präsident Erwin Preiner: Als Nächste zu Wort gelangt Frau Bundesrätin Hladny. – Bitte.

 


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