BundesratStenographisches Protokoll772. Sitzung / Seite 105

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baum hat interpretiert, und zwar die Forderung im Bereich der Einsätze, der Freistel­lungen und vieles mehr.

Ich sage hier ganz offen und ehrlich: Es ist unbestritten, dass man alles fordern kann, aber man kann auch die Gesellschaft ganz einfach überfordern! Die Forderungen müssen ganz einfach der Realität entsprechen. Ich sage das hier bewusst, meine sehr geehrten Damen und Herren, als einer, dessen Bezirk durch diese Flutkatastrophe sehr schwer betroffen war.

Ich habe keinen einzigen freiwilligen Helfer gehört, der gesagt hätte: Fritz, wir wollen mehr! – Die freiwilligen Helfer haben ihr Herz hineingelegt und dazu beigetragen, den Menschen zu helfen. Das ist die Realität, das ist die Wirklichkeit, geschätzte Frau Kollegin. (Beifall bei der ÖVP.)

Das Katastrophenfondsgesetz ist aktueller denn je. Sicher, wir haben es schon sehr treffend von meinen Vorrednern gehört, ich möchte es so formulieren: Man braucht sich nur die Gesellschaft anzuschauen, jeder Einzelne von uns nimmt sehr viele Dinge als selbstverständlich an, und wir glauben, alles lässt sich gestalten, lässt sich organi­sieren, es lässt sich alles planen. Nein, meine sehr geehrten Damen und Herren, so ist es nicht!

Das heurige Jahr hat uns wieder auf den Boden der Realität zurückgeführt, denn es ist leider wieder eine verheerende Flutkatastrophe auf uns hereingebrochen. Auch in unserem Bezirk – meine geschätzte Kollegin Christa Vladyka wird das bestätigen –, Dammbruch, Sprengungen, Sorgen und Nöte der Menschen. Der ganze Bezirk ist zusammengestanden. Ich sage das hier bewusst. Wir sind ein kleiner Bezirk mit ein bisschen über 40 000 Einwohnern, und wenn in einer kleinen Gemeinde wie meinem Heimatort, 200 Einwohner, auf einmal 180 Feuerwehrhelfer da sind und sagen, wir helfen, geschätzter Herr Staatssekretär, dann beweist das, dass in unserer Heimat die Menschen, die Bürger wissen, wem sie helfen sollen und wann sie helfen müssen.

Herr Staatssekretär, ich bin daher wirklich sehr dankbar dafür, dass diese 93 Millionen organisiert und gut gestaltet für die Feuerwehren, für die Planung zur Verfügung gestellt werden.

Abschließend: Unsere Gesellschaft würde ohne die Freiwilligen ganz einfach nicht funktionieren – das ist meine Feststellung –, egal, ob Feuerwehren, karitative Einrich­tungen, Rotes Kreuz und viele mehr. Aber es ist auch klar, dass das ein Teil der Menschen ist oder eine bestimmte Wertigkeit für die Menschen unseres Heimatlandes hat. Wir können darauf stolz sein, dass sehr viele junge Menschen eine aktive Gestal­tung – ich sage es hier vielleicht ein bisschen überspitzt: Freizeitgestaltung; kein böses Wort – erfahren. Sie lernen, sich aktiv einzubringen, sie lernen, den Menschen zu helfen, und sie lernen, die wahren Werte des Lebens zu schätzen.

Darum bin ich überzeugt davon, dass das in die richtige Richtung geht, und bedanke mich noch einmal recht herzlich.

Ich bedanke mich bei den unzähligen Helferinnen und Helfern, die aktiv dabei waren. Sie lindern den Schmerz, den materiellen Schmerz. Wir können trotz allem der Zukunft positiv entgegensehen. – Recht herzlichen Dank. (Beifall bei der ÖVP.)

14.59


Präsident Erwin Preiner: Als Nächster zu Wort gelangt Herr Bundesrat Mag. Ebner. – Bitte.

 


14.59.26

Bundesrat Mag. Walter Ebner (ohne Fraktionszugehörigkeit, Kärnten): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Staatssekretär! Kolleginnen und Kollegen des Hohen Hauses! Ich


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