BundesratStenographisches Protokoll774. Sitzung / Seite 65

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

aufgeht und dann immer mehr Leute Aufschub beantragen. Berücksichtigen Sie bitte auch, dass dadurch ein zusätzlicher Verwaltungsaufwand gegeben ist.

Daher das Resümee: Mittel- bis langfristig ist auf jeden Fall mit höheren Kosten zu rechnen. Die minimalen Angaben in den Berichten soll man im Auge behalten, und es wäre wichtig, wenn die Kosten aus dem Ruder laufen sollten, dass man vielleicht überlegt, ob man die Türe nicht wieder zumacht, auch im Hinblick darauf, dass das meiner Ansicht nach etwas gerechter wäre. – Danke. (Beifall bei der ÖVP.)

12.05


Vizepräsidentin Mag. Susanne Neuwirth: Als Nächster zu Wort gelangt Herr Bun­desrat Schennach. – Bitte. (Zwischenruf des Bundesrates Mag. Klug.)

 


12.05.02

Bundesrat Stefan Schennach (ohne Fraktionszugehörigkeit, Wien): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrter Herr Bundesminister! – Ich weiß jetzt nicht, was dieser „Auftrittsapplaus“ aus der letzten Reihe bedeuten soll. Ich habe dich leider akustisch überhaupt nicht verstanden. (Bundesrat Mayer: Reine Sympathie!) Reine Sympathie. Das ist ja immer nett, wenn man so ... (Bundesrat Mag. Klug: Wir haben gefragt, ob du gedient hast!) Wer hat das gefragt? Es ist hinlänglich bekannt, dass ich Zivildiener war und zehn Jahre Zivildiensteinsatzleiter. Also ich hoffe, es klappt für euch da hinten. Gut. (Neuerliche Zwischenrufe bei der SPÖ.) Das ist ja interessant. Aber ich glaube, dass ich etwas mehr Truppen besucht habe als der Kollege Klug. (Bundesrat Mag. Klug: Das ist ein Irrtum!) Im Einsatz! Im Einsatz! (Bundesrat Mag. Klug: Ah so, ja!) Zum Beispiel war ich mit meinem Vorredner gemeinsam im Kosovo beziehungs­weise in anderen Regionen des Westbalkans.

Herr Kollege Kühnel, Ihr Bild des Studentenlebens ist irgendwie höchst ... (Heiterkeit bei der SPÖ.) Ob Sie das aus Ihrer Zeit, als Sie Ihr Doktoratsstudium gemacht haben, in das heutige ... (Heiterkeit und Beifall bei der SPÖ.)

Wir sehen nämlich – und das wird der Kollege Schnider bestätigen –, dass die Studierenden heute zu mindestens über einem Drittel gezwungen sind zu arbeiten, um ihr Studium zu finanzieren, anstatt zu schmausen und zu trinken. Wenn ich in der Straßenbahn fahre, kann ich a priori nicht in jedem etwas dickleibigeren Menschen einen Studenten erkennen. Ich weiß nicht, woher Sie diesen Röntgenblick haben. Aber es ist ja schon hilfreich, wenn wir heute mit dieser Novelle die Bezeichnung des Ministeriums auf „Bundesministerium für Landesverteidigung und Sport“ abändern, weil die beiden Bereiche dann vielleicht näher zusammenzuführen sind.

Nun zu dieser heute vorliegenden Materie. Ich möchte gleich beim letzten Punkt an­schließen. Ich sehe schon den tiefer liegenden Gedanken, den der Herr Kollege Kühnel hier ausdrückt. Natürlich müssen wir uns in einer Gesellschaft immer fragen, die ein Bundesheer in der Weise zusammensetzt, nämlich pflichtmäßig – ich persönlich bin eher der Anhänger einer anderen Lösung, nämlich eines Berufsheeres à la longue; letztlich ist das österreichische Bundesheer eine Mischung zwischen Berufsheer und einer verpflichtenden Präsenzdienerstruktur –: Woher kommen sie, und wie setzen wir sie altersmäßig, sozial und so weiter zusammen? Das ist sicherlich etwas, was in einem demokratischen Heer immer mit zu berücksichtigen ist.

Aber anders als Sie und ganz auf der Seite der Frau Kollegin Präsidentin Zwazl sehe ich es durchaus als richtig und wichtig an, dass dem Bundesheer hoch qualifizierte junge Menschen, Männer und Frauen, angehören, die auch entsprechend ausgebildet sind.

Herr Kollege Kühnel, ich weiß, Sie waren in all unseren Auslandseinsätzen sowohl beruflich als auch später politisch vor Ort, und wir beide waren bei unserer letzten


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite